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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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Image­kam­pa­gne. Ich habe das für dich ein­ge­fä­delt, es gibt kei­ne Prä­sen­ta­ti­on mit an­de­ren Agen­tu­ren. Du hast den Auf­trag so gut wie si­cher!“
    Nach ei­ner Kunst­pau­se füg­te er sie­ges­si­cher hin­zu: „Das Agen­tur­ho­no­rar ist na­tür­lich sehr hoch!“
    Anna schwieg und starr­te aus dem Fens­ter auf das Ha­fen­becken, in dem Con­tai­ner­schif­fe und Aus­flugs­boo­te trä­ge düm­pel­ten. Kei­ne Emo­tio­nen auf­kom­men las­sen, ru­hig und kon­trol­liert zu­hören und dann ein­fach ab­leh­nen, egal wel­che großar­ti­gen Ver­spre­chen dein Va­ter macht, egal was er dir dies­mal vor­lügt, egal, wo­mit er sich dies­mal einen Vor­teil ver­schaf­fen will! Egal! Egal! Egal!, dach­te sie. Er hat dich zu oft ent­täuscht und be­lo­gen!
    Doch da wa­ren die un­er­bitt­li­chen Zah­len und die dra­ma­tisch nach un­ten wei­sen­de Um­satz­kur­ve ih­rer Agen­tur und sie wuss­te, dass sie dies­mal kei­ne an­de­re Chan­ce hat­te, als auf das An­ge­bot ih­res Va­ters ein­zu­ge­hen. Nach­dem sie zu­ge­sagt und mit ih­rem Va­ter die De­tails be­spro­chen hat­te, pack­te sie vor Wut krei­schend eine Par­fum­fla­sche und schleu­der­te sie ge­gen die Wand. Klir­rend zer­platzte der Fla­kon, eine Par­fum­wol­ke brei­te­te sich in ih­rem Büro aus, so in­ten­siv, dass ihr das Kot­zen kam.

    Nach dem Wut­an­fall be­ru­hig­te sich Anna Lan­ge schnell wie­der und dach­te über das Ge­spräch mit ih­rem Va­ter nach. Für „The Whi­te Ele­phant“ war die­ser Auf­trag na­tür­lich eine Rie­sen­chan­ce, das De­sas­ter mit Geld, Bank, Kre­di­ten und Ra­ten heil zu überste­hen. Den krea­ti­ven Ste­fan Sz­abo, der ge­ra­de bei die­sem Pro­jekt wich­tig ge­we­sen wäre, wür­de sie al­ler­dings aus Kos­ten­grün­den nicht ein­be­zie­hen. Sie konn­te das mit Ri­chard Marx al­lei­ne schaf­fen, bes­ser ge­sagt, sie muss­te es, denn sie hat­te kei­ne an­de­re Al­ter­na­ti­ve.
    „Du schaffst, was du willst!“, flüs­ter­te sie halb­laut und bohr­te die Ku­gel­schrei­ber­spit­ze in ihre Schreib­tisch­plat­te. „Du schaffst, was du willst!“, wie­der­hol­te sie und nick­te da­bei. „Du schaffst, was du willst!“ Be­ruf­lich glaub­te sie dar­an, doch in ih­rem Hin­ter­kopf blie­ben die boh­ren­den Zwei­fel, ob sie es tat­säch­lich je­mals schaf­fen wür­de, sich aus den emo­tio­nel­len Fal­len ih­res Pri­vat­le­bens zu be­frei­en. Denn in ih­rem Pri­vat­le­ben gab es ih­ren Va­ter, ihre Schwes­ter und es gab Marc.
    Das Ver­hält­nis von Sta­nis­laus Lan­ge zu sei­ner Toch­ter Anna war nicht das bes­te. Im Grun­de ge­nom­men war es über­haupt kein Ver­hält­nis, denn sie hat­ten schon seit Jah­ren nur noch den al­ler­nötigs­ten Kon­takt zu­ein­an­der. Schuld dar­an wa­ren die Spiel­sucht von Sta­nis­laus Lan­ge und die dar­aus re­sul­tie­ren­de Ka­ta­stro­phe. Lan­ge Zeit hat­te er sei­ne fa­ta­le Wett­lei­den­schaft vor sei­ner Fa­mi­lie ge­heim hal­ten kön­nen, aber als sei­ne Schul­den über­hand nah­men und schließ­lich ihre Fa­mi­li­en­vil­la wie aus hei­te­rem Him­mel vers­tei­gert wer­den muss­te, brach für Anna, La­ris­sa und vor al­lem für ihre Mut­ter die hei­le Welt mit ei­nem Schlag zu­sam­men.
    Die El­tern lie­ßen sich schei­den, An­nas Mut­ter über­sie­del­te nach Mar­bel­la und ihr Va­ter in eine her­un­ter­ge­kom­me­ne Ein­zim­mer­woh­nung an der Lin­zer Pe­ri­phe­rie. Nichts drang an die Öf­fent­lich­keit oder er­reich­te die Par­tei, es gab kei­nen Skan­dal, we­der auf ge­sell­schaft­li­cher noch auf po­li­ti­scher Ebe­ne, Sta­nis­laus Lan­ge war eben ge­schie­den, wie so vie­le an­de­re Po­li­ti­ker auch, die wah­ren Hin­ter­grün­de kann­te nie­mand.
    Nach au­ßen hin war wei­ter­hin al­les in Ord­nung. Sta­nis­laus Lan­ge leb­te zu­nächst wie bis­her die meis­te Zeit in Brüs­sel als EU-Ab­ge­ord­ne­ter, um dann in die Lan­des­re­gie­rung zu wech­seln. Anna ar­bei­te­te da­mals als frei­be­ruf­li­cher Mar­ke­ting­coach, um ihr Wirt­schafts­stu­di­um zu fi­nan­zie­ren. Ei­nes Mor­gens fand man ihre Mut­ter mit ei­ner Über­do­sis Schlaf­ta­blet­ten in ih­rem Apart­ment in

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