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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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schob. Dem nächs­ten Schlag konn­te er knapp aus­wei­chen, denn jetzt hat­te er sich auf den Rhyth­mus ein­ge­s­tellt, ein, zwei Rip­pen wa­ren viel­leicht an­ge­knackst, aber er hat­te noch nicht die Kon­trol­le ver­lo­ren. Er brach­te sei­ne mit dün­nen Ga­ze­strei­fen um­wickel­ten Fäus­te in Stel­lung, gab eine Se­rie von Schlä­gen ab, links, rechts, links, rechts, ein ech­tes Trom­mel­feu­er, hör­te Kno­chen trocken­sprö­de knacken, Haut schmat­zend auf­rei­ßen, aber die Kraft, sei­ne Kraft woll­te ein­fach nicht für den nöti­gen Druck sor­gen und er spür­te, dass er schnel­ler er­mü­de­te als früher.
    Dann er­wi­sch­te es ihn voll an der Backe, klatsch, klatsch, von bei­den Sei­ten, der Kopf flog von ei­nem Schlag zum nächs­ten, hin, her, im­mer wie­der hin, her, die Backen­kno­chen brei­weich, die Zäh­ne locker­ten sich, knack­ten und knirsch­ten, das spür­te er, aber kei­nen Schmerz, kei­ne Angst, nur Gier nach dem Geld.

    „Was mach ich bloß hier“, dach­te der Zuschau­er ent­setzt und fas­zi­niert zu­gleich. Er ver­grub sein Ge­sicht in den Hän­den, hielt die gan­ze Zeit über den Kopf ge­senkt, um aber dann im­mer wie­der zwi­schen den Fin­gern durch­zuspähen und die blu­ti­gen Schä­del und Kör­per zu ta­xie­ren oder einen ner­vö­sen Blick auf den Boo­ker zu wer­fen, der die Wette­in­sät­ze stän­dig er­höh­te.
    Der Mann war über fünf­zig und strahl­te die ver­bli­che­ne Ele­ganz ei­nes bank­rot­ten Guts­herrn aus, was im kras­sen Ge­gen­satz zu dem blu­ti­gen Fight un­ten auf dem Ron­deau stand. Er trug ein ab­ge­wetztes Tweed­s­ak­ko mit pas­sen­der Cord­ho­se und eine nach­läs­sig ge­bun­de­ne Strick­kra­wat­te. Bei nähe­rem Hin­se­hen konn­te man feststel­len, dass die Man­schet­ten sei­nes Hem­des schon leicht aus­fran­s­ten. Trotz­dem we­del­te er mit ei­nem Bün­del Eu­ro­schei­ne zum Boo­ker, er­höh­te sei­nen Ein­satz, biss ner­vös auf die Nä­gel, als Flash God zu­rück­tau­mel­te und Blut aus sei­ner Nase schoss.
    „Wie geht es ei­gent­lich dei­ner Toch­ter Anna?“, frag­te Bog­dan Dra­ko­vic, der ne­ben ihm saß, un­ver­mit­telt, ge­nau in dem Mo­ment, als Flash God sich zu­sam­men­riss, einen Tref­fer lan­den konn­te und der Boo­ker 20.000 Euro von ei­nem Spe­di­ti­ons­be­sit­zer auf ihn setzte.
    Ver­wirrt hob Sta­nis­laus Lan­ge den Kopf.
    „Warum in­ter­es­sierst du dich für mei­ne Toch­ter?“, frag­te er arg­wöh­nisch.
    „Warum fragst du?“, schrie er, als kei­ne Ant­wort kam.
    „Was willst du von mei­ner Toch­ter?“, schrie er noch lau­ter, um das Pfei­fen und Joh­len und An­feu­ern und Tram­peln der Zuschau­er zu über­tö­nen, um viel­leicht auch auf die­se Wei­se zu de­mons­trie­ren, dass sich der Ex-Eu­ro­pa­par­la­men­ta­ri­er Sta­nis­laus Lan­ge, der Ex-Frak­ti­ons­chef sei­ner Par­tei, Ex-Na­tio­nal­rats­ab­ge­ord­ne­te, das Ex-Lan­des­re­gie­rungs­mit­glied und der nun­meh­ri­ge ein­fa­che Lin­zer Stadt­rat, zu­stän­dig für das Bau­re­fe­rat, dass sich er, Sta­nis­laus Lan­ge, nicht vor Bog­dan Dra­ko­vic fürch­te­te.
    Groß und schlank, mit dich­ten grau­en Haa­ren, sah er für sein Al­ter noch ziem­lich fit aus, bis auf die rote Ge­sichts­far­be und die groß­po­ri­ge Nase, die ihn als Ge­nuss­men­schen ent­larv­ten. Als einen Mann, der sich nichts ent­ge­hen ließ. Sei­ne Wohn­ver­hält­nis­se je­doch stan­den in kras­sem Ge­gen­satz dazu, denn seit sei­ner Schei­dung leb­te er in ei­ner mi­kro­sko­pisch klei­nen Woh­nung in ei­nem Pro­le­ten­vier­tel von Linz. Die feu­da­le Vil­la, die er früher mit sei­ner Frau und den Töch­tern Anna und La­ris­sa be­wohnt hat­te, war von der spa­ni­schen Im­mo­bi­li­en­fir­ma Drac aus dem Roy­al In­ter­na­tio­nal Im­pe­ri­um ge­kauft wor­den und der­zeit an einen Stahl­ma­na­ger ver­mie­tet.
    „Reg dich nicht auf, Lan­ge!“, be­ru­hig­te ihn Bog­dan Dra­ko­vic und klopf­te ihm her­ab­las­send auf die Schul­ter.
    „Roy­al In­ter­na­tio­nal braucht eine Wer­be­agen­tur, die un­se­ren Bör­se­gang kom­mu­ni­zie­ren soll. Die­se Agen­tur muss klein und krea­tiv sein. Vor al­lem aber darf sie nicht zu vie­le Fra­gen

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