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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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ge­stor­ben war.
    Na­tür­lich er­in­ner­te sie sich noch an die vie­len An­ru­fe ih­rer Mut­ter, an die stän­di­gen Ein­la­dun­gen nach Mar­bel­la in das licht- und son­nen­durch­flu­te­te Apart­ment, in das sich ihre Mut­ter nach dem Zu­sam­men­bruch ih­rer Fa­mi­li­en- und Le­bens­lü­ge zu­rück­ge­zogen hat­te. Aber sie hat­te die­se Ein­la­dun­gen nie an­ge­nom­men, sie hat­te nie dar­an ge­dacht, dass ihre Mut­ter in­ner­lich zer­bro­chen war, dass sie es ein­fach nicht ver­kraf­te­te, dass ihr Pup­pen­haus rück­sichts­los zer­stört wor­den war.
    Dann war ihre Mut­ter an ei­ner Über­do­sis Be­ru­hi­gungs­mit­tel ge­stor­ben, hat­te es satt ge­habt, der Ver­gan­gen­heit nach­zu­trau­ern, hat­te es ein­fach satt ge­habt, al­lei­ne un­ter der spa­ni­schen Son­ne die Zeit tot­zu­schla­gen, sie wur­de im­mer kraft­lo­ser und starb – ein­sam und an ge­bro­che­nem Her­zen.
    Zum Teu­fel mit der Kon­trol­le! Sie strich sich durch ihre wie elek­tri­sier­te Kor­ken­zie­her wegste­hen­den ro­ten Locken und die Som­mer­spros­sen auf ih­rer Nase ka­men in die­ser Stress­si­tua­ti­on noch stär­ker zum Vor­schein.
    Als sie das Han­dy auf den Ameis­en­tisch leg­te, fiel ihr plötz­lich wie­der die Nach­richt von Alex Hu­ber auf ih­rer Mail­box ein. Ohne zu zö­gern wähl­te sie die Num­mer, er war so­fort am Ap­pa­rat. Sie be­spra­chen De­tails der Ab­rei­se, ver­ein­bar­ten eine Uhr­zeit und zum Schluss er­in­ner­te er sie noch ein­mal, nicht die Stra­te­gie­pa­pie­re und Lay­outs für Roy­al In­ter­na­tio­nal zu ver­ges­sen. „Busi­ness as usu­al“, mein­te er la­pi­dar, als sie den Mord er­wähn­te und er schi­en Bog­dan Dra­ko­vic kei­ne Trä­ne nach­zu­wei­nen.
    Ziel­ge­rich­tet ging Anna nach dem Te­le­fonat nach ne­ben­an zu Ri­chard Marx, der hin­ter sei­nen Bild­schir­men lüm­mel­te und chrom­glän­zen­de phal­lus­ar­ti­ge Si­los für eine Image­bro­schü­re zu­sam­men­bau­te, mit der sie einen un­schlüs­si­gen Kun­den doch noch be­geis­tern woll­ten.
    „Du musst dich um die Agen­tur küm­mern, Ri­chard. Ich flie­ge noch heu­te Abend mit Alex Hu­ber nach Pal­ma, um den Job für die Agen­tur zu ret­ten!“ Sie schob Job­map­pen, Aus­drucke und Scrib­bles ein­fach zur Sei­te, setzte sich auf einen Dreh­stuhl und sag­te: „Ich brau­che das Cor­po­ra­te De­sign, das du für Roy­al In­ter­na­tio­nal ent­wor­fen hast, pro­fes­sio­nell auf un­se­re Prä­sen­ta­ti­ons­s­heets auf­ge­zogen. Das Stra­te­gie­pa­pier mai­le ich dir, in­te­grie­re es dann in das De­sign.“
    Ri­chard nick­te, klopf­te da­bei stän­dig auf die Ta­schen sei­ner Carg­o­ho­sen, wie im­mer auf der Su­che nach ei­ner Zi­ga­ret­ten­packung.
    „Hol dir Ste­fan Sz­abo zur Ver­stär­kung, wenn du einen krea­ti­ven In­put brauchst. Gra­fi­sche Un­ter­stüt­zung hast du ja“, fuhr sie fort und deu­te­te mit dem Kopf zu ei­nem Prak­ti­kan­ten, der um­ständ­lich No­tiz­kärt­chen für Anna Lan­ges Fri­seur lay­ou­te­te. Ri­chard nick­te nur un­bes­timmt, öff­ne­te mehr­mals den Mund, ent­schied sich aber dann doch zu schwei­gen.
    „Was gibt es noch?“, frag­te sie.
    „Stimmt es, dass die Po­li­zei dei­nen Va­ter ver­haf­tet hat?“, frag­te er zö­gernd, zün­de­te sich eine Zi­ga­ret­te an und blick­te ner­vös den Rauch­krei­sen nach, die sich an der ho­hen Decke ver­flüch­tig­ten. Ri­chard ließ sich in den meis­ten Fäl­len durch nichts aus der Ruhe brin­gen. Als ihm Anna aber von ih­rem Ge­spräch mit Tony Braun erzähl­te, war auch er für einen Au­gen­blick sprach­los.
    Ruck­ar­tig setzte er sich auf und ver­senk­te die halb ge­rauch­te Zi­ga­ret­te in ei­nem Was­ser­glas.
    „Das ist echt schlimm! Un­ter­nimm nichts auf ei­ge­ne Faust! Da drau­ßen läuft ein Kil­ler her­um! Das ist ver­dammt ge­fähr­lich! Aber so wie ich dich ken­ne, hast du be­reits eine Ent­schei­dung ge­trof­fen – oder?“
    Ri­chard blick­te sie fra­gend an und an­gel­te sich eine neue Zi­ga­ret­te aus der zer­knautsch­ten Packung.
    „Ja, das habe ich! Ich wer­de auf ei­ge­ne Faust re­cher­chie­ren und Pal­ma ist der rich­ti­ge Ort, dort wohnt der Clan­chef

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