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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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gol­de­ner Rei­ter auf­tau­chen ihm den Weg wei­sen. Dann brauch­te er nur auf das fer­ne Licht zuzus­teu­ern und sein Ziel im Auge zu be­hal­ten. Doch im Au­gen­blick war der Ho­ri­zont end­los und schmerz­haft leer. Es war kein Ziel in Sicht.
    „Hast du Fa­mi­lie, Ste­fan?“, frag­te er un­ver­mit­telt.
    „Warum in­ter­es­siert dich das?“, er­wi­der­te Sz­abo und blick­te ihn von der Sei­te an.
    „Fa­mi­lie ist wich­tig! Sie gibt dir Rück­halt. Auf die Fa­mi­lie ist im­mer Ver­lass und die Fa­mi­lie muss sich auf dich ver­las­sen kön­nen. Die Fa­mi­lie darf man nie ent­täu­schen“, sag­te Braun und schnall­te sich die Schien­bein­schüt­zer um.
    „Ich habe nur eine Mut­ter, sonst kei­ne Ver­wand­ten“, sag­te Sz­abo ein­sil­big und rück­te ein we­nig zur Sei­te.
    „Sie lebt in ei­nem Se­nio­ren­heim am Traun­see. Ich be­su­che sie üb­ri­gens mor­gen“, füg­te Sz­abo noch hin­zu und setzte sei­nen Helm auf.
    „Los, star­ten wir, be­vor es dun­kel wird!“, rief er Braun zu und bei­de be­ga­ben sich zur Ziel­li­nie. Sz­abo be­fes­tig­te sei­ne Stopp­uhr an ei­nem Holzpflock, drück­te auf Start und bei­de rann­ten los. Noch nie in sei­nem Le­ben hat­te Braun et­was Der­ar­ti­ges er­lebt. Mit ei­ner ge­wal­ti­gen Wucht wie ein Mäh­dre­scher pflüg­te Sz­abo vor ihm durch das Un­ter­holz, sprang über ab­ge­stor­be­ne Bäu­me, klatsch­te durch bracki­ge Tüm­pel, bück­te sich nur kurz vor her­un­ter­hän­gen­den Äs­ten und folg­te wie ein Blut­hund der ro­ten Spur.
    Ein ei­gen­wil­li­ger Typ, die­ser Ste­fan Sz­abo. Die Un­er­bitt­lich­keit, mit der er sich den Weg durch die Hin­der­nis­se bahnt, die­se Rück­sichts­lo­sig­keit ge­gen den ei­ge­nen Kör­per ist schon ziem­lich ei­gen­ar­tig. Im Grun­de ken­ne ich ihn über­haupt nicht, dach­te er, als er hin­ter­her­keuch­te und Mühe hat­te, nicht den An­schluss an Sz­abo zu ver­lie­ren.
    Wil­des Ge­strüpp kratzte über sei­nen Helm, Dor­nen fetzten tie­fe Löcher in sein Laufs­hirt und ris­sen blu­ti­ge Strie­men in sei­ne Haut. Blut und Schweiß ver­misch­ten sich, in ei­ner Se­kun­de der Un­acht­sam­keit krach­te er ge­gen einen her­ab­hän­gen­den Ast und hät­te bei­na­he das Gleich­ge­wicht ver­lo­ren. Doch der bru­ta­le Lauf hat­te auch sein Gu­tes: Tony Braun muss­te sich auf die Rou­te kon­zen­trie­ren, konn­te nicht einen Ge­dan­ken an sei­ne Pro­ble­me ver­schwen­den. Er war wie Sz­abo auf die rote Li­nie fi­xiert, folg­te ihr schnell und im­mer schnel­ler, um Sz­abo vor der Wen­de doch noch ab­zu­fan­gen. Den Weg zu­rück lie­fen sie bei­na­he gleich­auf, doch dann wur­de Sz­abo im­mer schnel­ler, lief bei­na­he ek­sta­tisch. Brauns Lun­gen schmerz­ten, sei­ne Sprün­ge wa­ren bei Wei­tem nicht mehr so elas­tisch wie am An­fang, doch un­ge­fähr einen Ki­lo­me­ter vor dem Un­ter­stand mo­bi­li­sier­te er noch ein­mal alle ver­füg­ba­ren Kräf­te. Die Sicht wur­de im­mer schlech­ter und im düs­te­ren Däm­mer­licht ver­fing er sich in ei­ner Lia­ne, stürz­te auf den sump­fi­gen, nach Mo­der rie­chen­den Bo­den, rap­pel­te sich aber gleich wie­der hoch, keuch­te vor­wärts und dach­te: Ein­mal öf­ter auf­ste­hen, als man zu Bo­den fällt! Der alte Mo­ti­va­ti­ons­spruch rausch­te durch sei­nen Kopf, ver­schwand und ganz vorn sah er den Un­ter­stand, mit der bau­meln­den Stopp­uhr, und den Rücken von Sz­abo, der mit der Prä­zi­si­on ei­ner ziel­ge­rich­te­ten Schuss­waf­fe dar­auf zus­teu­er­te. Als Braun die Ziel­li­nie pas­sier­te, saß Sz­abo be­reits auf der Bank und starr­te an ihm vor­bei in die zu­neh­men­de Fins­ter­nis.
    „Nicht schlecht fürs ers­te Mal“, keuch­te Braun nach ei­nem Blick auf die Uhr. „Du warst nur ei­ni­ge Se­kun­den schnel­ler!“
    „Ja, das war gut, Tony! Wenn man ein Ziel vor Au­gen hat, schafft man ein­fach al­les“, sag­te Sz­abo me­cha­nisch und kon­zen­trier­te sich wie­der auf sei­nen iPod. Schnau­fend beug­te er sich vor, stützte sich an den Ober­schen­keln ab, spann­te noch ein­mal alle Mus­keln an, bis die Adern an sei­nem Hals her­vor­tra­ten. Dann de­ak­ti­vier­te er den iPod, warf den Helm auf den Bo­den und

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