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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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halb­her­zig. Sei­ne Mut­ter blick­te ihn trau­rig an und sag­te: „Pass auf dich auf, mein Jun­ge! Du bist in­tel­li­gent und krea­tiv, aber du brauchst Kon­trol­le, so wie alle Krea­ti­ven.“
    „Mut­ter, ich ver­spre­che dir, ich habe al­les im Griff.“ Sz­abo stand auf und schob den Roll­stuhl über den Kies­weg zu­rück zum Sa­na­to­ri­um, das im Schat­ten rie­si­ger Bäu­me lag.
    „Das Wich­tigs­te ist im­mer, dass man ein Ziel vor den Au­gen hat“, sprach er wei­ter, während sie in dem düs­te­ren Park ihre Run­den zogen. „Ich war ges­tern mit Tony Braun lau­fen und ihm ist das Ziel ab­han­den ge­kom­men. Das war deut­lich zu mer­ken. Es fehl­te ihm die Ent­schlos­sen­heit, die Durch­set­zungs­kraft, das Ziel­ge­rich­te­te.“
    Sie stan­den jetzt vor der Ram­pe zum Hauptein­gang, Ste­fan Sz­abo woll­te sei­ne Mut­ter in das große dunkle Foy­er schie­ben, doch sie wink­te är­ger­lich ab.
    „Wenn ich schon ers­ticke, dann will ich es an der fri­schen Luft!“, keuch­te sie und er schob sie wie­der zu­rück zum Seeu­fer.
    „Ich be­su­che dich wie­der, wenn ich das Pro­jekt ab­ge­schlos­sen habe“, sag­te er halb­her­zig zum Ab­schied.
    „Ver­sprich kei­ne Din­ge, die du nicht hal­ten kannst“, er­wi­der­te sei­ne Mut­ter und ließ sich noch eine letzte Zi­ga­ret­te anzün­den.
    *

    Ste­fan Sz­abo knie­te in ei­nem der un­te­ren Räu­me sei­nes Hau­ses vor ei­nem flecki­gen und auf­ge­ris­se­nen Kar­ton. Das Zim­mer hat­te er seit dem Tod sei­ner Frau nicht mehr be­tre­ten und Re­ga­le, Schach­teln und Pa­pie­re wa­ren mit ei­ner zen­ti­me­ter­dicken Staub­schicht überzogen. Kon­zen­triert wühl­te er sich durch Ta­schen, Jacken, Män­tel, bis er schließ­lich fün­dig wur­de. Er zog eine grü­ne, zer­ris­se­ne Hose mit auf­ge­ris­se­nen Sei­ten­ta­schen her­vor, hielt sie prü­fend in die Höhe, ehe er hin­ein­schlüpf­te. Dann steck­te er sich die wei­ßen Kopf­hö­rer in die Oh­ren und dreh­te den iPod auf vol­le Laut­stär­ke, be­vor er ihn in der Sei­ten­ta­sche sei­ner Hose ver­stau­te.
    In dem halb blin­den Spie­gel ne­ben der Ein­gangs­tür konn­te er sein Spie­gel­bild sche­men­haft er­ken­nen, in der un­för­mi­gen Hose wirk­te sein durch­trai­nier­ter Kör­per merk­wür­dig un­pro­por­tio­niert, aber ge­nau­so so soll­te es sein.
    Auf dem Weg in sein Ar­beits­zim­mer wäre er bei­na­he über den grau­en Müll­sack ge­stol­pert, der bis oben mit Le­bens­mit­teln, Pa­pie­ren, CDs und Fo­tos ge­füllt war. Mit ei­nem ge­ziel­ten Fußtritt be­för­der­te er ihn ein­fach durch die of­fe­ne Tür hin­aus in den ver­wil­der­ten Gar­ten.
    Der Be­such bei sei­ner Mut­ter hat­te ihn stär­ker be­schäf­tigt, als er er­war­tet hat­te. Auch ohne die Ärz­te zu be­fra­gen, hat­te er ge­nau ge­spürt, dass sie nicht mehr lan­ge zu le­ben hat­te, doch das hat­te ihn nur in sei­nem Ent­schluss be­stärkt.
    Als er zu­rück­ge­kom­men war, hat­te er so­fort be­gon­nen, das gan­ze Haus sys­te­ma­tisch auf­zuräu­men. Zufrie­den blick­te er sich in sei­nem Ar­beits­zim­mer um: Fein säu­ber­lich be­schrif­te­te Kar­tons stan­den or­dent­lich auf­ge­reiht ne­ben dem Schreib­tisch, DVDs wa­ren durch­num­me­riert und auf der Ar­beits­plat­te ge­sta­pelt. Die lee­ren Re­ga­le und die ge­sta­pel­ten Kar­tons er­in­ner­ten ihn an einen Um­zug. Doch Sz­abo wuss­te, dass kei­ne Spe­di­ti­on die­se fest zu­ge­kleb­ten Schach­teln ho­len wür­de.
    Lang­sam ging er durch alle Zim­mer und ver­ge­wis­ser­te sich, dass die Roll­lä­den über­all ge­schlos­sen wa­ren. Dann stieg er lang­sam die brei­te Trep­pe nach oben auf die Ga­le­rie und hin­aus in den Gar­ten. Die ho­hen, un­ge­schnit­te­nen Bäu­me schie­nen näher ge­rückt zu sein, war­fen ihre dunklen Schat­ten über das gan­ze Haus und das wild wu­chern­de Un­kraut hat­te et­li­che der Ter­ras­sen­flie­ßen be­reits ge­sprengt.
    Lan­ge starr­te er auf das klei­ne Stück­chen Ra­sen, das von der Son­ne in hel­les Licht ge­taucht wur­de, schwang sich dann über die Ter­ras­sen­mau­er auf die un­ge­pfleg­te Wie­se und ver­harr­te re­gungs­los im Son­nen­licht. Er brei­te­te die Arme

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