Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)
zwei Baikascher in der schwarz-weißen Uniform des Sicherheitspersonals. Ihre Hände lagen auf den Blastern, die noch in den Holstern steckten. Die beiden sahen mit strengen Mienen drein. «Was tun Sie hier?», fragte der Ältere, der mehr Streifen am Ärmel trug.
«Was wir hier tun?», gab Scyna zurück. Sie wedelte mit dem Arm in die Richtung des Terminals. «Wir versuchen den Virus zu stoppen, der diesen ganzen Komplex verseuchen wird. Ziemlich aggressives Ding. Haben Sie eine Vorstellung, was der alles anstellen kann? Also stören Sie uns nicht weiter, wenn Sie nicht wollen, dass Sie einen Butterblumentee bekommen, wenn Sie sich beim Kantinenautomaten das nächste Mal einen Koff holen.»
«Die Überwachungskamera ist ausgefallen», sagte der Sicherheitsoffizier.
«War wohl der Virus.» Unbeeindruckt von den halb gezogenen Waffen ging Scyna zu der Kamera. Dafür schob sie den Servicewagen weg, trat zwischen die beiden Sicherheitsbeamten, steckte die Hände in die Taschen und trat unter die Kamera. «Einen Defekt an der Kamera kann ich nicht sehen.»
Die beiden Sicherheitsleute blickten nach oben. Dieser Moment reichte Scyna, um ihre Hände ruhig aus den Taschen zu ziehen und die Hände der beiden zu berühren. Die Nervenschocker, die Scyna herausgezogen hatte, jagten Stromstöße durch die Sicherheitsbeamten. Ihre Körper versteiften sich so lange, bis das Narkotikum in den Metabolismus gedrungen war und sie betäubte. Bewusstlos sanken die beiden zu Boden.
Scyna schloss schnell die Tür. Niemand schien etwas bemerkt zu haben. Sie und ihr Bruder zogen sich die Technikeroveralls aus. Darunter trugen sie Uniformen des Sicherheitspersonals, die sie ebenso wie die Serviceoveralls aus einer Wäscherei gestohlen hatten. Scyna durchsuchte die beiden Bewusstlosen und fand deren Identikarten. Damit hatten sie jetzt offizielle Dokumente, mit denen sie sich freier im Komplex bewegen konnten, aber natürlich stimmten die biometrischen Daten auf den Karten nicht. Aus dem Servicewagen zog Scyna ein Set von Fälscherinstrumenten und machte sich daran, die Daten mit solchen auszutauschen, die sie und Blaine in ihrer Maskerade zeigten.
Blaine nahm indessen wieder die Verschalung der Versorgungsröhre ab. Er musste nicht lange warten, bis Rix aus ihr heraus kam. «Alles erledigt. Wir sind von der Außenwelt abgeschnitten.»
«Gut.» Nun gibt es kein Zurück mehr. Dieser Gedanke machte Blaine keine Angst, vielmehr ließ er ihn vollständig in den Moment eintauchen. Die Zeit der Planungen war endgültig vorbei, jetzt galt es jeden Moment in seiner Gänze zu leben. Die Spannung war im Moment nicht zu fühlen, sein Geist war klar, die Konzentration perfekt und seine Gedanken nur auf das Ziel gerichtet. Wenn er in diesem Moment auch keine Zeit hatte darüber nachzudenken, so waren es Augenblicke wie dieser, die für Blaine lebenswert waren.
Er sah zu seiner Schwester. Das Jagdfieber, das während den Vorbereitungen in ihr gelodert hatte, war erloschen und nun erblickte er in ihren Augen ein Spiegelbild seiner selbst.
Er nickte ihr zu und sie hoben einen der Bewusstlosen Sicherheitsleute. Rix ergriff die Schultern des Mannes mit seinen Tentakelarmen und gemeinsam bugsierten sie ihn in die Wartungsröhre. Er überprüfte, ob das Betäubungspflaster richtig lag. Bis der Mann von sich aus aufwachte, würden einige Stunden vergehen. Auch den zweiten Sicherheitsbeamten legten sie in die Röhre.
Als Rix erneut zum Einstieg flog, warf ihm Scyna eine kleine Gasflasche entgegen, die er fing.
Blaine sah zu ihm auf. «Das Interkom läuft über die Knoten X 3 und Z 12.»
«Ich werde mich darum kümmern.»
«Wir sehen uns im Transmitterraum», sagte Blaine.
Scyna winkte Rix.
Rix erwiderte den Gruß mit einer Tentakelhand. Er wandte sich um und flog tiefer in die Versorgungsröhre hinein. Hinter ihm verschloss Blaine die Röhrenverkleidung.
Durch das Netz an Röhren und Luftschächten würde Rix seinen Weg in den Transmitterraum finden. Dabei konnte er das ein oder andere Manöver ausführen, um von den DeVeres abzulenken. Die Geschwister würden einen weitaus gefährlicheren Weg gehen.
***
Jans Bruner stellte sein Jejo bei den anderen Tieren unter und schritt durch die Tür in den Empfangsraum. Der Mann am Tresen war ein junger Baikascher, der konzentriert auf seinen Handcomputer blickte, der mit dem Interkom verbunden war. Er bemerkte Jans erst, als dieser fast den Raum durchschritten hatte, und rief ihn zurück.
«Darf
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