Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)
eifernde journalistische Unterton in Hoffmanns Stimme war nicht mehr zu überhören.
„Ich schreibe über die psychologische Seite von Mordfällen. Wie fühlen sich beispielsweise die Angehörigen von Mördern. Frau Lange, hallo, hallo!“
Der Telefonhörer baumelte vom Schreibtisch und die Stimme des Journalisten war noch einige Zeit zu hören, dann nur noch ein monotones Besetztsignal.
20. Linz/Ses Salines: Der neunte Tag
Die externe Festplatte befand sich in einem kleinen Geheimfach in der Dusche. Eine der weißen Standardfliesen der Duschwand ließ sich auf Druck öffnen und dahinter war ein kleiner Hohlraum, der ein ideales Versteck darstellte. Auch bei einer gründlichen Durchsuchung der funktionellen Wohnung war das Versteck nur durch einen unglücklichen Zufall zu entdecken, doch darüber machte sich der Börsenprofi Alex Huber keine großen Gedanken. Warum soll man ausgerechnet meine Wohnung durchsuchen, dachte er. Trotzdem ging er auf Nummer sicher.
Er schloss die Festplatte an seinen Laptop an und wartete, bis alle Ordner und Dateien auf dem kleinen Bildschirm auftauchten. Als er die richtige Datei geöffnet hatte, begann er sofort hektisch zu tippen, konzentrierte sich darauf, klar und präzise zu formulieren, jede Emotion beiseite zu lassen. Immer wieder löschte er Wörter, verbesserte den Text, schließlich lehnte er sich zufrieden zurück. Perfekt formuliert, dachte er, genauso muss es sein.
Mit einem sanften Klick auf die Maustaste öffnete sich eine Maske auf dem Bildschirm. Alex Huber füllte die vorgeschriebenen Felder aus, fügte das Dokument als Attachment bei und schickte die verschlüsselte Botschaft in die unendlichen Weiten des Cyberspace.
Jetzt galt es für ihn noch einige praktische Dinge zu erledigen. Gewohnheitsmäßig aktivierte er den Newsticker auf seinem Computer, der neben dem ständigen Auf und Ab der aktuellen Börsenkurse auch die neuesten Meldungen auf lokaler Ebene brachte. Desinteressiert las er die verschiedenen Kurzberichte, bei einem Zweizeiler stoppte er:
„Bogdan Drakovic, CEO von Royal International, ermordet. Politiker unter dringendem Tatverdacht!“
Schnell ließ er den Newsticker weiterlaufen, um vielleicht noch weitere Details zu erfahren, aber außer der kurzen Meldung war nichts mehr zu finden.
Mit ernstem Gesichtsausdruck wählte er eine Nummer auf seinem Handy und schon nach dem zweiten Läuten wurde abgehoben.
„Ich bin’s! Schon die News gelesen?“, fragte Alex Huber und lauschte der Stimme am anderen Ende der Leitung.
„Nein, unser Projekt ist auf keinen Fall gefährdet. Alles läuft nach Plan“, sagte er. „Ich bin dabei, alles umzuleiten, wie besprochen!“
Konzentriert horchte er auf die Stimme, die blechern und mit atmosphärischem Knacken und Rauschen aus dem Lautsprecher kam.
„Ich fliege nach Palma, wie vereinbart! Alles andere würde verdächtig wirken!“
Alex Huber lächelte selbstsicher.
„Natürlich nehme ich die Werbelady mit nach Palma“, antwortete er. „Wir müssen den Schein wahren und mit ihr bin ich absolut unverdächtig. Es handelt sich ja nur um ein paar Tage. Dann ist das ganze Projekt abgeschlossen! Das ist doch auch in Ihrem Sinn?“, fragte er und nickte erleichtert, als er wohl eine positive Antwort erhielt. Die nächste Frage schien ihn zu überraschen, denn er runzelte die Stirn.
„Warum sollte die Werbefrau nicht mitkommen? Der Mord an Bogdan Drakovic ändert nichts an ihrer Aufgabe! Für sie geht es um Sein oder Nicht-Sein! Die Agentur steht vor dem Bankrott, ohne uns ist sie erledigt! Sie wird heute Abend mit mir nach Palma fliegen, verlassen Sie sich darauf!“
Alex Huber beendete das Gespräch, trat an
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