Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)
Durchmesser. Doch es wirkte nicht wie ein Schmuckstück, denn an beiden Enden gab es Buchsen, mit denen man dieses Gerät irgendwo anschließen konnte. Anston wusste nur von einer Rasse, die selbst ihre Geräte zu Kunstwerken formten. «Das ist iril.»
«Das denke ich auch. Ich fand es in einem kleinen Laden auf Rok. Der Verkäufer versicherte, dass auf Rok noch mehr solcher Geräte im Umlauf seien. Was meinen Sie dazu?»
«Wir müssen sie sicherstellen», antwortete Anston. «Es gilt die Quelle zu finden und alles hierher zu bringen, damit es genau untersucht werden kann.»
«Das tun wir bereits. Ich habe einen meiner besten Männer auf Rok stationiert, der schon mit den Recherchen begonnen hat. Er leitet mein Spezialkommando. Doch neben einiger Ausrüstung fehlt seinem Team noch ein Iril-Experte.»
Anston, der gerade noch fasziniert das Blütengerät inspiziert hatte, verlor augenblicklich das Interesse daran. Er, nach Rok? Niemals! Anston trat einen Schritt von dem Koffer zurück. «Für so eine heikle Aufgabe ist mein Wissen bei weitem nicht groß genug.»
«Da habe ich anderes gehört.»
«Nein, wirklich nicht. So etwas ruft nach einem Spezialisten des Informationsministeriums. Diese Leute sind dafür ausgebildet und wissen auch um die diplomatischen Schwierigkeiten.»
«Als da wären?»
«Ähm, nun, Verwicklungen aller Art halt.»
Indra hob eine Augenbraue, sagte aber nichts.
Anston wollte nicht pflichtvergessen wirken, andererseits wollte er unter gar keinen Umständen nach Rok. Ihm kam eine Idee. «Wir können doch nicht einfach ein Spezialkommando einsetzen, ohne das vorher mit der planetarischen Regierung abzusprechen.»
Sachlich erklärte Indra: «Auf Rok gibt es keine Regierung, mit der ich bereit wäre, irgendetwas abzusprechen. Das letzte anerkannte Parlament hat sich aufgelöst, als eine der Banden das Regierungsgebäude in Brand gesteckt hat – am Abend nach dieser Farce, die eine Wahl genannt wurde. Ich habe nicht vor, den Status der Banden zu erhöhen, indem ich Korrespondenz mit ihnen pflege oder gar Absprachen treffe.»
«Um es noch einmal zu sagen: Ich bin der falsche Mann dafür! Es gibt Spezialisten für solche Einsätze. Wie Sie selbst richtig feststellten, bin ich nur ein Amateur.»
«Ich habe schon nach Spezialisten geschickt, leider stehen sie mir nicht schnell genug zur Verfügung. Sie brauche ich umgehend für die Suche und Identifizierung der Stücke, die mein Sonderkommando konfiszieren wird. Die wissenschaftlichen Untersuchungen werden dann hier von Experten durchgeführt.»
«Ich bin mir nicht sicher, wie die Iril darauf reagieren.»
Jetzt wirkte Indra ehrlich interessiert. «Erklären Sie mir das bitte.»
Anston versuchte, seine wirren Ideen so zu ordnen, dass er sie aussprechen konnte. «Wir wissen, dass die Iril sehr erpicht auf ihre Privatsphäre sind. Wenn wir nun alle Sachen, die es auf Rok gibt, hierher holen, um sie zu untersuchen, könnten die Iril das als Anlass für einen diplomatischen Zwischenfall ansehen.»
«Wie weit, glauben Sie, werden die Iril gehen?»
«Wie weit? Nun, sie werden sicherlich Protest einlegen und uns auffordern, die Untersuchung zu beenden und ihnen alle Fundstücke zu überlassen.»
«Mir sind Präzedenzfälle bekannt. Es gab immer eine Einigung. »
«Sicher, aber Sie sind nun in einem Distrikt, der weit von Merdia entfernt liegt. Hier werden oft Iril gesehen, wir vermuten, dass es nirgendwo im Reich eine größere Iril-Population gibt denn hier.»
«Sie meinen, wir sollten dieser Präsenz Rechnung tragen?»
«Das könnte nicht schaden.»
«Falls wir auf Rok noch mehr der Iril-Technologie finden und sie für Untersuchungen hierher bringen, werden die Iril sie sich mit Gewalt zurückholen?»
Diese Richterin ist so direkt, dass man sich gar nicht rausreden kann, ärgerte sich Anston. «Vermutlich nicht.»
«Sind Sie sich sicher?»
«Bei den Iril kann man sich niemals sicher sein.»
Es verging fast eine ganze Minute, während der Indra Fey schweigend und nachdenklich an der Brüstung stand. Anston beneidete sie nicht um die Entscheidung, die sie zu fällen hatte. Natürlich war jeder Beamter des Merdianischen Reiches dazu angehalten, jegliche Möglichkeit zu nutzen, das Wissen über die Iril zu vergrößern. Nichts war gefährlicher als ein unbekannter Gegner, und die Iril stellten trotz der intensiven Arbeit des Geheimdienstes immer noch ein großes Rätsel dar. Andererseits war Anstons Argument nicht von der Hand zu weisen,
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