Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)
Angehörigen einer uns nahezu fremden Rasse.»
Solov verzog ärgerlich die Schnauze. «Ich habe die Emotionen ganz klar gespürt. Gefühle sind rassenübergreifend!»
«Aber nicht ihre Auslöser», gab Tischara zurück. «Vielleicht empfand dieser DeVere wirklich Abscheu vor der Art und Weise, wie unsere Toten behandelt wurden. Vielleicht hält er das Leben eines jeden Wesens hoch.»
Solov nieste verneinend. «Er und seine Kumpane scheinen mir eher ein verbrecherisches Pack zu sein, ohne Ehre und den Wert des Lebens nicht erkennend.»
«Warum wurde dann keiner bei dem Feuergefecht getötet?»
«Einem Soldat wurde der Arm zerstrahlt!», fuhr Solov auf.
«Das meine ich: Genauso gut hätte ihm der Roboter den Kopf abschneiden können. Die Frau hat mit Hohlprojektilen geschossen, die ein Betäubungsgas enthielten. Wenn sie uns wirklich töten wollten, hätten sie es gekonnt.»
«Vielleicht dachte sie, das Gas sei für Iril giftig», gab Solov zu bedenken.
«Es war nicht einmal stark genug, ein Morom zu töten», hielt Tischara entgegen. Sie hielt die Hände in einer beschwichtigenden Geste hoch, wollte keine Zwistigkeiten in dieser Gruppe heraufbeschwören. Der Auftrag war zu heikel, es durfte kein böses Blut zwischen ihnen geben. Das würde ihre Kräfte empfindlich schwächen. «Gesegneter, lasst uns nicht streiten. Ich vertraue den Beobachtungen, die Ihr bei diesem DeVere empfunden habt. Aber ihre Interpretation ist mannigfaltig. Wenn die Gabe Geinschas uns auch ein größeres Universum zeigt, so ist sie doch keine exakte Wissenschaft. Wir wissen zu wenig von der Seele dieses Eianers, um vollkommen sicher zu sein.»
Ein paar Sekunden hatte man das Gefühl, Solov würde etwas erwidern wollen. Er verneigte sich vor Tischara und sagte, an den Kapitän gewandt: «Die gesegnete Fremdagentin Tischara hat gute Argumente vorgebracht. Es gilt sie zu bedenken.»
Salkahl, der während des Disputs aufmerksam zugehört hatte, beugte sich nun vor. «Ich tendiere zu Tischaras Interpretation der Geschichte. Die Fakten sprechen für die Fremden. Keine ihrer Aussagen widersprach die der anderen, und auch ihre Logbücher scheinen nicht manipuliert zu sein. Aber die drei sind nicht das Problem. Die Frage ist: Wo sind unsere geraubten Sachen?»
«Ich sagte es bereits – und dieser DeVere hat es bestätigt: auf Rok», meinte Tischara. «Rok ist der Ort, an dem man den größten Gewinn mit dem Diebesgut machen kann. Es wird uns nichts übrig bleiben, als uns dort umzusehen. Er bot uns seine Hilfe an, oder hat er diesbezüglich doch gelogen?»
«Ich habe nichts Derartiges gespürt», sagte Solov.
«Sie wollen diese Eianer und ihren Roboter einbeziehen?», fragte Salkahl erstaunt.
Solov meinte: «Wie Sie selbst sagten: Die Seele eines Fremden ist eine Klinge mit vielen Schneiden.»
«Ich weiß, und dennoch: Gibt es eine bessere Tarnung? Die drei wissen gar nicht, worum es geht. Aber die Informationen zu ihrer Person, die wir auswerteten, als wir die Yacht durchsuchten, zeigen, dass sie sich auf Rok hervorragend auskennen, viele Kontakte haben und sich dort frei bewegen können. Sie könnten uns von großem Nutzen sein.»
«Es gefällt mir nicht.» In der Stimme des Kapitäns war der Zweifel deutlich zu erkennen.
Tischara erwiderte: «Ich sehe darin eine sehr gute Chance, schnell und unauffällig an das Omniudara heranzukommen – und das ist unser Auftrag!»
Salkahl war noch immer nicht glücklich mit ihrem Vorschlag, aber es fehlte ihm offensichtlich an Alternativen. «Was, wenn die drei Agenten sind?»
«Eianer im Dienst des merdianischen Nachrichtendienstes? Nun, es soll schon Verrückteres gegeben haben. Aber welchen Vorteil sollten sich die Merdianer davon versprechen? Wenn sie von diesem Wrack wüssten, würden sie es uns auf keinen Fall überlassen. Nein, diese Gefahr sehe ich nicht.»
Der Rottenkapitän grübelte noch eine ganze Weile über ihren Plan nach, schließlich stimmte er zu. «Tischara, ich muss Ihnen nicht sagen, was es bedeutet, wenn die Merdianer das Omniudara in die Hände bekommen?»
Sie sah ihm direkt in die Augen. «Nein, das müssen Sie nicht.»
***
«Ich sehe was, was du nicht siehst, und es beginnt mit S», sagte Rix.
«Stäbe», antwortete Scyna.
«Richtig. Du bist dran.»
«Ich habe keine Lust.»
«Auch gut. Ich sehe was, was du nichts siehst, und es beginnt mit G.»
«Gitterstäbe.» Scyna umschloss zwei der Stäbe mit den Händen und rüttelte an ihnen. Sie gaben nicht nach,
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