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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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und Un­vor­sich­tig­keit bit­ter be­zah­len wer­den.
    Da ent­decke ich sie. Ma­di­ta, der ich oben in den Ber­gen einen ers­ten scheu­en Kuss auf die Wan­ge ge­drückt habe. Ma­di­ta, die­ses Mäd­chen, das von dem leuch­ten­den Neon der Groß­stadt schwärmt und mit mir Zu­kunfts­plä­ne schmie­det, wenn wir auf der Hoch­fläche in den Him­mel blicken und sie den Kopf an mei­ne Schul­ter lehnt. Ich will auf­sprin­gen, die Ge­röll­hal­de hin­un­ter­lau­fen, sie aus der Men­ge weg­zie­hen, im Haus vers­tecken und vor den Män­nern ret­ten. Tat­säch­lich aber sit­ze ich wie vers­tei­nert auf mei­nem Sofa und star­re aus dem Fens­ter. In die­sem Au­gen­blick trifft das Schick­sal eine Ent­schei­dung, die un­wi­der­ruf­lich und un­aus­weich­lich mit dem Tod ver­bun­den ist.
    Na­tür­lich ist Ma­di­ta dem An­füh­rer so­fort auf­ge­fal­len, trotz der ein­ge­fal­le­nen Wan­gen und der ärm­li­chen Klei­dung ist sie eine Schön­heit und je­der Jun­ge im Dorf hat sie be­wun­dert, aber sie hat im­mer von ei­nem Le­ben in der Stadt ge­träumt. Jetzt sind die Män­ner aus der Stadt zu ihr ge­kom­men. Mit sei­ner be­hand­schuh­ten Hand reißt der An­füh­rer Ma­di­tas ab­ge­wetzte Trai­nings­jacke vom Hals weg auf, dann das T-Shirt, ich er­in­ne­re mich noch deut­lich an den Auf­druck – Cos­mic Dan­cer, dar­un­ter das Bild von Marc Bo­lan. Nie­mand wagt sich zu rühren, als Pull­over und T-Shirt über ihre Schul­tern zu Bo­den fal­len. Ihre Brüs­te sind jung und fest, die Brust­war­zen auf­ge­rich­tet, der Wind streicht sanft über ihre Haut. Jetzt müss­ten un­se­re Män­ner ein­grei­fen, sie vor den Jä­gern schüt­zen, statt­des­sen blicken sie nur pa­nisch zu Bo­den. Die klei­nen Kin­der be­gin­nen zu wei­nen, na­tür­lich ah­nen sie un­be­wusst das Böse.
    Der An­füh­rer ist ein Mann mit ei­si­gen Au­gen und dem Auf­tre­ten ei­nes Pa­ten. Er packt Ma­di­ta an den Haa­ren, zerrt sie aus der Men­ge, hin zu sei­nem Ge­län­de­wa­gen. Ir­gend­wo wird eine Heck­klap­pe ge­öff­net, Ma­di­ta auf die La­de­fläche ge­sto­ßen. Das pas­siert au­ßer­halb mei­nes Blick­fel­des, aber ich kann mir den­ken, was pas­siert. Alle wer­den wie Tie­re, wie Ti­ger über sie her­fal­len und ih­ren Traum von der Stadt aus ih­rem Kör­per vö­geln.
    Ich habe das Ge­fühl, schon stun­den­lang aus dem Fens­ter zu star­ren, ob­wohl es nur 20 Mi­nu­ten sind, als der An­füh­rer wie­der er­scheint. Sei­ne Hand ist um Ma­di­tas Nacken ge­legt, fast könn­ten sie ein Lie­bes­paar sein, aber sie ist voll­kom­men nackt, steht bar­fuß schwan­kend im Staub, die Bei­ne leicht ein­ge­knickt, so als wür­de sie je­den Au­gen­blick zu­sam­men­bre­chen. Wie ein ge­fan­ge­nes Tier, eine Tro­phäe hält er Ma­di­ta dann von sich weg, um­klam­mert aber noch im­mer mit ei­ser­ner Faust ih­ren Nacken.
    Lang­sam lässt er sei­ne ei­si­gen Au­gen über Men­schen und Häu­ser schwei­fen. Vor lau­ter Angst ducke ich mich hin­ter dem Fens­ter, doch er be­merkt mich nicht. Vor­sich­tig hebe ich wie­der den Kopf, be­trach­te sein Ge­sicht, um es mir für ewi­ge Zei­ten ins Ge­dächt­nis zu bren­nen. Der Pate zieht eine Pi­sto­le aus sei­ner Jacke, dreht sich zu sei­nen Män­nern um, die mit ih­ren Ge­weh­ren Män­ner, Frau­en und Kin­der zu­rück in ihre Häu­ser trei­ben, noch jetzt gellt mir die geis­ter­haf­te Stil­le des lee­ren Markt­plat­zes in den Oh­ren.
    Ma­di­ta hält er nach wie vor mit sei­ner Hand im Nacken fest, ihr Ge­sicht völ­lig aus­drucks­los, kein Wim­mern, kein Wei­nen – nur Schock­zu­stand.
    Schließ­lich wen­det sich der Pate zu ihr, ganz lang­sam, als wür­de er aus ei­nem Tran­ce­zu­stand auf­wa­chen und erst jetzt be­mer­ken, wer da an sei­ner Sei­te ist. An­ge­wi­dert stößt er Ma­di­ta weg und wie eine Gum­mi­pup­pe sinkt sie zu Bo­den, er greift sie an den Haa­ren, zerrt sie wie­der hoch, hält sie mit aus­ge­streck­tem Arm weit von sich, so als wür­de ihm vor die­sem Mäd­chen, dass er kurz zu­vor noch ge­vö­gelt hat, plötz­lich ekeln. Dann hebt mit der an­de­ren Hand sei­ne Pi­sto­le und schießt ihr mit­ten in die Stirn und ihr Hirn, das kurz zu­vor noch an eine Zu­kunft ge­dacht hat,

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