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Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)

Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)

Titel: Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulli Schwan
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kooperativ und ehrlich.»
    «Ebenso wie Ihre Kameraden», sagte Tischara. Bei diesem Satz wirbelten Blaines Gefühle durcheinander: Hoffnung, Neugierde und das Verlangen, mit Scyna und Rix zu sprechen. Noch bevor dieses Chaos zur Ruhe gekommen war, fragte Tischara: «Wann haben Sie zum ersten Mal von dem Wrack erfahren?»
    Blaine zwang sich zur Ruhe. Nichts hatte sich geändert seit dem Moment, als er auf der Pritsche gelegen hatte. Er musste einen klaren Kopf behalten! «Wir hatten den Auftrag, dieses Sonnensystem nach Bodenschätzen zu untersuchen. Der Fund war ein reiner Zufall.»
    «Warum sind Sie an Bord gegangen?»
    Blaine erinnerte sich an die Diskussion auf der Leved. «Um den Schiffbrüchigen zu helfen. Wir versuchten Kontakt herzustellen, erhielten jedoch keine Antwort, also war dies der nächste logische Schritt.»
    «Sind Sie für den Tod der Besatzung verantwortlich?»
    Das Bild der aufgeschichteten Toten tauchte vor seinem geistigen Auge auf. Er hatte sie durch Scynas Helmkamera gesehen – der Anblick hatte ihn abgestoßen. So viele Tote, denen man die Würde genommen hatte, als man sie kaltherzig aufschichtete. «Nein, als wir an Bord kamen, fanden wir niemanden am Leben.»
    «Was hätten Sie getan, wenn Sie Überlebende angetroffen hätten.»
    «Ihnen geholfen», sagte Blaine fest. «Wir sind keine Mörder!»
    «Ihre Freunde haben auf meine Männer geschossen», erwiderte Tischara ruhig.
    «Wer hat zuerst geschossen? Wurde jemand getötet?»
    Tischara drückte wie beiläufig einen Knopf, und die Schlaufe um Blaines Gurgel zog sich zusammen. Sein Kopf wurde zurückgezogen und die Luftröhre immer enger. Blaine atmete schwer, keuchte. Dann war der Druck vorbei.
    «Ich stelle hier die Fragen», sagte Tischara kühl. Ihre schwarzen Augen musterten ihn gefühllos. «Können wir fortfahren?»
    Blaine hustete und nickte.
    «Wohin haben Sie das Diebesgut geschafft?»
    «Wir haben das Schiff nicht geplündert. Es war eine Rettungsaktion!»
    «Sie haben doch den Energiegenerator aufgestellt?»
    «Nein. Jemand war vor uns da.»
    «Wer?», fragte Tischara scharf. Ihr Finger ruhte auf dem Knopf, der die Halsschlaufe enger werden ließ.
    «Ich weiß es nicht. Niemand war im System, als wir ankamen. Wir fanden das Wrack so vor wie Sie. Wir sind nur reingegangen und –.»
    «Wir glauben, Sie arbeiten mit den Dieben zusammen. Wurden Sie nicht hierher geschickt, um die Plünderung voranzutreiben?»
    Das ist deine Chance, wurde ihm bewusst. Seine Gedanken waren plötzlich völlig klar und zielgerichtet. Er vergaß den Stuhl und die Fesseln, es ging nur noch darum, wie er Tischara überzeugen konnte. «Ich weiß nicht, wer die Sachen genommen hat. Aber ich weiß, wo man sie hingeschafft hat.»
    «Woher wollen Sie das wissen, wenn Sie mit den Dieben nicht unter einer Decke stecken?»
    «Hören Sie mir einen Moment zu», bat Blaine eindringlich und schaute seinem Gegenüber offen in die Augen. «Wir haben nichts mit dem Diebstahl zu tun. Aber ich kenne mich in diesem Distrikt aus. Solche Sachen sind heiß, denn die Merdianer suchen nach allem, was sie von den Iril in die Hände kriegen können. Aber sie zahlen nicht gut. Die besten Preise für Iril-Sachen bekommt man auf dem Schwarzmarkt. Der wird nicht von den Merdianern kontrolliert, man kann für seltene Technik einen guten Gewinn herausschlagen und niemand fragt, woher man das Zeug hat. Im gesamten Sektor gibt es nur einen Ort, der dafür in Frage kommt: Rok. Das Diebesgut wird bestimmt dorthin gebracht. Ich kenne mich da aus. Ich kann Ihnen helfen. Ich habe Kontakte.» Die Iril vor ihm musterte ihn. Es war ihm unmöglich, in ihrer Mimik zu lesen, und die kalten Augen waren verstörend. Trotzdem fuhr er beschwörend fort: «Lassen Sie mich Ihnen helfen. Wenn Sie nach den Dieben suchen, ist das viel zu auffällig. Ich und meine Leute können das wesentlich gefahrloser. Wir können helfen, aber dafür müssen Sie uns gehen lassen.»
    «Warum sollten wir das tun?»
    «Hören Sie, wenn die Merdianer erfahren, dass die gestohlenen Sachen auf dem Schwarzmarkt zu haben sind, werden sie alles tun, um sie zu kriegen. Sie müssen die Sachen so schnell wie möglich zurückholen. Ihnen läuft die Zeit davon. Wir werden helfen.»
    Tischara drückte den Knopf, und die Schlaufe um Blaines Hals zog sich zusammen. Aber nicht so eng, wie beim ersten Mal.
    «Ich werde jetzt mit dem Verhör fortfahren», sagte Tischara streng.
    Blaine nickte. Sein Instinkt sagte ihm, dass er sie

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