Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)
Creation. „Sie braucht übrigens ein Spezialmenü vor ihrem Auftritt. Darum kümmere ich mich persönlich. Es muss vom Restaurant Cavello in Porto Portals geliefert werden.“
„Oh mein Gott!“, seufzte Schröder und überschlug im Kopf die entstehenden Kosten.
So ging es stundenlang weiter und für Uwe Schröder war es wie in vergangenen Zeiten, als er mit der Agentur am Zenit seines Erfolges stand und gleichzeitig mehrere Megaevents dirigierte. Ja, es ging wieder aufwärts, das spürte er und zog auf der Geschäftsführer-Toilette eine zweite Linie Koks hoch, die er sich eigentlich nicht leisten konnte.
*
Als Tony Braun am Vormittag von einer feuchten Hundeschnauze geweckt wurde, schreckte er mit einem Schrei hoch. Er lag auf einem großen, weichen Sofa im Wohnzimmer von Ramon Lluls Finca und vor ihm stand schwanzwedelnd einer der riesigen Löwenjagdhunde. Mit treuherzigen Augen betrachtete dieser ihn, streckte sich dann wie ein Raubtier in die Länge und trottete ins Freie. Braun wartete, bis der Hund außer Sichtweite war, dann schlüpfte er schnell in seine über den Boden verstreuten Klamotten.
„Ramon, wieso bin ich noch hier?“, fragte er verwirrt, als er wenig später blinzelnd auf der hinteren Terrasse stand und gierig den starken Kaffee trank, den ihm Ramon Llul in einer bauchigen Tasse auf den Tisch gestellt hatte.
„In deinem Zustand hast du nicht einmal mehr alleine ins Haus gefunden. Ich musste dich tragen! Was für eine Nacht, Tony!“, sagte Ramon Llul und grinste müde. „Wie viele Flaschen haben wir geleert?“ Er sah sich suchend um, doch Francisca hatte die leeren Weinflaschen bereits weggeräumt. „Was haben wir bloß die ganze Zeit geredet? Ich kann mich überhaupt nicht mehr erinnern!“
„Ist auch besser so“, sagte Braun und konnte sich dunkel entsinnen, welchen Verlauf ihr Gespräch genommen hatte: Seine gescheiterte Ehe, das verlorene Besuchsrecht für seinen Sohn Jimmy, die Schüsse auf seinen Kollegen Pavel Hajek und das Verschwinden von Anna Lange, für all diese Dinge machte er sich verantwortlich. Durch den reichlichen Alkoholgenuss war er sentimental geworden und hatte Ramon sein Herz ausgeschüttet. Ziemlich peinlich, dachte er und war froh, dass sich Ramon an nichts mehr erinnern konnte – das hoffte er zumindest.
Schnell verabschiedete er sich von Ramon Llul und Francisca und fuhr zurück in die Stadt. Als er nach langem Suchen endlich einen Parkplatz gefunden hatte, überkam ihn eine bleierne Müdigkeit und er schleppte sich langsam durch die Gassen zurück in seine Pension.
„Gestern eine heiße Nacht gehabt?“ Braun drehte sich genervt herum und rieb sich die brennenden Augen, als er die Stimme mit französischem Akzent hörte. Jean-Christophe stand vor seinem Secondhand Laden, hielt anerkennend den Daumen hoch und drehte seinen weißen Ziegenbart.
„Wer sagt es denn. Ein gut aussehender Mann wie du, mit der richtigen Designerkleidung findet eben sofort die richtige Frau! Wenn du wieder schicke Klamotten brauchst, lass dich von mir beraten!“
„Arschloch“, murmelte Braun und ging auf den Eingang seiner Pension zu. In seinem Zimmer ging er sofort unter die Dusche und fühlte sich anschließend erfrischt, wieder voller Tatendrang und wählte die Nummer von Richard Marx in Linz. Doch dieser hatte seit dem letzten Anruf nichts mehr von Anna Lange gehört. Sie war wie vom Erdboden verschluckt.
„Denk gefälligst nach!“, schnaubte Braun ins Telefon. „Anna wird doch irgendetwas gesagt haben!“ Hektisch lief er in seinem Zimmer auf und ab.
„Ich weiß nur, dass sie in einem Designhotel wohnt, mit Blick auf einen Swimmingpool, das Meer und die Kathedrale von Palma. Aber sie hat mir den Namen nicht gesagt.“ Richard klang schon leicht
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