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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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aus und starr­te di­rekt in das grel­le Licht, bis dunkle Punk­te vor sei­nen Au­gen tanzten und er nichts mehr se­hen konn­te.
    Erst dann dreh­te er sich ab­rupt um und konn­te zu­nächst nichts er­ken­nen, da sich sei­ne Au­gen erst an das düs­te­re Zwie­licht ge­wöh­nen muss­ten. Doch er wuss­te: Er war im­mer noch da – groß und recht­eckig, die Eins­tiegs­lei­ter ros­tig und mit gie­ri­gen Schling­pflan­zen über­wu­chert, das Sprung­brett durch die Feuch­tig­keit ver­mo­dert und ab­ge­knickt, die Becken­rän­der ver­deckt von un­ge­zü­gelt wach­sen­dem Un­kraut und zu zwei Drit­teln mit mod­ri­ger Erde ge­füllt. Trotz die­ser fort­schrei­ten­den Zer­störung war es noch im­mer ein Swim­ming­pool.
    Es war der Swim­ming­pool, in dem sei­ne Frau Myra er­trun­ken war und trotz der feuch­ten, von Ma­den und Wür­mern durch­zoge­nen Erde, trotz der gräss­li­chen Sym­bo­le mit to­ten Vö­geln und Blech­do­sen und Kreu­zen, trotz des un­über­seh­ba­ren Ver­falls war die Er­in­ne­rung an sei­ne auf dem Was­ser trei­ben­de tote Frau ganz frisch.
    Dar­an muss­te er jetzt den­ken, als er aus der Son­ne in die Dun­kel­heit, aus dem Licht in den Schat­ten trat. Ohne zu zö­gern, sprang er vom Becken­rand in die feuch­te Erde, die mit ei­nem schmat­zen­den Ge­räusch sei­ne nack­ten Füße und Bei­ne be­deck­te.
    In sei­nen Ge­dan­ken hat­te Sz­abo die­se Si­tua­ti­on schon hun­der­te Male durch­ge­spielt. Er nahm die ros­ti­ge Schau­fel, die er aus dem ver­fal­le­nen Ge­räte­schup­pen am hin­te­ren Ende sei­nes Gar­tens ge­holt hat­te, und be­gann mit sys­te­ma­ti­schen und ru­hi­gen Be­we­gun­gen eine Gru­be in die wei­che Erde zu gra­ben. Ohne ab­zu­set­zen schau­fel­te er, küm­mer­te sich nicht um Wür­mer und Ma­den, die jetzt lang­sam sei­ne Bei­ne hoch­kro­chen und ver­such­ten, zwi­schen Haut und Hose im­mer höher zu ge­lan­gen, um zu über­le­ben.
    Als die läng­li­che, recht­ecki­ge Gru­be tief ge­nug war, wisch­te er sich mit der Hand über die ver­schwitzte Stirn, warf die Schau­fel aus dem Swim­ming­pool in das Ge­strüpp und stapf­te durch die Erde zu dem klei­nen Schrein, den er vor lan­ger Zeit in dem feuch­ten Bo­den an­ge­legt hat­te. Er nahm die klei­nen Blech­do­sen, ließ sie durch die Fin­ger glei­ten, dann warf er eine nach der an­de­ren schnell ent­schlos­sen in die aus­ge­ho­be­ne Gru­be, wo sie mit ei­nem lei­sen Pling auf der schwar­zen Erde auf­schlu­gen und wie kost­ba­re Schät­ze fun­kel­ten.
    Mit bei­den Hän­den griff er an­schlie­ßend in die von weiß­li­chen Ma­den wim­meln­de schwar­ze, feuch­te Erde, an­ge­nehm über­rascht von dem ei­gen­ar­ti­gen Ge­fühl, das die um­her­krie­chen­den In­sek­ten auf sei­ner Haut er­zeug­ten. Lang­sam ließ er Erde und Ma­den zwi­schen sei­nen Fin­gern in die Gru­be und auf die Blech­do­sen rie­seln und griff in die Ta­sche sei­ner ab­ge­ris­se­nen Hose.
    Vor­sich­tig zog er ei­ni­ge klei­ne run­de Ta­blet­ten her­vor. Lan­ge wog er sie in sei­ner schmut­zi­gen Hand, starr­te dann in sei­nen ver­wil­der­ten Gar­ten, der vom Swim­ming­pool aus be­trach­tet, noch düs­te­rer und ver­kom­me­ner aus­sah und muss­te wie­der an den im Was­ser trei­ben­den Kör­per sei­ner Frau den­ken. Mit ei­ner ent­schlos­se­nen Hand­be­we­gung steck­te er sich die Pil­len in den Mund, schluck­te sie hin­un­ter. Dann schloss er die Au­gen und war in der Ziel­ge­ra­den, knapp vor dem Höhe­punkt sei­ner per­fek­ten In­sze­nie­rung.

24. Za­greb: Der zehn­te Tag

    An die­sem duns­ti­gen Mor­gen be­dien­te sich Pa­vel Ha­jek aus­gie­big am über­ra­schend üp­pi­gen Früh­stücks­buf­fet des ab­ge­wohn­ten Dreis­ter­ne­ho­tels im Zen­trum von Za­greb. Er war mit dem Zug spät am Abend aus Prag an­ge­kom­men und hat­te in sei­nem Zim­mer noch ei­ni­ge Zeit sei­ne No­ti­zen stu­diert. Das Foto des ver­kohl­ten Email­schil­des aus dem ab­ge­brann­ten Büro von Ne­mec mit den In­itia­len E.T. Za­greb und die Mail mit dem kryp­ti­schen Blog, die ihm Tony Braun ge­schickt hat­te, wa­ren In­di­zi­en, die ihm sag­ten, dass er auf der rich­ti­gen Spur war. Wie im­mer, wenn er an ei­nem Fall

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