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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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Kampf.
    „Lan­ge hat schon wie­der ver­lo­ren!“, wie­der­hol­te Üz­kül Bor­dar, strich sich mit der gold­be­ring­ten Hand über die schwar­zen Brust­haa­re, die aus sei­nem bis zum Na­bel auf­ge­knöpf­ten Hemd wu­cher­ten, und klim­per­te mit sei­ner fet­ten, gold­fun­keln­den Hals­ket­te. „Jetzt reicht’s mir aber!“, setzte Üz­kül nach und ver­setzte Sta­nis­laus Lan­ge einen Schlag ge­gen die Schul­ter, doch er rea­gier­te nicht.
    „Kein Grund zur Auf­re­gung“, sag­te Bog­dan Dra­ko­vic schnell und ging da­zwi­schen. „Ich er­le­di­ge das!“
    „Wenn ich bis Ende der Wo­che nicht mein Geld krie­ge, dann schicke ich Lan­ge mein Kom­man­do!“, gei­fer­te Üz­kül und vi­sier­te ihn mit dem Fin­ger an. „Peng!“ Üz­kül krümm­te den Zei­ge­fin­ger und ver­schwand wie­der in der Men­ge.
    Mit der rech­ten Hand fass­te Bog­dan Dra­ko­vic das Kinn von Sta­nis­laus Lan­ge, dreh­te sei­nen Kopf zur Sei­te und zisch­te wütend: „Üz­kül will Ende der Wo­che sein Geld. Du bist plei­te. Ich will Be­we­gung in der Bau­ver­hand­lung, klar! Wir kön­nen nicht ewig auf die Be­wil­li­gung war­ten! Mein Va­ter ist schon sehr wütend und ich bin es auch!“
    Dra­ko­vic mach­te eine Pau­se, at­me­te tief durch, starr­te auf den Dan­ce­floor, wo Flash God noch im­mer re­gungs­los lag, spuck­te ver­är­gert auf den blu­ti­gen Rücken und dreh­te sich wie­der zu ihm.
    „Was soll üb­ri­gens das gan­ze Ge­re­de, dei­ne Toch­ter will nichts von dir wis­sen? Du sorgst da­für, dass in den nächs­ten Ta­gen ein Ter­min mit ih­rer Agen­tur zu­stan­de kommt!“
    Sta­nis­laus Lan­ge nick­te, ob­wohl er kei­nen blas­sen Schim­mer hat­te, wie er das mit sei­ner Toch­ter und der Agen­tur be­werks­tel­li­gen soll­te.
    Doch ir­gend­wie ging im­mer al­les, ir­gend­wie konn­te er die Fassa­de von Recht­schaf­fen­heit und Se­rio­si­tät noch auf­recht­er­hal­ten, ir­gend­wie ging das Le­ben wei­ter, ir­gend­wie wür­de er auch die Pro­ble­me mit sei­ner Toch­ter Anna lö­sen und ir­gend­wie war er dazu ver­dammt, für sei­ne Sün­den zu büßen …

Tha­na­to­gra­fie: Die Kü­che

    Der Tod ist schön, dik­tie­ren mir die Stim­men. Der Tod ist schön, so stim­men sie mich ein. Der Tod ist schön, wie­der­ho­le ich und den­ke an die durch­schnit­te­ne Keh­le, das vie­le Blut, die durch­trenn­ten Mus­keln, Seh­nen, Ner­ven, den pa­ni­schen Blick. Der Tod ist schön! Da bin ich si­cher, denn sein To­des­blick war schön, er hat die an­de­re Sei­te ge­se­hen, den Fluss und al­les, was da­zu­ge­hört. Der Tod ist schön, habe ich als Me­lo­die im Kopf. Töte ich, so keh­re ich zu den Ur­sprün­gen zu­rück, zu je­nen Er­eig­nis­sen, die eine Ma­schi­ne­rie der Aus­lö­schung in Gang ge­setzt ha­ben. Das Ziel ist klar um­ris­sen. Der Tod ist schreck­lich! Der Tod ist schreck­lich!, flüs­tern sie plötz­lich, aber ich muss trotz­dem die­se Tha­na­to­gra­fie, die­se Chro­no­lo­gie des To­des fort­set­zen.
    Ich er­in­ne­re mich dar­an, als wäre es erst ges­tern ge­we­sen. Ich zoo­me die Ge­gend her­an, das klei­ne Dorf in der Nähe von Ki­je­vo, das schä­bi­ge Haus mit ab­blät­tern­dem Ver­putz, die nied­ri­gen Zim­mer, die ver­rauch­te Kü­che.
    Der Herd, aus schwar­zem Gus­sei­sen mit der ab­ge­schla­ge­nen Chro­mum­ran­dung, die ei­gent­lich eine Schie­ne war. Dar­auf wur­den die ver­schie­de­nen Tücher ge­trock­net. Oben die schwar­ze Fläche mit den Kochs­tel­len. Die Rin­ge, die mit dem ei­ser­nen Ha­ken ab­ge­nom­men wer­den konn­ten, um die Hit­ze beim Ko­chen zu ver­än­dern. Sim­pel und prak­tisch, kei­ne Sen­so­ren, kei­ne Elek­tro­nik, nur Ei­sen und Holz.
    Der Dampf, der aus den bro­deln­den Töp­fen auf­s­tieg, sich an der Decke ver­flüch­tig­te, dunkle Flecken hin­ter­ließ, oder war es Russ? – ich weiß es nicht mehr.
    Doch das bro­deln­de Was­ser sehe ich vor mir, die glän­zen­den Töp­fe, der gan­ze Stolz mei­ner Mut­ter, silb­rig glän­zend, oben mit ei­nem schar­fen über­lap­pen­den Rand und zwei schwe­ren Grif­fen aus schwar­zem Plas­tik, dar­auf der Deckel. Der klap­per­te, wenn das Was­ser koch­te, oben ein runder Knauf, schwarz, auf der Run­dung

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