Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)

das Fluggerät hämmerte in den Boden, überschlug sich, ein Schuss löste sich aus dem Gewehr und im nächsten Moment zerriss es den Flitzer in tausend Stücke.
    «Geben Sie Gas!», rief Tischara.
    Blaine beschleunigte sofort, denn die Druckwelle warf die Überreste der Garls und des Flitzers durch den engen Flur. Blaine raste davon. Er konnte nicht abbiegen, dafür waren sie zu schnell, und vermutlich war der Flitzer zu lang, um um eine Ecke zu passen. Die Flammenkugel kam immer näher. Da sah Blaine eine Treppe vor sich, die nach oben führte. Er riss im richtigen Moment die Schnauze hoch, und sie jagten über die Stufen hinauf in eine zweite Maschinenhalle. Hinter ihnen hatte die Feuerwolke endlich genug Platz und verpuffte.
    Sie schossen in die Höhe, und bevor Blaine reagieren konnte, brachen sie durch eine Fensterfront. Glassplitter spritzten durch die Luft, und die Wand des Nachbargebäudes raste auf sie zu. Blaine legte sich reflexartig nach rechts in die Kurve und verringerte das Tempo. Der Flitzer schlingerte leicht, dann hatte Blaine ihn wieder unter Kontrolle. Er sah auf die Kontrollen und war beruhigt, da sie ungefähr den Kurs auf Scyna und Rix hielten.
    Hinter ihm explodierte etwas.
    «Der Gleiter!», rief Tischara. «Sie sind hinter uns.»
    Mit einem Fluch beschleunigte Blaine wieder, doch irgendetwas stimmte nicht. Er nahm weit weniger an Fahrt auf, als es der Fall sein müsste. Die Turbine war offenbar beschädigt. Sie kamen zu langsam voran, also verstärkte er den Auftriebseffekt des Schwebekissens. Sie gewannen an Höhe, durchstießen das Nebelfeld und gaben Gas. Wieder flogen sie zwischen zwei Hochhäusern und ihren Stahlkorsetts.
    Blaine überlegte, ob er es wagen sollte, in eines dieser Häuser zu fliegen. Plötzlich sah er einen Schatten im Nebel unter ihnen. Er wuchs an, bis das Dach des Gleiters den Nebel durchstieß. Aus den Fenstern beugten sich zwei Garl und schossen mit Energiegewehren auf den Flitzer.
    Blaine holte das Letzte an Tempo aus seinem Flitzer, um die Distanz zwischen ihm und dem Verfolger zu vergrößern. Eigentlich musste er Scyna und Rix doch bald erreicht haben. «Rix, wo seid ihr?»
    «Wenn ich es sage, flieg nach links», meldete sich die vertraute Stimme des Caraners im Kom.
    «Hinter uns ist ein Gleiter», informierte Blaine. Er fragte nicht, was Rix im Schilde führte, sondern flog einen Schlingerkurs. Er warf einen Blick in den Spiegel und sah den Gleiter, der nun komplett aus dem Nebel aufgetaucht war. Die Strahlengewehre konnten jederzeit den tödlichen Schuss abfeuern.
    «Links!», befahl Rix. «Jetzt!»
    Blaine legte sich in die Kurve. Im letzten Moment erhaschte er einen Blick auf seinen Freund, der im Kampfchassis in der Luft schwebte und dem Gleiter der Garl gegenüber auf frontalen Abfangkurs in Position gegangen war.
    Die Energiekanone des Gleiters feuerte. Doch, durch das plötzliche Manöver überrascht, verfehlte der Schütze den Flitzer. Er traf Rix, dessen Energieschirm aber standhielt.
    Während der letzten Sekunde hatte Rix mit seinen starken Scannern den Gleiter der Verfolger analysiert und einen Angriffsplan entwickelt. Diesem folgend, steckte er den Treffer ein, ließ sich fallen und drehte sich dabei so, dass er von unten dem Bauch des Gleiters zugewandt war. Noch bevor er in dessen Levitationsfeld geriet, erwidert er den Angriff – und sein Gegenfeuer war so präzise wie ein chirurgischer Eingriff: Zwei sekundenlange Hochenergiestrahlen schnitten durch das Chassis des Gleiters, zerstörten die Schieffer-Projektoren und der dabei entstehende Hitzestau ließ die Energiebatterien explodieren.
    Bar jeglicher Kontrolle über seinen Gleiter begann der Pilot zu schreien, und seine Kollegen stimmten panisch ein.
    Rix generierte zwei Prelds, stemmte sich mit einem gegen eine Hochhauswand, während das andere den Gleiter erfasste und diesen in die gegenüberliegende Häuserfront schmetterte. Der Gleiter wurde in ein Stahlkorsett geschleudert und wickelte sich krachend um einen dicken Pfeiler. Eine Weile rührte sich nichts, dann torkelten einige Garl aus dem brennenden Wrack und suchten wimmernd das Weite.
    Doch Rix war noch nicht fertig. Er raste auf den Letzten der Gruppe zu und packte ihn mit seinen Greifern an Kragen und Knöchel. Er schickte einen elektrischen Impuls durch seine Tentakelarme, und der Schlag ließ den Garl aufkreischen und zusammenzucken. Seine Waffe fiel ihm aus kraftlosen Händen. Rix machte kehrt, und bevor die anderen überhaupt