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Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)

Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)

Titel: Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulli Schwan
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schon an ihnen vorbei. Die Verfolger blieben hinter ihm.
    Während er weiter an Tempo zulegte, probierte er die Steuerkonsole aus, um den Flitzer kennen zu lernen. Dass er dabei immer wieder für einen Moment die Kontrolle verlor, rettete ihm wohl das Leben, denn dadurch wurde sein Flug unberechenbar. Neben ihnen fauchten Projektile mit mehrfacher Schallgeschwindigkeit. Sie waren erst zu hören, wenn sie schon lange an ihnen vorbei waren, aber die Luftwirbel, die sie verursachten, stießen an den Flitzer.
    Blaine war bewusst, dass er eine zu gute Zielscheibe abgab, wenn er den Kurs schnurgerade weiterflog. Er legte seinen Kopf in den Nacken. Wenn er sich weiter aufrichtete, würde er über den Rand der Klarsichtscheibe ragen und den Fahrtwind ins Gesicht bekommen. Diese Haltung war mehr als unbequem, aber um eine windabweisende Energiescheibe vor sich aufzubauen, hätte er neben dem Levitationskissen auch ein Prallfeld aufbauen müssen – dafür kannte er die Kontrollen und technischen Eigenheiten dieses Flitzers jedoch nicht gut genug. Wieder hörte er den Überschallknall eines Geschosses, kurz nachdem der Flitzer aufgrund der Überschallschockwelle zitterte. Das war viel zu knapp!
    Er verringerte die Energie des Levitators, und der Flitzer fiel hinab in den Nebel. Wassertropfen zogen über die Cockpitscheibe, er spürte Feuchtigkeit kalt auf seinen Wangen, aber scherte sich nicht darum. Hoffentlich schränkt dieser Nebel die Sicht der Garl ebenso ein wie meine. Er widerstand dem Impuls, die Geschwindigkeit den Sichtverhältnissen anzupassen, sondern verringerte sie nur geringfügig. Er musste sie abschütteln oder schnell Scyna und Rix erreichen. Beides erforderte ein hohes Tempo.
    Die Anzeigen meldeten, dass sie nur noch sechs Meter über dem Boden waren. Vor ihnen erschien ein großes Gebäude, und Blaine entschied sich instinktiv für rechts. Er neigte den Flitzer zur Seite und beschrieb eine scharfe Kurve. Neben ihm wirbelte der Nebel auf, zerriss wie ein Gazevorhang, den ein Orkan trifft. Der Donner vor ihnen gipfelte in einer Explosion, und Flammen schlugen hinter ihnen in die Luft. Blaine warf einen kurzen Blick in den Spiegel und sah im Flammenschein den Flitzer mit den beiden Garl. Der hintere Typ hielt das Magger-Gewehr direkt auf sie gerichtet.
    Neben dem Flitzer, im Licht der Explosion, war die meterhohe Fensterfront eines Industriebaus zu sehen.
    Natürlich war es eine dumme Idee, aber Blaine handelte, ohne zu überlegen. Er zwang seinen Flitzer in eine Linkskurve und feuerte aus der Bugkanone. Das Licht des Energiestrahls erhellte den Nebel, wurde von Millionen kleinster Wassertropfen reflektiert und bildete für einen Augenblick einen schillernden Vorhang. Der Strahl traf auf einen Fensterbalken, ließ ihn in Feuer aufgehen und das meterhohe Glas zerbarst klirrend. Im nächsten Moment zischte Blaines Flitzer in den Industriebau.
    «Was tun Sie?», rief Tischara hinter ihm.
    «Chancengleichheit», antwortete Blaine. Er wollte zu einer weiteren Erklärung ausholen, doch ihre Gegner waren direkt hinter ihnen. Blaine flog durch die große Halle, vorbei an riesigen Anlagen, die wie ins Irrsinnige vergrößerte silberne Panzer von Steinschildkröten aussahen. Sie standen in Dreierreihen, zwei Stockwerke hoch. Blaine flitzte durch zwei hindurch, dann um die nächste Ecke. Hinter sich hörte er die Turbine seiner Verfolger. Schießen konnten sie hier nicht, wenn sie die ganze Anlage nicht in die Luft sprengen wollten.
    Wieder bog Blaine ab, und da sah er die Treppen. Er drehte am Tempogriff, der Flitzer machte einen Sprung nach vorne. Die Stufen waren nicht viel breiter als die einer normalen Treppe, aber ein Flitzer war auch nicht sehr viel breiter als ein normaler Mann. Wird knapp, dachte Blaine noch, als er das Tempo drosselte, die Schnauze des Flitzers nach unten drückte und die Stufen hinabschoss. Von hinten kam ein wimmernder Aufschrei, und vermutlich hätte er in ihn eingestimmt, wenn er sich nicht darauf konzentrieren müssen hätte, den Flitzer wieder hochzuziehen – und das Levitationskissen drastisch zu verkleinern. Sie flogen durch einen Flur, der nur zwei Meter hoch war und auch nicht viel breiter.
    Hinter ihnen kamen die Verfolger die Treppe heruntergeflogen. Blaine sah kurz in den Spiegel. Er sah einen Metalldorn, der sich von Tischaras Schenkel löste und nach hinten jagte. Er spürte ihre beiden Arme an seiner Hüfte. Der Dorn schlug in die Sichtscheibe des Flitzers ihrer Verfolger, und

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