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Trigger - Dorn, W: Trigger

Titel: Trigger - Dorn, W: Trigger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wulf Dorn
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Mark war ihr gefolgt und sah sie besorgt an.
    »Wie geht es dir?«
    Ellen seufzte erschöpft. »Wie einer Frau, die man zweimal verprügelt, unter Strom gesetzt und in kaltem Wasser fast ertränkt hat. Hinzu kommen Kopfschmerzen, eine Prise Selbstmitleid und das Gefühl, auf der ganzen Linie versagt zu haben. Aber sonst bin ich in Ordnung.«
    »Erinnerst du dich noch an unsere Unterhaltung in diesem Sushi-Lokal, an das, was ich dir gesagt habe?«
    »Ich würde mich in etwas verrennen, meinst du das?«
    »Ja.«

    Sie stellte die Tasse zwischen sich und Mark auf die Arbeitsfläche. »Was soll ich deiner Meinung nach tun? Aufgeben? Die Frau sich selbst überlassen und hoffen, dass mich der Typ vergisst?«
    »Natürlich nicht. Aber du solltest aufhören, die Einzelkämpferin zu spielen. Ich denke, der Kerl – wer immer er auch ist – weiß genau, wo er den Hebel bei dir ansetzen muss, um dich fertigzumachen. Deshalb ist es wichtig, dass du mir vertraust.«
    Wieder starrte Ellen aus dem Fenster. Sie konnte ihm jetzt nicht in die Augen sehen. »Ich komme mir so … so verwundbar vor, Mark. Das ist nur schwer zu ertragen für mich.« Sie schlang die Arme um ihre Brust und fühlte ihr eigenes Zittern. »Bisher habe ich immer alles aus eigener Kraft geschafft, aber jetzt ist das anders. Du hast Recht, ohne die Hilfe von dir und deinem verrückten Freund werde ich es nicht hinbekommen.«
    »Ach, mach dir mal keinen Kopf wegen Volker. Er hält sich für einen Spaßvogel, aber er ist okay. Und was mich betrifft, möchte ich, dass du weißt, dass du immer auf mich zählen kannst.«
    Etwas kitzelte ihre Wange, und Ellen merkte, wie ihr eine Träne übers Gesicht kroch. »Gerade deshalb schäme ich mich, Mark. Ich habe mich benommen wie ein hysterisches Huhn.«
    Sie deutete aus dem Fenster. »Dort drüben hinter den Büschen habe ich mich vor dir versteckt, weil ich gedacht habe, du wärst dieser Kerl. Jetzt kommt mir das wie ein gottverdammter Anflug von Paranoia vor.«
    »Du hattest eben deine Gründe.«
    Sie stieß ein humorloses Lachen aus. »Klar hatte ich die.
Genau so, wie ich meine Gründe hatte, Chris zu verdächtigen. Ausgerechnet Chris!«
    »Jetzt nimm das mal nicht so tragisch. Interpretieren wir es doch als eine Art unterschwelliger Wut, weil er nicht da war, als du ihn gebraucht hast.«
    »Und was ist, wenn es nicht so war? Was, wenn ich wirklich schon den Verstand verloren habe?«
    Mark schüttelte entschieden den Kopf. »So schnell geht das auch nicht, und das weißt du. Es gibt bestimmte Anzeichen, und ich habe noch keines bei dir entdecken können. Zumindest nichts, was mich davon überzeugt hätte, dass du nicht mehr normal bist.«
    Vor dem Fenster stritten sich zwei Spatzen um ein paar Krumen, die neben einem Liegestuhl verstreut lagen. Ellen sah ihnen kurz zu, ehe sie das aussprach, was sie beschäftigte, seit die Frau ohne Namen verschwunden war, die niemand außer ihr gesehen hatte. »Während meines Praktikums habe ich mit einer Stationsärztin zusammengearbeitet. Sie war fast zwanzig Jahre lang in der Psychiatrie tätig. Eines Tages wollte ich zu ihr ins Büro gehen, ihr irgendetwas bringen, um das sie mich gebeten hatte. Akten, glaube ich. Ich fand die Tür von innen verschlossen vor. Zuerst dachte ich, sie sei mal kurz weggegangen, für kleine Mädchen oder zu einem Notfall, aber dann habe ich sie drinnen gehört.«
    »Was hat sie getan?«
    »Geweint. Einfach nur geweint. Ein paar Pfleger brachen die Tür auf, und wir fanden sie in einer Ecke sitzend. Sie hat auf nichts mehr reagiert und nur noch geweint. Das Letzte, was ich von ihr gehört habe, war, dass sie jetzt selbst in Behandlung ist und seither nicht mehr gesprochen hat.«
    »Worauf willst du hinaus?«

    »Bei ihr gab es auch keine Anzeichen, Mark. Genauso wenig wie bei meinem Vorgänger auf Station neun.«
    Mark, der sich gedankenverloren einen Salzstreuer gegriffen hatte – irgendetwas schien er immer in den Händen haben zu müssen -, stellte den Streuer an seinen Platz zurück. »Dr. Kreutner war depressiv.«
    »Ach ja, und warum hat es dann niemand bemerkt? Egal, wer mir von ihm erzählt hat, keinem war etwas an ihm aufgefallen. Dabei war er wohl noch den ganzen Tag auf Station. Er sprach mit seinen Patienten und dem Pflegepersonal, mähte zu Hause den Rasen und unterhielt sich mit seinem Nachbarn. Das stimmt doch, oder? Du hast ihn gekannt.«
    »Ja, schon, aber …«
    »Keiner hat ein Anzeichen bemerkt. Und ein paar Stunden später,

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