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Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)

Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)

Titel: Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulli Schwan
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erlebte das umliegende Schwerkraftfeld eine Sekundenbruchteile lange Erschütterung, die keinem Messgerät verborgen bleiben konnte. Weder das eine noch das andere hatten die Sensoren gemessen, aber die vier Raumschiffe waren nun im System – und sie waren nicht durch den Normalraum gekommen.
    Eines der Schiffe befand sich unweit einer der Sonden, und nach einer Überprüfung von Form und Beschaffenheit der Außenhülle war klar: Die Neuankömmlinge waren Iril. Blaine betrachtete das Bild, das die optischen Sensoren gemacht hatten, auf einem Monitor. Der Körper des Schiffes hatte die Form eines Blütenkelchs und schimmerte in einem dunklen Lila. Mehrere Segmente verjüngten sich zum Heck, lagen teilweise übereinander wie geschlossene Blütenblätter einer Tulpe. Er glaubte, mittschiffs drei Zwillingsblasterkanonen zu erkennen, war sich aber nicht sicher, da die Türme sich kaum abhoben. Der Bug war kein geschwungener Hals, sondern erinnerte an den Schnabel eines Raubvogels. So etwas wie einen Hals gab es trotzdem, doch wuchs er bei diesen Schiffen aus dem Heck und erinnerte an einen stachelbewehrten Schwanz, der über den Körper gehoben war. Jedes der Schiffe war zweihundert Meter lang und damit gut dreimal so groß wie die Leved. Sie wirkten fremdartig und bedrohlich auf ihn. «Ich habe da ein ganz mieses Gefühl», hörte er sich flüstern.
    Die Iril-Schiffe verharrten in ihrer Position und sahen sich wohl erst einmal um. Sollten ihre Triebwerke die gleiche Leistung wie die der Leved haben, würden sie das Wrack in frühestens fünf Stunden erreichen können. Genug Zeit für Scyna und Rix, das Wrack zu verlassen und dann durch den nächsten Transferpunkt in den Hyperraum zu fliehen. Blaine legte die Fluchtroute schon einmal fest. Er wollte gerade vom zerrissenen Heck abdrehen, als er auf den Bildschirm sah und erstarrte.
    Alle vier Iril-Schiffe verschwanden – und tauchten im nächsten Moment keine zweitausend Kilometer von ihm entfernt wieder auf. Blaines Hand verharrte reglos über den Kontrollen, er vergaß sogar zu atmen.
    Wie ist das möglich, fragte er sich geschockt. Sie waren nicht durch den Hyperraum gereist, doch im Normalraum konnte kein Schiff so schnell sein!
    Es dauerte ein paar Sekunden, bis er seinen Schock überwunden hatte und mit einem Blick über sämtliche Anzeigen seine Befürchtungen bestätigt sah. Die Iril hatten einen Antrieb, den keine Sensoren erfassen konnten. Mit ihm konnten sie unbemerkt an jeden Ort gelangen; keiner würde sie entdecken, bis sie vor seiner Nase auftauchten.
    Deswegen halten sich die Merdianer zurück!
    Er drängte die Gedanken zurück, die diese Erkenntnis nach sich zog. Das Wichtigste im Moment war es, Scyna und Rix aus dem Wrack zu holen. Blaine aktivierte das Funkgerät – und hörte nur Rauschen. Er suchte nach einem freien Kanal, doch er fand keinen. Die Iril störten den kompletten Funkverkehr.
    Blaine kämpfte seinen Wunsch zu handeln nieder. Es wäre töricht gewesen, in blinden Aktionismus zu verfallen. Noch wussten die Iril nichts von ihm. Das ist deine Chance.
    Er fuhr jegliche Energie auf der Leved auf ein Minimum zurück; nun war das Schiff als Energiequelle kaum noch zu orten.
    Sonde 2 übermittelte ihre Daten auf einem völlig anders gelagerten Frequenzband als auf dem des Funkverkehrs, und so konnte er ihre Daten nach wie vor empfangen, sendete selbst aber keine mehr aus. Er lehnte sich zurück und beobachtete, was vor sich ging. Wenn er sich ruhig verhielt, hatte er vielleicht Glück und die Iril übersahen ihn. Das zerrissene Heck bot einen guten Schutz.
    Alle vier Iril-Schiffe waren nur noch wenige hundert Meter vom Wrack entfernt und näherten sich weiter. Sie teilten sich auf, sodass zu beiden Seiten und oben und unten je ein Schiff das Wrack abflog. Die Kriegsschiffe hatten nun die Spitze des Wracks erreicht. Helle Scheinwerfer rissen die unbeschädigte Außenhülle des Wracks aus der Dunkelheit. Wie grelle Finger glitten sie über die weiße Stahlhaut, ertasteten jede Unregelmäßigkeit – und fanden schließlich das Loch, dass der Strahler der Leved geschmolzen hatte. Meterweit gähnte es im Hangartor.
    Die Triebwerkringe der vier Kriegsschiffe zündeten und brachten sie zum Stehen.
    Blaine lehnte sich in seinem Sessel vor und starrte gebannt auf den Bildschirm, auf dem er jegliche Bewegung der Iril sah. Was würden sie jetzt machen? Gingen sie rein, oder nicht?
    Eine volle Minute rührte sich nichts. Blaine wagte es nicht, einen Weg zu

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