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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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das Fens­ter sei­ner nüch­tern und zweck­mäßig ein­ge­rich­te­ten Woh­nung, die er mö­bliert über eine Brief­kas­ten­fir­ma ge­kauft hat­te, und dach­te:
    Bald habe ich mein Ziel er­reicht! Ich bin ein Ge­nie und be­hal­te im­mer den Ge­samt­über­blick, kei­ner­lei Ver­strickun­gen in klein­ka­rier­te Ak­tio­nen und vor al­lem – nie­mals Emo­tio­nen ins Spiel brin­gen. Der Mas­ter­plan ist per­fekt durch­dacht, bis­her gab es kei­ne Kom­pli­ka­tio­nen! Es ist ein Spiel der Mäch­ti­gen und ich zie­he die Fä­den!
    Er riss bei­de Arme in die Höhe wie ein Box­cham­pi­on nach dem K.o.-Sieg und schloss die Au­gen. Ju­bel bran­de­te auf, er wur­de auf Schul­tern ge­hievt und quer durch den Saal ge­tra­gen, sein Win­ner-Ge­sicht wur­de live über­tra­gen und er­schi­en rie­sig auf Dut­zen­den von Lein­wän­den.
    Kei­ne Emo­tio­nen!, brems­te er sich ein und knips­te die Bil­der in sei­nem Kopf aus.
    In der lang­wei­li­gen Kü­chen­zei­le an der hin­te­ren Wand des Wohn­zim­mers öff­ne­te er ei­nes der Re­ga­le. Au­ßer ei­nem Was­ser­glas, ei­ner Kaf­fee­tas­se und zwei Tel­lern war kein an­de­res Ge­schirr vor­han­den. Wozu auch! Er hat­te nicht vor­ge­habt, län­ger als nötig in Linz zu blei­ben. Die Woh­nung wür­de lang­sam ver­stau­ben und ir­gend­wann, wenn er Lust dazu hat­te, wür­de er sie ver­kau­fen, aber dann wa­ren sei­ne Spu­ren be­reits ver­wischt!
    Doch zu­vor gab es noch ei­ni­ges zu tun: Er steck­te einen Gi­gas­tick an sei­ne Fest­plat­te und spiel­te die Da­ten via Lap­top auf den Stick. Dann be­fes­tig­te er den Stick an sei­nem Schlüs­sel­bund. Na­tür­lich wür­de nie­mand auf die Idee kom­men, den Stick als Da­ten­trä­ger zu iden­ti­fi­zie­ren. Wahr­schein­li­cher war, dass alle auf das Äu­ße­re, ein Ta­ma­got­chi, her­ein­fie­len. Ein tol­les Hight­ech-Spiel­zeug mit ei­nem Gi­gaspei­cher. Er hat­te es vor Kur­z­em in Hong­kong er­wor­ben – in Eu­ro­pa war es na­he­zu un­be­kannt.
    Sorg­fäl­tig lösch­te er im An­schluss dar­an alle Da­ten der ex­ter­nen Fest­plat­te, knack­te bru­tal mit dem Kü­chen­mes­ser die Hül­le, zer­stör­te den hauch­dün­nen Da­ten­spei­cher und spül­te die­sen die Toi­let­te hin­un­ter. Im Schlaf­zim­mer ver­stau­te er sei­ne fünf De­si­gne­ranzü­ge, sei­ne drei Paar hand­ge­näh­ten Schu­he und den Rest sei­ner Wä­sche in ei­ner hoch­wer­ti­gen Rei­se­ta­sche, die er dann im lee­ren Flur ab­s­tell­te. Prü­fend ging er noch ein­mal durch alle Räu­me, öff­ne­te Käs­ten und Schub­la­den – nichts mehr da! Mehr aus Per­fek­tio­nis­mus als aus Not­wen­dig­keit wisch­te er mit ei­nem Tuch über Tisch, Sofa, Re­ga­le, um allzu of­fen­sicht­li­che Fin­ger­ab­drücke zu ent­fer­nen. Das war zwar nicht un­be­dingt nötig, aber er fühl­te sich woh­ler. Auf zeit­rau­ben­des Staub­sau­gen ver­zich­te­te er, es gab kei­ne DNA-Pro­be von ihm.
    Schließ­lich wähl­te er die Num­mer von Anna Lan­ge, konn­te sie aber am Han­dy nicht er­rei­chen und hin­ter­ließ eine Nach­richt auf ih­rer Mail­box.
    *
    Als Igor Dra­ko­vic das Ge­spräch mit sei­nem Kon­takt­mann bei der Lin­zer Po­li­zei führ­te, saß er ge­ra­de in der Ta­pas­bar Ma­no­los in Ses Sa­li­nes, im Sü­den von Mal­lor­ca. Auf ei­nem der dicht an dicht ste­hen­den win­zi­gen, wacke­li­gen Tisch­chen in der stau­bi­gen Gas­se im Schat­ten der Kir­che stan­den ver­schie­de­ne Ta­pas-Köst­lich­kei­ten, für die Ma­no­lo in ganz Spa­ni­en be­rühmt war. Die Spie­ler von Real Ma­drid hat­ten dort eben­so ge­speist wie Pe­ne­lo­pe Cruz oder Kron­prinz Fe­li­pe mit Prin­zes­sin Le­ti­zia, für sie war üb­ri­gens im win­zi­gen In­nen­raum der Bar stän­dig ein Tisch re­ser­viert, an dem nie­mand sonst sit­zen durf­te.
    Nach dem Te­le­fonat wid­me­te sich Igor Dra­ko­vic wie­der den duf­ten­den Spei­sen und muss­te sich zwin­gen, sei­nem Ge­gen­über zuzu­hören.
    „Der Film soll eine mo­der­ne Ver­si­on der Me­dea-Tra­gö­die wer­den. Frau­en, die aus Über­for­de­rung und Ra­che töten! Ein zeit­lo­ser Stoff, wie ge­schaf­fen für großes Kino“, sag­te die jun­ge Schau­spie­le­rin mit

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