Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)
die DeVeres von gut zwanzig Waffen bedroht worden waren, wurden sie jetzt nur noch von zweien bewacht.
Als alle Posten bezogen hatten, trat Zimma zu einem Offizier. «Wir müssen die Wachen draußen warnen. Nehmen sie einen Resonanzverstärker und schicken Sie Schallsignale durch…» Der Major blinzelte, als hätte er etwas in die Augen bekommen. Sein Blick wurde glasig, und er schwankte. Seine Hand schlug gegen den Helm, verfehlte jedoch die Taste, die das Visier schließen würde.
Es hätte eh nichts genutzt, dachte Blaine.
Dem Major schwand die Besinnung, und er fiel um. Sein Offizier folgte ihm gleichauf, dann sanken alle anderen Rikos und die beiden Sicherheitsbeamten bewusstlos zu Boden. Blaine und Scyna verdrehten ebenfalls die Augen und ließen sich fallen – praktischerweise auf die Rikos, die die Magnetkarten für ihre Handschellen trugen.
Er hat es doch noch geschafft, dachte Blaine und gestattete sich einen Augenblick der Freude. Dann zog er schnell die Karte aus der Gürteltasche seines reglosen Bewachers und führte sie an das Sensorfeld der Handschellen. Die Ringe schnappten leise auf. Möglichst unauffällig tastete Blaine nach dem Halfter, packte den Griff der Blasterpistole und zog sie heraus. All das hatte er mit geschlossenen Augen getan. Jetzt öffnete er ein Lid spaltbreit und sah zu Scyna. Diese klapperte zweimal mit den Augenlidern. Die Aktion hatte nur wenige Sekunden gedauert.
Die Geschwister setzten sich im Schutz der Container auf. Alle Menschen lagen regungslos auf dem Boden, nur die Kampfroboter standen aufrecht. Sie hatten die neue Situation nicht ausreichend analysiert und erwarteten immer noch einen Angriff von außen. Diese Einschätzung brachte dreien die Zerstörung. Ihre Körper wurden von Blasterfeuer zerrissen, das Verkleidung und Innenleben vernichtete.
Der vierte Roboter aktivierte seinen Deflektor, der die nächste Salve abwehrte. Er hob die Waffenarme und erwiderte das Feuer. Blaine und Scyna sprangen hinter den Frachtcontainern in Deckung. Sie lehnten sich mit erhobenen Blasterpistolen an die Rückwände der Container. Selbst ein einzelner Kampfroboter war als Gegner nicht zu unterschätzen. Die beiden Geschwister warfen sich einen schnellen Blick zu. Sie hatten damit gerechnet, Kampfrobotern zu begegnen und die entsprechende Ausrüstung dabei – nur hatte die ein Riko an sich genommen, und dieser lag betäubt irgendwo in der Halle.
«Was nun?», flüsterte Scyna. «Wir müsen uns beeilen!»
Blaine sah sich auf der Suche nach einer Inspiration um. «Bin gleich so weit.»
In diesem Moment gab es einen heftigen Schlag rechts über ihren Köpfen. Sie beide sahen hinauf zum Lüftungsschacht, dessen Gitter durch die Luft segelte. Aus der Dunkelheit des Schachts kam eine Gasflasche geflogen, dichtauf folgte Ega Rix. Blaine und Scyna wirbelten herum und eröffneten das Feuer auf den Kampfroboter.
Dieser sah sich plötzlich mit drei Gegnern konfrontiert und entschied sich, die beiden Blasterpistolen als die größten Gefahren einzustufen. Er feuerte auf die Schützen hinter den Containern – sein letzter Fehler.
Die Gasflasche hieb wirkungslos gegen den Deflektor und prallte ab. Rix war keine Sekunde hinter ihr und stieß mit seinem Deflektor gegen den des Kampfroboters. Wo sich die beiden Schutzschirme trafen, glühten Energieschilde wie Regenbögen; Prallfelder wurden erst undurchsichtig, dann bernsteinfarben und sandten konzentrische Kreise aus, wie eine Wasserpfütze, auf die Regen fällt. Funken liefen über die Schnittfläche, ein tiefes Brummen erklang. Rix öffnete eine kleine Lücke in seinem Deflektor und feuerte mit dem Laser durch sie hindurch.
Blaine und Scyna schossen weiter ihre Blastermagazine auf den Kampfroboter ab.
Dieser hielt noch vier Sekunden stand, bevor sein Schutzschirm zusammenbrach. Im nächsten Moment wurde der Roboter von Rix’ Laser zerschnitten und von mehreren Blasterprojektilen zerrissen. Als Wrack fiel er krachend zu Boden.
Scyna und Blaine standen auf und gingen zu Rix herüber. «Wo warst du?», fragte Scyna mit einer Mischung aus Ärger und Erleichterung.
«Hatte es mit ein paar Wadenbeißern zu tun», erwiderte Rix locker. Er hob die leere Gasflasche auf. «Das Betäubungsgas hat gute Arbeit geleistet. Gut, dass ich die Flasche nicht in den Müll geworfen habe.»
«Ist das Gas verflogen?», fragte Blaine.
Rix analysierte die Luft. «Keine Rückstände.»
Blaine griff sich an die Nase und zog die Filterpfropfen heraus. Er
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