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Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)

Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)

Titel: Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulli Schwan
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jemanden über Funk von unserem Treffen unterrichten. Der Notsignalgeber ist noch intakt. Ich werde Ihr Schiff jetzt verlassen, Kapitän. Danke für ihre Kooperation.»
    Den verdattert dreinblickenden Kapitän stehen lassend, verließ Jans die Brücke, gefolgt von den Kampfrobotern. Er schaltete seinen Privatsender ein und verband sich mit dem Computer der Fähre, die Zerta Kaarn ihm geschickt hatte. Dadurch erfuhr er, dass sie bereits an der Frachtschleuse angedockt hatte. Er nahm Kontakt zu den anderen Robotern auf und erhielt den Bescheid, sie seien mit TyMar auf dem Weg zur Fähre. Während er durch den Frachter eilte, hielt er den Kontakt zu der Truppe mit dem Gefangenen aufrecht.
    Er erreichte den Frachtraum ein paar Minuten später: eine große Halle mit allen nötigen Vorrichtungen, um Güter sicher durch All und Atmosphären zu transportieren. Jetzt stand die Deckcrew untätig in einer Ecke des Raums, während Soldaten und Roboter ihre Arbeit taten. Roboter maßen die Artefakte, und schnitten exakte Schalen in die Schaumgummifutterale der Panzerplastcontainer. Anschließend wurden die Iril-Fundstücke aus ihren Halterungen gelöst und in die Container gepackt, die daraufhin versiegelt und mit einem Prallfeld gesichert wurden. Vorsichtig, aber zügig wurden die Container in die Fähre geschoben.
    Ein Militäroffizier trat zu Jans Bruner. «Wenn das alles war, sind wir jetzt fertig.»
    «Das war alles, Leutnant», bestätigte Jans. «Ist die Zelle auf der Gischt bereit?»
    «Positiv», nickte der Offizier.
    Jans wandte sich an die Frachterbesatzung. «Danke für ihre Mitarbeit. Bitte verlassen sie jetzt den Frachtraum.»
    Mit leisem Murren schlurften die Leute hinaus.
    Jans öffnete eine Verbindung zu dem Offiziersroboter. [Bringt ihn her.]
    Im nächsten Augenblick öffnete sich ein Schott und TyMar kam hinein, flankiert von vier Robotern, die ihre Waffenarme erhoben hatten.
    «Folgt mir!», wies der Leutnant sie an und ging vor.
    TyMar bewegte leicht die Lippen, als er an Jans vorbeiging, und nickte ihm grüßend zu. Wie alle Axianer war er von feingliedriger und hochgewachsener Statur mit alabasterweißer Haut. Blaues Haar umrahmte ein hageres Gesicht mit schmalen Lippen. Unter der Gefangenenmontur wölbte sich ein kleiner Bauch. Obwohl sein Körperbau auf den ersten Blick an den eines Menschen erinnerte, täuschte der Eindruck.
    Jans sah ihm nach, als er durch das Schott in die Militärfähre stieg. Aus dem Schott, durch das TyMar geführte worden war, traten Konsul Anston Dareksen und Ermittler Keel Ingersen neben Jans. «Er singt schon den ganzen Flug», sagte der Konsul. Er war ein Merdianer mit blondem Haar und ergrauten Schläfen, schlank mit hellem Teint. Sein Auftreten zeigte einen Mann, der in Diskussionen zuhörte und sich nicht in den Vordergrund spielte. «Wann ihm wohl die Lieder ausgehen?»
    «Spätestens vor der Richterin», meinte Keel Ingersen. Er war größer und kräftiger als Jans oder der Konsul, obwohl er die Schultern nach vorne hängen ließ. Wie bei merdianischen Männern üblich, war auch sein dunkles Haar nach der Pubertät ergraut. Seine Präsenz, vom früheren Militärdienst geprägt, nahm mehr Platz ein als der reine Körper.
    «Gehen wir», sagte Jans. Die drei bestiegen die Fähre, und hinter ihnen schloss sich das Schott. Es gab einen scharfen Ruck, als sie sich vom Frachter löste.
    Jans verband sich via Implantat mit den Augen eines der Roboter, die im Frachtraum Dienst taten und überprüfte so, dass die Ladung sicher verstaut war. Er unterbrach die Verbindung und betrat die Passagierkabine. Da die Fähre für Frachtflüge ausgelegt war, saßen die Reisenden direkt hinter dem Cockpit in einem schmalen Raum, in dem ein Dutzend Sessel parallel zueinander in die Wand eingelassen waren. Über den Sitzenden lagen zwei große Fenster, so dass man über dem Kopf seines Gegenübers ins All blickte.
    «Setzen Sie sich», bat Jans den Konsul, der dieser Aufforderung nachkam. Keel nahm neben ihm Platz. Jans ging weiter und wies den Soldaten, der TyMar gegenüber saß, an, Platz zu machen. Er setzte sich vor den Gefangenen und überprüfte dessen Handfesseln.
    TyMar beendete sein leises Singen und fragte: «Denken Sie, ich würde fliehen? Wie sollte ich das schaffen?» Er warf einen Blick auf die beiden bewaffneten Wachen an Jans Seite ihm gegenüber und die Kampfroboter an beiden Enden des Passagierraums. «Und falls, wohin? Wenn diese Fähre von ihrem Kurs abweicht, warten zwei

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