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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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in­ter­na­tio­na­len Na­men ge­macht und im Ge­gen­satz zu ihr prall­ten an La­ris­sa die Schick­sals­schlä­ge ein­fach ab. Oft be­nei­de­te sie ihre jün­ge­re Schwes­ter, die blen­dend aus­sah, groß und schlank wie eine Elfe war, aber knall­hart sein konn­te, wenn es um ih­ren ei­ge­nen Vor­teil ging. In ih­rer Ge­gen­wart fühl­te sie sich zu weich, zu di­rekt, zu nach­tra­gend, zu ab­grün­dig, zu rot­haa­rig, ein­fach min­der­wer­tig, ein­fach über­flüs­sig, ein­fach als zwei­te Wahl.
    Zwei­te Wahl war sie auch für ih­ren Va­ter. Die­ser hat­te La­ris­sa ihr im­mer vor­ge­zogen. Für ihn war La­ris­sa ein­fach die per­fek­te Toch­ter und egal, was sie auch tat, er ver­göt­ter­te sie. Dass sich die­se per­fek­te Toch­ter aber nach der fa­mi­li­ären Ka­ta­stro­phe recht schnell von ihm di­stan­ziert hat­te, woll­te er nicht wahr­ha­ben.
    „Coo­ler Man­tel, fin­dest du nicht?“, drang die Stim­me ih­rer Schwes­ter wie­der in ihr Be­wusst­sein und ver­setzte sie zu­rück ins Hier und Jetzt.
    „Ja, echt su­per! Steht dir gut“, rang sich Anna müh­sam ein Kom­pli­ment ab und muss­te an die Mail den­ken, die sie La­ris­sa vor ei­ner Wo­che ge­schickt hat­te, um ihr klarzu­ma­chen, dass ihr Fo­to­job für die Go­thic-Kam­pa­gne von Alasta­ir Ad­lon aus Kos­ten­grün­den ge­stor­ben war.
    „Wie sieht es aus mit dem Job für Ad­lon?“, frag­te La­ris­sa, als könn­te sie Ge­dan­ken le­sen. „Ich bin im Mo­ment ein we­nig knapp bei Kas­sa ...“, sag­te sie und ließ den Rest des Sat­zes un­aus­ge­spro­chen in der Luft hän­gen.
    „Der Job ist ge­can­celt, La­ris­sa. Ich habe dir doch eine Mail ge­schickt“, be­müh­te sich Anna um einen sach­li­chen Ton. „Es ist we­nig Bud­get vor­han­den und du bist ein­fach zu teu­er!“
    „Na, da kann man nichts ma­chen“, schwenk­te La­ris­sa so­fort um, als sie merk­te, dass nichts zu ho­len war. „Ich bin üb­ri­gens nächs­ten Mo­nat für eine tol­le Kam­pa­gne für Cu­sto Bar­ce­lo­na ge­bucht! Das Ho­no­rar von Ad­lon wäre nur als Über­brückung ge­dacht.“ Mit un­schul­dig blau­en Au­gen fi­xier­te sie ihre Schwes­ter, so als woll­te sie ihr sug­ge­rie­ren: Gib mir das Geld! Gib es mir! Ich bin die Prin­zes­sin und ich habe ein Recht dar­auf, dass mich alle un­ter­stüt­zen.
    „Ich kann dir kein Geld bor­gen, La­ris­sa! Ich bin fast plei­te“, seuf­zte Anna ent­schul­di­gend und zuck­te mit den Schul­tern.
    Ihre Schwes­ter kniff die Lip­pen zu ei­nem schma­len Strich zu­sam­men und eine dün­ne senk­rech­te Fal­te wur­de auf ih­rer glat­ten Stirn sicht­bar. Trotz­dem klim­per­te sie mit den Wim­pern und frag­te un­schul­dig und bei­läu­fig:
    „Wie läuft’s mit Marc, al­les okay?“
    Als sie An­nas feuch­te Au­gen be­merk­te, konn­te sie ein Grin­sen nicht un­ter­drücken. Spon­tan um­arm­te sie ihre Schwes­ter und flüs­ter­te ihr tri­um­phie­rend ins Ohr:
    „Du weißt doch, wie er ist, Anna! Er än­dert sich nie!“
    „Ich weiß, er än­dert sich nie“, seuf­zte Anna, krall­te die Fin­ger in den tin­ten­blau­en Man­tel ih­rer Schwes­ter und woll­te sich ge­ra­de bei ihr über Marc aus­wei­nen, aber La­ris­sa hat­te be­reits wie­der auf Par­ty­girl um­ge­s­tellt und tipp­te sich auf ihre schma­le Stups­na­se.
    „Mei­ne Nase hat er je­den­falls toll hin­ge­kriegt“, sag­te La­ris­sa. Dann um­arm­te sie Anna bei­na­he zärt­lich, drück­te ihr einen Kuss auf die Wan­ge, ihr sei­dig­wei­ches blon­des Haar be­rühr­te ihre Haut und flüs­ter­te:
    „Du weißt, Anna, ich bit­te dich um nichts. Aber ich brau­che das Geld! Ich habe Schul­den bei mei­nem Arzt und brau­che un­be­dingt noch eine Be­hand­lung! Sonst bin ich den Job für Cu­sto Bar­ce­lo­na los!“ Me­lo­dra­ma­tisch füg­te sie hin­zu: „Mein wei­te­res Le­ben hängt von dir ab!“
    An­ge­wi­dert stieß Anna ihre Schwes­ter weg.
    „Was für Schul­den und was für ein Arzt?“, frag­te sie wütend und woll­te sich von La­ris­sas Un­schulds­mie­ne nicht weich klop­fen las­sen.
    „Bo­tox, Anna. Ich bin sie­ben­und­zwan­zig! Glaubst du wirk­lich, da be­kommt man noch ganz leicht die gu­ten Jobs? Wie naiv bist du ei­gent­lich? Ich be­kom­me

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