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Trigger - Dorn, W: Trigger

Titel: Trigger - Dorn, W: Trigger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wulf Dorn
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passiert?«
    Sie warf Mark einen kurzen Seitenblick zu. »Glauben Sie an böse Orte?«
    »Ich bin nicht sonderlich religiös, wenn Sie das meinen.«
    Sie stieß ein düsteres Lachen aus. »Das bin ich auch nicht. Trotzdem glaube ich an das Böse und daran, dass manche Orte verflucht sind. So wie diese Ruine. Aber das Schlimmste daran ist, dass ich selbst an allem schuld bin. Da! Sehen Sie?«
    Sie zeigte auf die schlangenförmige Reifenspur auf dem Waldweg. Dann sah Mark seinen Volvo.
    »Wir kommen zu spät!«

Kapitel 40
    Die Schmerzen waren nicht annähernd so schlimm wie Wolfram Masurkes Furcht. Die Verrückte hatte immer wieder auf ihn eingestochen, doch zweifellos wusste sie dabei nicht, was sie tat.
    Hätte sie ihn wirklich töten wollen und wäre sie nur annähernd bei klarem Verstand gewesen, hätte ihr auffallen müssen, dass ein großer Teil ihrer Stiche nur seine dicke Lederjacke trafen. Noch an diesem Morgen hatte er sich überlegt, ob er nicht lieber seine Wollweste anziehen sollte. Doch da der Wetterbericht den einen oder anderen Regenschauer nicht ausschloss, hatte er nach der Lederjacke gegriffen. Eine lebensrettende Entscheidung.
    Masurke lag zur Seite gedreht mit geschlossenen Augen auf dem Boden und stellte sich tot, wobei er hoffte, sie würde sich nicht seinen Kopf für weitere Stichattacken aussuchen. Er war bestimmt kein guter Schauspieler, aber anscheinend war es ihm gelungen, seine Angreiferin davon zu überzeugen, er weile nicht mehr unter den Lebenden. Leicht fiel ihm das nicht.
    Die Stiche in Brust und Bauch brannten höllisch, und ihm war danach, sich zu winden und das Gesicht zu verziehen. Vom Weglaufen, um sich in Sicherheit zu bringen und schnellstmöglich Dr. Huber unten im Ort aufzusuchen, ganz zu schweigen.
    Er hörte, wie sie keuchend aufstand, spürte noch immer ihren starren Blick auf sich gerichtet, und wagte nicht zu atmen. Sein Hemd fühlte sich unter der Jacke zunehmend feuchter und klebriger an.

    Alles, was er tun konnte, war liegen zu bleiben und zu hoffen, dass sie endlich von ihm abließ.
     
    Da lag er nun vor ihr und bewegte sich nicht mehr. Sie hatte das Ungeheuer getötet. Sie hatte sich ihm gestellt und bewiesen, dass sie kein Feigling war. Aber irgendwo tief in ihr wusste sie, dass man den Schwarzen Mann nicht töten konnte. Wäre es so leicht, hätte sie schon vor vielen Jahren …
    Was hätte ich?
    Was hätte ich schon vor vielen Jahren?
    Es wollte ihr nicht einfallen. An dieser Stelle ihrer Erinnerung klaffte ein großer Abgrund, in dessen Tiefen nichts zu erkennen war. Nur das Heulen des bösen Wolfs schien wie ein endloses Echo darin gefangen zu sein.
    »Das hast du gut gemacht«, hörte sie eine vertraute Stimme sagen. Sie hob den Blick und sah Chris, der neben einer Ansammlung von Büschen stand.
    »Danke«, sagte sie und lächelte ihm zu.
    Auch Chris lächelte.
    Sie stieg über den Schwarzen Mann hinweg und ging zu ihm hinüber.
    Er hielt ein Buch im Arm. Sie erkannte es wieder. Es war das Märchenbuch mit dem Bild von Rotkäppchen und dem bösen Wolf, über das sie selbst vor vielen, vielen Jahren das Zeichen gegen das Böse mit rotem Wachsmalstift gezogen hatte.
    Es hatte ganz unten in einem alten Umzugskarton gelegen, fiel ihr jetzt wieder ein. Sie hatte es beim Auspacken entdeckt, hatte nach all den Jahren wieder hineingesehen, ohne sich erinnern zu können, was sie auf Seite 82 erwartete, und …

    Aber weshalb war es bei dem Antiquar gelandet, und wieso hielt es Chris nun in der Hand?
    »Ich denke, du bist mit Axel in Australien?«
    »Bin ich ja auch«, erwiderte Chris. »Aber ich habe dir doch versprochen, immer für dich da zu sein, wenn du mich brauchst. Schon vergessen?«
    »Nein, natürlich nicht.« Sie strahlte freudig und fuhr sich verlegen durchs Haar. »Du kommst nur so … unerwartet.«
    Chris hielt ihr das Buch entgegen. »Ich habe es einem Antiquar verkauft. In unserem neuen Heim ist kein Platz für Dinge, die dir Angst machen.«
    »Danke, das ist lieb von dir.«
    »Komm, wir kaufen uns von dem Geld eine gute Flasche Wein und machen es uns gemütlich. Lass uns die bösen Erinnerungen in schöne verwandeln.«
    »Das geht jetzt leider nicht«, sagte Ellen traurig. »Da ist noch etwas, das ich tun muss.«
    Sie sah auf ihre Hände hinab. Das Blut auf der Skalpellklinge schimmerte in der Sonne. Dann geschah etwas Merkwürdiges.
    Das Skalpell begann sich zu verformen. Es zog sich in die Länge, die Klinge wurde dünn und rund, und auch der Griff

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