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Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)

Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)

Titel: Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulli Schwan
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allem, wenn man über keine Kontakte verfügt.» Er lächelte charmant. «Haben Sie Kontakte?»
    «Ein paar.»
    Aber nicht genug, glaubte Blaine aus ihrer Stimme zu hören. «Na, dann brauchen Sie uns ja nicht.» Er wandte sich an Scyna und Rix. «Wollen wir los?»
    «Sicher», sagte Scyna und strich sich das Haar nach hinten. Mit Rix an ihrer Seite folgte sie Blaine aus der Zelle und in den Flur. Als sie an den Wachen vorbei waren, stoppte Rix unvermittelt.
    «Wer hat meinen Laser?», fragte er.
    Tischara trat in den Flur und machte ein knappes Handzeichen. Eine Wache zog das Strahlermodul aus einer Monturtasche. Rix ergriff es mit einer Tentakelhand und steckte es wieder an seinen Platz. Jetzt war sein Körper wieder ein perfektes Dreieck. Er wollte schon weiterfliegen, als Tischara meinte: «Herr DeVere?»
    Blaine drehte sich langsam um. «Ja, bitte?»
    Tischara kam mit geschmeidigen Schritten durch den Flur auf sie zu. «Wie gut sind Ihre Kontakte auf Rok?»
    «Wir gehen dort ein und aus», sagte Blaine.
    Tischara blieb stehen, die Hände in die Hüften gestemmt. «Wären Sie bereit, uns bei unserer Suche nach dem Diebesgut zu unterstützen?»
    Blaine sah zu Scyna und Rix, bevor er meinte: «Gegen zwanzigtausend Normkredite, sicher.»
    «Einverstanden.»
    «Na, dann legen wir mal los!»
     
     

Auf der Suche und auf der Jagd
     
     
    Die Aufzugstüren öffneten sich lautlos. Anston Dareksen trat hinaus auf das Dach des Gerichtspalastes. An der Tür stand ein Baikascher und lächelte ihn freundlich an. Der Mann war etwas kleiner als Anston, hatte ein breitflächiges Gesicht und die kohlrabenschwarze Haut seines Volkes. Er trug einen teuren Anzug, dessen Stoff aus die Sinne verwirrenden schwarz-weißen Mustern bestand, wie es hier auf Baikasch Mode war.
    Arageb Magam, Majordomus des Gerichts, deutete auf den Rand des Balkons und sagte mit einer angenehm dunklen Stimme: «Die Richterin erwartet Sie, Konsul.»
    «Danke, Herr Magam.»
    Über Anston erstreckte sich ein blauer Sommerhimmel, nur vereinzelt segelten weiße Wolken über ihn. Auffrischender Wind sorgte für angenehme Kühlung und fuhr durch die Fahnen, die an jedem der vier Masten hingen: Merdias Farben grün-rot-schwarz, zweimal die schwarz-weiße Flagge Baikaschs und das Wappen der neuen Richterin bestehend aus einem rot und schwarz gesprenkelten Feuer-Ilits, umschlossen von einem silbernen Kranz auf Flammenrot.
    Anston wandte seinen Blick zur Mitte des Dachs. Dort ragte das Wahrzeichen des Merdianischen Reiches auf: die vierschneidige Speerspitze. Alle Blätter waren aus Jade, doch jedes in einer anderen Farbe: weiß für das Element Luft, braun für Erde, rot als Symbol des Feuers und blau für Wasser. Berührten sich auch ihre Spitzen, so entfernten sie sich nach unten voneinander und blieben doch vereint, zusammengehalten von einer Säule aus grüner Jade, dem Zeichen für den Geist, der die Elemente bändigt. Exakt zehn Meter hoch ragte dieses Symbol aus den ältesten religiösen Texten: der Speer des Gottvaters Wandun.
    Anston schritt vorbei an diesem jahrtausendealten Symbol merdianischer Macht, neigte den Kopf und machte das gebührende Zeichen. Dann richtete er seine Aufmerksamkeit auf die Frau, die am Rand des Daches stand und ihre Hände auf die Brüstung gelegt hatte. Ihre Robe aus orangefarbener Seide flatterte leicht; die Pumps mit den flachen Absätzen waren von der gleichen Farbe. Das Haar war zu einem langen Zopf geflochten, der unter dem länglichen Richterkäppi hervorlugte. Anston näherte sich bis auf fünf Schritte der Richterin und verbeugte sich dann tief. «Sie haben mich rufen lassen, Richterin.»
    «Schön, dass Sie Zeit hatten, Konsul.» Indra Fey winkte ihn neben sich.
    Anston sah zu beiden Seiten je ein Leibwächterpaar stehen; weit genug entfernt, um von dem bevorstehenden Gespräch nichts mitzubekommen, doch nah genug, dass ihre Schusswaffen die Richterin vor jeder Gefahr schützen konnten. Jedes Paar bestand aus einem Merdianer und einem Kampfroboter der Offizier-Klasse. Die Zivilkleidung der Männer war so geschnitten, dass man die Modulrüstungen darunter nur erahnen konnte. Die Feuerwaffen hingen unter den weit geschnittenen Sakkos, die Klingenwaffen steckten in Futteralen, die um die Unterarme geschnallt waren.
    Jeder Roboter trug die Farben des Richterhauses und war zwei Meter groß. Er stand auf stämmigen Beinen und hatte einen lang gezogenen, sich nach unten verjüngenden Torso mit breiten Schultern. An jeder

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