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Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)

Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)

Titel: Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulli Schwan
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großen Bett mit einer schweren Tagesdecke, deren Ränder auf den Boden fielen. Es gab noch eine zweite Tür, die vermutlich zum Bad führte. Sie wurde geöffnet, und die Tolobe trat ein. Sie hatte das Kleid bereits ausgezogen und stand in einem aufreizenden dunkelroten Satinensemble vor ihm. Sie sagte kein Wort, während ihre Hände über Erens Brust strichen, hinauf zu den Schultern, sich unter seine Jacke schoben und sie zu Boden fallen ließen.
    «Auf unser Geschäft», flüsterte sie mit rauer Stimme, ihre Lippen nah an seinem Ohr.
    «Auf unser Geschäft», antwortete er, doch noch während er die letzte Silbe aussprach, drückten sich ihre Lippen auf seinen Mund. Sie schmeckte herber, als er gedacht hatte, sogar ein bisschen bitter. Doch dieser Kuss schien ihm die Besinnung zu rauben, denn im nächsten Moment fühlte er, wie er sacht auf das Bett fiel. Die Matratze federte den Sturz ab, schaukelte unter seinem Gewicht. Sein Blick war trübe, was ihm unangenehm war. Er glaubte die Orientierung zu verlieren und wollte sich aufsetzen. Aber in diesem Moment wurde ihm die Hose heruntergezogen und warme Lippen schlossen sich um sein erigiertes Glied. Wohlig seufzend ließ sich Eren Gilescy zurücksinken und genoss den Augenblick – und die kommenden.
     
    ***
     
    Scyna beugte sich übers Waschbecken und zog die Klebestreifen von ihren Lippen. Mit spitzen Fingern warf sie sie ins Becken und spülte sie hinunter. Die Streifen waren mit einem schnell wirkenden Betäubungsmittel bestrichen, das durch den Kuss in Gilescys Körper gedrungen war. Sie selbst hatte vorher das Gegenmittel genommen. Sie unterdrückte den Impuls, die kleinen Kissen aus ihrem Mund und die Linsen aus ihren Augen zu entfernen. Sie musste für die nächsten Stunden die Tolobe bleiben, für den Fall, dass etwas Unvorhergesehenes passierte und Gilescy aufwachte.
    Sie blickte durch die offene Tür ins Schlafzimmer. Auf dem Bett lag Eren Gilescy, bis auf die Unterwäsche ausgezogen, und mit elastischen Bändern gefesselt. Sein Kopf steckte in einem silbernen Helm, der Mund, Nase, Ohren und Augen verdeckte, sodass keine Wahrnehmung von außen das Spektakel stören konnte, das sich gerade in seinem Gehirn abspielte. Im Inneren des Helms streckten sich elektronische Fühler auf seine Kopfhaut und stimulierten die Gehirnregionen so präzise, dass ihm eine falsche Wirklichkeit vorgegaukelt wurde. In dieser künstlichen Traumwelt erlebte er mit der Tolobe all das, was er sich so sehr wünschte. Sein Körper zuckte und wand sich als Reaktion auf den realistischsten feuchten Traum seines Lebens.
    Scyna beobachtete Eren Gilescy einen kurzen Moment, bevor sie sich ankleidete. Dann ging sie zurück ins Schlafzimmer, zog sich einen Stuhl heran und setzte sich neben das Bett. Sie zog ihre MultiBrille auf und aktivierte den Kommunikator ihres MultiArmbands. In einem der Brillengläser erschien Blaines Gesicht und aus dem Lautsprecher des Brillenbügels hörte sie seine Stimme.
    «Hallo. Wie steht es?»
    «Alles wie geplant. Jetzt seid ihr dran.»
    «In Ordnung.»
    Eine Minute später klopfte es leise an der Tür. Scyna öffnete. Hereinkamen Blaine und Rix. Sie warfen dem auf dem Bett liegenden Mann nur einen kurzen Blick zu, dann durchsuchten alle drei zusammen Gilescys Sachen. Sie wurden schnell fündig: In seiner Jacke hatte Gilescy die Fahrerlizenz und das Besitzdokument seines Gleiters, das Parkticket, den elektronischen Schlüssel zum Büro und die Geldkarte. Gilescys Anzug steckten sie in einen Rucksack, den Blaine schulterte, dann verabschiedeten sie sich. Scyna würde im Hotelzimmer Wache halten. Niemand durfte Eren Gilescy in seinen Phantasien stören, sonst würde der ganze Plan zunichte gemacht.
    Blaine und Rix fuhren mit dem Aufzug zum Parkdeck im obersten Kellergeschoss. Sie sahen sich nach Verfolgern um, aber niemand schien sie zu beachten, und erreichten schließlich den geliehenen Limousinen-Gleiter, mit dem sie vor einigen Tagen Eren Gilescy chauffiert hatten. Die Fensterscheiben waren verspiegelt, sodass niemand hineinsehen konnte.
    Blaine nahm auf dem Fahrersitz Platz. Er nahm Gilescys Anzug aus dem Rucksack und wandte sich dem Fond zu.
    Auf dem Rücksitz der Limousine saß eine Roboter-Puppe. Sie hatte die Größe eines merdianischen Mannes. Der Torso war ein Roboterkörper aus beigefarbenem Plastikstahl und erinnerte an eine der leblosen Schaufensterpuppen, wären da nicht Gesicht und Hände gewesen, die mit künstlicher Haut überzogen waren.

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