Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)
Sichtfeld kamen. Ihre Kugeln hämmerten gegen die Kisten im Regal. Die Kisten wollten herunterstürzen, wurden aber von Rix’ Prallfeld zurückgehalten, und so tanzten sie wie verrückt gewordene Knallfrösche. Scyna rief: «Dreh das Regal, bevor die Soldaten auf unserer Seite sind!»
Rix reagierte sofort. Das Regal tanzte auf einem Bein, schwang nach rechts und öffnete sich wie eine Tür. Damit stand es jetzt den drei Soldaten in seiner vollen Breite gegenüber. Rix ließ es nach vorne kippen – und es begrub sie unter sich.
Die beiden Iril auf der linken Seite jedoch hatten durch diese Aktion freies Schussfeld – ebenso wie Scyna. Die warf sich zu Boden, um ein möglichst kleines Ziel zu bieten, und feuerte von unten. Der Ronga lag ruhig in ihrer Hand, während er Projektile verschoss, die einen der Iril am Bein trafen und ihm Gleichgewicht und Bewusstsein raubten.
Der zweite Soldat nahm sich Scyna vor, seine Kugeln schlugen nur wenige Zentimeter vor ihr in den Boden. Scyna warf schützend die Hände vors Gesicht, da hatte Rix den Schützen schon im Visier. Sein Laserstrahl brannte sich durch den rechte Arm, der daraufhin kraftlos herabhing. Der Angreifer wollte die Waffe noch mit der linken Hand abfeuern, als auch ihn ein Projektil auf seine Brust traf und in eine Gaswolke hüllte. Bewusstlos kippte er um.
Damit war der Weg zur Caspian frei. Scyna sprang auf und rannte los, neben ihrer Schulter flog Rix. Es waren nur noch wenige Meter, als plötzlich eine Gestalt aus der Caspian trat. Mit ruhigen Schritten stieg sie herab, beugte kurz den Kopf unter dem Rumpf, um sich gleich darauf wieder zu voller Größe aufzurichten. Sie war in Kampfmontur gekleidet, das Gesicht von kurzem, rotbraunem Fell bedeckt. Lediglich die Unterseite der spitzen Schnauze und die Innenseiten der Ohren waren weiß. Über der Schnauze lagen zwei dunkle Augen und blickten völlig emotionslos auf Scyna und Rix. Einem unbestimmten Gefühl folgend hielt Scyna inne und starrte die Iril vor ihr an. Sie konnte die Aura der Fremden buchstäblich greifen.
Einen Moment lang – die Zeit schien wie gefroren – musterten sich die beiden, als die Iril mit der linken Hand überraschend an ihren Gürtel fasste.
Scyna riss ihre Pistole hoch, aber im gleichen Moment hieb etwas Schweres gegen ihren Hinterkopf und sie verlor das Bewusstsein.
Rix sah, wie Scyna von einem Kasten getroffen wurde und zu Boden ging. Ein Dutzend weiterer Kisten schwebte von dem umgestürzten Regal zur Decke hinauf und verharrte dort genau über ihm. Eine Sekunde später stürzten sie auf ihn nieder. Mit dem Laser konnte er sie nicht abschießen, so blieb ihm nichts übrig, als sein Prallfeld zu einer Glocke zu formen, in deren Mitte er sich befand. Die schweren Kisten prallten vom Schild ab, doch es kostete Rix enorm viel Energie und er verlor für ein paar Sekunden den Überblick. Als der Kistenhagel aufhörte, vergrößerte Rix den Umfang seines Prelds – und der Haufen, der sich über ihm aufgeschichtet hatte, stob auseinander. Rix stieg höher, visierte mit seinem Laser die Iril, die aus der Caspian gekommen war, und hielt inne.
Die Iril stand ruhig da, die linke Hand am Gürtel, in der rechten ein Vibromesser, von dessen Schneide ein leichtes Sirren zu hören war. Die Spitze des Messers zeigte nach oben – und einen Fingerbreit darüber hing Scynas Kinn. Rix' Gefährtin schwebte bewusstlos in der Luft, Arme und Beine hingen kraftlos herab, ihre nackten Füße über dem Boden.
Rix vermutete, dass die Iril Scynas Körper mit einer Art Levitations- oder Prallfeld in der Luft hielt, das sie durch Projektoren in ihrem Gürtel steuerte. Wenn er die Iril traf und das Feld ausschaltete, würde Scyna nach unten sacken und die vibrierende Klinge des Messers Haut, Sehnen und Knochen durchtrennen. Seine einzige Chance bestand darin, das Messer selbst zu zerstören. Doch bevor er zielen konnte, drehte sich Scyna so, dass ihr Kinn über der tödlichen Waffe blieb, ihr Körper sich jedoch zwischen Rix und das Messer schob.
Einen Moment schalt sich Rix, zu langsam reagiert zu haben. Er tat das Einzige, was er jetzt noch tun konnte: Er fing ein Gespräch an. »Wir hatten keine bösen Absichten», sagte er. «Wir fanden dieses Wrack und wollten nur helfen.»
«Ihr habt auf meine Soldaten geschossen», antwortete die Iril in akzentfreiem Norm.
«Notwehr», erwiderte Rix.
«Das sehe ich anders.»
«Ihr habt das Feuer eröffnet. Wir dachten, ihr wärt Räuber.»
Die Iril
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