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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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Igor Dra­ko­vic!“, sag­te sie bes­timmt.
    Während sie in ihre Woh­nung fuhr, um zu packen, wie­der­hol­te sie einen Satz wie ein Man­tra: Jetzt ist eine Zeit zu han­deln.

22. Linz: Die neun­te Nacht

    Als Tony Braun sei­nen Wa­gen park­te, färb­te die un­ter­ge­hen­de Son­ne das un­durch­dring­li­che Dickicht der Bäu­me vor ihm blut­rot. Der schwar­ze Ge­län­de­wa­gen von Ste­fan Sz­abo stand ein we­nig ab­seits, doch von ihm selbst war nichts zu se­hen. Braun schul­ter­te sei­nen See­sack und ging den schma­len Pfad ent­lang, der in das Dickicht ge­schla­gen wor­den war.
    Nach etwa 200 Me­tern er­reich­te er den klei­nen, roh­ge­zim­mer­ten Un­ter­stand. Ste­fan Sz­abo er­war­te­te ihn be­reits. In sei­ner Woh­nung, die ihm in sei­ner der­zei­ti­gen Stim­mung noch de­pres­si­ver mach­te, hat­te er mehr­mals ver­geb­lich ver­sucht, Tat­ja­na Dra­ko­vic zu er­rei­chen, um sie über den In­halt des Ge­spräches mit sei­nem Chef Dr. Wag­ner zu be­fra­gen. Vor al­lem aber woll­te er von ihr wis­sen, was in der Mord­nacht wirk­lich ge­sche­hen war. Nach ei­nem Streit mit ihr we­gen der Lei­chen­bil­der hat­te er ihr Apart­ment um­ge­hend ver­las­sen – war er aber dann doch zu­rück­ge­kehrt? Sei­ne Er­in­ne­rung lag in ei­nem un­durch­dring­li­chen Ne­bel. Doch an et­was Bes­timm­tes konn­te er sich er­in­nern: Über ei­ner Kin­der­lei­che schweb­te der Kopf von Mi­lan Dra­ko­vic und ein schwar­zes Kreuz! Mi­lan war tot und jetzt auch Bog­dan Dra­ko­vic, so­weit die Fak­ten, die für ihn im Au­gen­blick al­ler­dings voll­kom­men nutz­los wa­ren.
    Um sei­ne Frus­tra­ti­on über den Ab­zug der Er­mitt­lun­gen und sei­ne Sus­pen­die­rung ab­zu­schüt­teln, hat­te er sich am Nach­mit­tag mit Ste­fan Sz­abo zu ei­nem Wild­man Run­ning ver­ab­re­det. Er hat­te schon oft von die­ser Sport­art ge­hört, sie aber noch nie selbst aus­pro­biert, ihm ge­nüg­ten nor­ma­ler­wei­se die Ma­ra­thon­läu­fe, aber heu­te war eine Aus­nah­me. Das Ge­län­de lag in ei­nem rie­si­gen Über­schwem­mungs­ge­biet und glich mit sei­nem un­durch­dring­li­chen Dickicht, den ver­mo­der­ten Tüm­peln und um­ge­stürz­ten Bäu­men ei­nem süda­me­ri­ka­ni­schen Dschun­gel.
    „Wir lau­fen im­mer der ro­ten Li­nie ent­lang“, sag­te Sz­abo und deu­te­te auf die mit ro­ter Far­be an Bäu­me, Bü­sche und auf den Weg ge­spray­ten Mar­kie­run­gen.
    „Bis zur Wen­de sind es un­ge­fähr 3 Ki­lo­me­ter, aber du darfst kei­nem Hin­der­nis aus­wei­chen. Wir lau­fen auf Zeit, der Schnel­le­re ge­winnt.“
    Sz­abo griff sich sein Shirt, um es über sei­nen ath­le­ti­schen Ober­kör­per zu zie­hen. Vorn auf der Brust hat­te er eine große, häss­lich aus­se­hen­de Nar­be.
    „Wuss­te gar nicht, dass du ein­mal einen Un­fall hat­test!“ Braun deu­te­te mit dem Fin­ger auf Sz­abos Ober­kör­per.
    „Ach, das da! Ist schon lan­ge her, war in mei­ner Ju­gend. Ich er­in­ne­re mich schon gar nicht mehr dar­an!“ Ener­gisch zog sich Sz­abo das Shirt her­un­ter, griff in sei­ne Sport­ta­sche, hol­te eine Art Rug­by­helm, ul­tra­leich­te Arm- und Bein­schüt­zer her­vor und leg­te al­les ne­ben Braun auf die Bank.
    „Für dich, das wirst du brau­chen. Da­mit du dich nicht ver­letzt“, füg­te Sz­abo hin­zu, als er sei­nen fra­gen­den Blick sah.
    Be­vor sich Sz­abo den Helm auf­setzte, steck­te er sich noch die Kopf­hö­rer in die Oh­ren, schal­te­te sei­nen iPod je­doch nicht ein.
    „Stören dich die Kopf­hö­rer beim Lau­fen nicht?“, frag­te Braun.
    „Nein, das ist mei­ne Mo­ti­va­ti­on. Je­der braucht ein Ziel. Ich habe mein Ziel hier ge­spei­chert“, sag­te er und deu­te­te auf den iPod. „Des­halb kann ich im­mer ziel­ge­rich­tet vor­ge­hen!“
    „Mir ist mein Ziel ver­lo­ren ge­gan­gen“, er­wi­der­te Braun und ließ den heu­ti­gen Tag im Schnell­durch­lauf vor sei­nem geis­ti­gen Auge Re­vue pas­sie­ren. Die pri­va­te Fa­mi­lie hat­te er end­gül­tig ver­lo­ren und sei­ne be­ruf­li­che Fa­mi­lie war drauf und dran, ihn zu ver­sto­ßen.
    Doch ir­gend­wo und ir­gend­wann am Ho­ri­zont, dach­te er, dort wo sich Him­mel und Höl­le be­rühren, wür­de ein

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