Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
Vom Netzwerk:
Fa­mi­lie ver­nach­läs­si­gen, sie ver­trug die Wahr­heit, auch wenn ihr Va­ter schul­dig war, sie konn­te im Le­ben beste­hen, sie hat­te al­les un­ter Kon­trol­le und wür­de den Fall auf ei­ge­ne Faust lö­sen.
    *

    Als Anna Lan­ge ge­gan­gen war, starr­te Tony Braun noch ei­ni­ge Zeit aus dem Fens­ter hin­un­ter auf den Park­platz. Er hat­te kein gu­tes Ge­fühl bei der gan­zen Sa­che. Anna war ziem­lich dick­köp­fig und die In­haf­tie­rung ih­res Va­ters ging ihr ziem­lich nahe. Um sich zu be­ru­hi­gen, dach­te er an Ste­fan Sz­abos Ein­schät­zung von An­nas Qua­li­täten: eine Frau, die al­les ger­ne un­ter Kon­trol­le hat, die kühl und ra­tio­nal Ent­schei­dun­gen trifft. Tut mir leid, Anna, dach­te er. Ich kann im Au­gen­blick nichts für dich und dei­nen Va­ter un­ter­neh­men. So ger­ne ich das auch möch­te, das kannst du mir glau­ben. Trotz­dem bist du un­ge­recht, sin­nier­te er wei­ter und stell­te sich vor, Anna an ei­nem ru­hi­gen Ort sei­ne Be­weg­grün­de klarzu­ma­chen und sich zu recht­fer­ti­gen. In etwa so: Du schimpfst mich einen Ver­sa­ger, einen Feig­ling, ohne die Hin­ter­grün­de zu ken­nen. Die­ses Aben­teu­er mit Tat­ja­na Dra­ko­vic war ein Feh­ler, na­tür­lich. Das sehe ich auch so. Aber sie hat mich an mei­ner ver­wund­ba­ren Stel­le er­wi­scht – das Fa­mi­li­enthe­ma, du weißt schon. Stopp, dach­te er. Anna weiß nichts von mei­nem Fa­mi­li­enthe­ma, sie weiß im Grun­de über­haupt nichts von mir. Sie hält mich für einen eis­kal­ten Bul­len. Die­ses Bild hat sie in ih­rem Hirn ge­spei­chert, sie ruft es je­des Mal ab, wenn sie mit mir spricht. Seit heu­te holt sie ein zwei­tes Bild her­vor – das des Feig­lings. Zwei Tony Brauns schwir­ren durch ih­ren Kopf: der Bul­le und der Feig­ling! Bei­de sind gleich Schei­ße. Und sie könn­te Recht ha­ben. Wenn schon! Ich habe al­les so satt. Es ist ein­fach zum Kot­zen!
    „Chef, ist ir­gend­was?“, frag­te Gru­ber.
    Braun schreck­te aus sei­nen Ge­dan­ken. „Nein, ich den­ke bloß nach. Ihr müsst jetzt eine Zeit­lang ohne mich aus­kom­men. Big Boss Wag­ner hat mich be­ur­laubt.“
    „Die­se Frau hat Sie ja or­dent­lich her­ein­ge­legt, Chef“, ent­rüs­te­te sich Gru­ber, der an­schei­nend schon voll in­for­miert war.
    „Wo­her weißt du dar­über Be­scheid?“, wun­der­te sich Braun und ver­dreh­te re­si­gnie­rend die Au­gen zur Decke. „Verste­he, das bleibt wohl das Kan­ti­nen­ge­spräch für die nächs­ten Tage!“ Doch das konn­te ihm egal sein, denn er wür­de die nächs­ten Tage oder viel­leicht Wo­chen kein Prä­si­di­um, kei­ne Po­li­zis­ten­wit­ze, Kan­ti­nen­ge­spräche, kei­ne nerv­töten­den Ver­hö­re mehr mit­be­kom­men. Er brauch­te sich nicht mehr mit In­tri­gen, Ver­tu­schun­gen, Kor­rup­ti­on und Kar­rie­re­geil­heit her­um­schla­gen, er hat­te jede Men­ge Frei­zeit!
    Als er an das Wort Frei­zeit dach­te, durch­zuck­te es ihn sie­dend­heiß. Frei­zeit be­deu­te­te auch, Zeit für sich zu ha­ben oder die­se mit der Fa­mi­lie zu ver­brin­gen – das war der sprin­gen­de Punkt: Tony Braun hat­te nicht die lei­ses­te Ah­nung, was er mit sei­ner Frei­zeit an­fan­gen soll­te.
    „Ich bin auch in mei­nem Scheiß­ur­laub je­der­zeit er­reich­bar! Macht bloß in der Zwi­schen­zeit kei­nen Mist!“, ver­ab­schie­de­te er sich dann von Gru­ber und war wie­der ganz der Alte.
    *

    Anna Lan­ge lief in der Re­crea­ti­on Zone der Agen­tur auf und ab, ver­such­te die In­for­ma­tio­nen zu ver­ar­bei­ten, ir­gend­wie auf die Rei­he zu be­kom­men. Lang­sam be­gann sich ihr ana­ly­ti­scher Ver­stand wie­der durch­zu­set­zen.
    Ver­dammt! Ich habe al­les un­ter Kon­trol­le!, dach­te sie und ver­such­te, die auf­kom­men­de Pa­nik zu un­ter­drücken.
    Aber die gan­ze An­ge­le­gen­heit Tony Braun zu über­las­sen und selbst hier in der Agen­tur zu war­ten und die Hän­de in den Schoß zu le­gen, während ihr Va­ter im Ge­fäng­nis saß – das konn­te so nicht sein. Sie muss­te han­deln und selbst et­was über die Hin­ter­grün­de des Mor­des her­aus­fin­den!
    Früher hat­te sie sich nie ein­ge­mischt, im­mer al­les lo­gisch über­legt, selbst als ihre Mut­ter

Weitere Kostenlose Bücher