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Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)

Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)

Titel: Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulli Schwan
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leisten können. So viel Privilegien er auch auf Rok genoss, so wenig hartes Geld besaß er; wenn er Rok verließ, war er nur einer unter vielen.
    So ging Fried also an TyMars Seite zum Landeplatz der Yacht TuKa. Sie lag in Säule Zwei, die hauptsächlich für privaten Personenverkehr genutzt wurde. War der Landeschacht in Säule Zwei gerade mal halb so tief wie der von Säule Eins, hatte Zwei etwas Heimeliges und war überschaubarer. Sie entsprach mehr Frieds Geschmack. Auf dem Weg zur Yacht machten sie an mehreren Boutiquen halt, und Fried kaufte ein paar Kleinigkeiten für seine Favoritinnen auf Rok. So kam nun auch sein Adlatus Thom zu einer angemessenen Aufgabe: Er durfte die ebenso aufwändig wie voluminös verpackten Geschenke tragen. Wie immer kam er auch dieser Pflicht mit äußerster Gewissenhaftigkeit nach.
    Fried hatte TyMar bisher nur auf offiziellen Anlässen getroffen, und ihn als charmanten und witzigen Gesprächspartner in Erinnerung. Auch heute war TyMar sehr zuvorkommend, aber seine gute Laune schien nur ein dunkles Brüten zu verdecken. So aufmerksam er sich auch gab, merkte Fried, dass er mit seinem Herzen woanders war. Sie waren keine Freunde, also insistierte Fried nicht.
    Trotz der vielen Zwischenstopps erreichten sie die Plattform und trafen dort jemanden, dem sie beide lieber aus dem Weg gegangen wären. Am Geländer des Landungssteg lehnte Jans Bruner.
    «Herr Sonderermittler», begrüßte ihn TyMar. «Nett, dass Sie uns verabschieden. Oder wollen Sie sich vergewissern, dass ich auch wirklich abreise?»
    «Sie fliegen zurück nach Rok», stellte Bruner fest.
    «Wo mich mein Publikum sehnlichst erwartet», nickte TyMar. «Es wird schwer sein, sie nach meiner letzten Show zufriedenzustellen. Sie haben nicht zufällig eine Idee, wo ich die Iril-Sachen finden könnte?»
    «In den Trümmern des Labors.»
    «Dann waren es also Iril, die angegriffen haben?» TyMars Stimme verlor jegliche Jovialität.
    «Ja», gab Bruner gepresst zurück.
    Alle drei standen einen Moment lang da, ohne zu wissen, was sie sagen sollten. Schließlich brach Bruner das Schweigen. «Gute Reise, TyMar. Ich bin mir sicher, wenn Sie das nächste Mal auf Baikasch sind, werden Sie länger bleiben.»
    «Wir werden sehen, Herr Bruner», sagte dieser und ging weiter über den Landungssteg.
    «Herr Rechtsprecher.»
    «Herr Sonderermittler.» Während des gesamten Weges zur Yacht spürte Fried den Blick Bruners auf seinem Nacken brennen, aber er drehte sich nicht um, sondern ging erhobenen Hauptes über den Steg. Er hatte Jans Bruner eine Schlappe beigebracht, und so etwas wie Stolz regte sich in seiner Brust. Wenn er an das Sonderkommando auf Rok dachte, war der Unschuldsbeweis TyMars zwar nur ein kleiner Trost, jedoch ein Zeichen, nicht ganz so hilflos zu sein, wie er sich zeitweise gefühlt hatte.
    Und er brauchte keine Angst mehr zu haben, Dio Braecht gegenüberzutreten.
    Die Passagierkabine der Yacht war nicht so weiträumig, wie Fried gedacht hatte, besaß aber jeglichen Komfort, den er auf der Reise hierher auf dem Linienraumer vermisst hatte. Ein Diener nahm ihnen das Gepäck ab und ging damit nach achtern. Fried wollte sich gerade setzen, als eine hellblonde Axianerin aus dem Cockpit trat. Sie trug ein strahlendes Lächeln und einen blauen Rockanzug, dazu weißes Hemd und rote Krawatte. «Willkommen an Bord, TyMar», sagte sie und machte einen kecken Knicks.
    «VarNa», sagte TyMar und ergriff ihre Hände. Seine Freude schien nicht gespielt. «Schön dich zu sehen. Haben Sie dich rausgelassen?»
    «Sie brauchten jemanden, der dich abholt, und ich war gerade frei», erwiderte sie.
    Fried ging einen Schritt vor. Wie erwartet, trat TyMar beiseite und stellte ihn vor. Fried nahm VarNas Hand und deutete einen Kuss an.
    «Wie charmant», sagte VarNa.
    Hinter Fried räusperte sich jemand laut. «Was ist denn, Thom?», fragte Fried schwerlich beherrscht.
    «Ich wollte nur fragen, ob ich im Cockpit sitzen darf», fragte Thom eifrig. «Ich habe noch nie im Cockpit gesessen.»
    «Natürlich», sagte VarNa und hakte sich mit einer geschmeidigen Bewegung bei Thom unter. «Ich zeig Ihnen, wie alles funktioniert.»
    Wieso bin ich nicht auf diesen Trick gekommen, schalt sich Fried. Als er sah, wie ungelenk Thom neben der hübschen Axianerin her ging, stieß er überrascht die Luft aus. Bei den Göttern, er war wirklich nur neugierig auf das Cockpit!
    Fried setzte sich an einen Fensterplatz und sah hinaus. Kurz darauf startete die Yacht.

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