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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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Mar­bel­la. Es wur­de zwar so­fort der Not­arzt ver­stän­digt, doch es war be­reits zu spät. Für die­se Tra­gö­die gab Anna ih­rem Va­ter die al­lei­ni­ge Schuld und sie ver­bann­te ihn des­halb aus ih­rem Her­zen.
    Ihr Va­ter ver­lor den letzten Halt, ver­strick­te sich in eine Kor­rup­ti­ons­af­fä­re, die ihm sei­ne Kar­rie­re kos­te­te und Anna auf sehr un­er­freu­li­che Wei­se mit Tony Braun, da­mals noch beim Dro­gen­de­zer­nat, in Kon­takt brach­te. Doch das war eine an­de­re Ge­schich­te.
    Jetzt tauch­te ihr Va­ter plötz­lich wie­der auf und er­schüt­ter­te von Neu­em das äu­ßerst fra­gi­le Gleich­ge­wicht ih­res be­ruf­li­chen und pri­va­ten Le­bens.
    Ge­schäft­lich hat­te sie im­mer al­les un­ter Kon­trol­le, aber bei dem Ge­spräch mit ih­rem Va­ter wech­sel­te sie un­ge­wollt auf die pri­va­te Sei­te und hat­te so­fort wie­der das Ge­fühl, nichts kon­trol­lie­ren zu kön­nen. Und da war noch die­se Sa­che mit Marc. Marc, der Schön­heits­chir­urg, den sie durch ihre Schwes­ter La­ris­sa ken­nen ge­lernt hat­te und lei­der auch lieb­te.
    „Die­se Sa­che“, wie sie es nann­te, hat­te sie nun ganz und gar nicht un­ter Kon­trol­le. Denn in die­ser Sa­che re­gier­ten bei ihr die Emo­tio­nen. Marc war ver­hei­ra­tet und sei­ne Be­zie­hung mit Anna dau­er­te nun schon ei­ni­ge Jah­re, mit Un­ter­bre­chun­gen. Es war ein Ver­hält­nis, das stän­dig zwi­schen den Po­len Lie­be und Hass hin und her schwang. Anna hass­te Marc, wenn sie das Ho­tel­zim­mer ver­ließ oder er mit­ten in der Nacht laut­los aus ih­rer Woh­nung schlich. Sie hass­te die Sonn­ta­ge, wenn er bei sei­ner Fa­mi­lie war, sie hass­te die Kra­wat­ten, die sei­ne Frau für ihn aus­such­te, die T-Shirts, Bo­xers­horts, die sie für ihn kauf­te, aber sie lieb­te Marc.
    Über das Ver­hält­nis zu ihm hat­te sie kei­ne Kon­trol­le, sah sie ihn eine Wo­che lang nicht, wur­de sie krank vor Ei­fer­sucht und auch vor Lie­be. Ja, sie lieb­te Marc und für die­se Lie­be hass­te sie ihn, hass­te sich für die­se Ab­hän­gig­keit, für die­se Lie­be ohne Zu­kunft. Denn eine Zu­kunft gab es nicht. Marc lieb­te sei­ne Frau und die Zwil­lin­ge, er lieb­te aber auch Anna und konn­te sich des­halb nicht ent­schei­den. Sie hin­ge­gen hat­te schon öf­ters eine Ent­schei­dung ge­trof­fen und das Ver­hält­nis be­en­det, zu­min­dest für ei­ni­ge Tage. Aber so­bald sie die Hand von Marc in ih­rem Nacken spür­te, wa­ren ihre Vor­sät­ze beim Teu­fel, sie lan­de­ten wie­der im Bett und al­les blieb wie im­mer.
    Ge­dan­ken­ver­lo­ren hing Anna an ih­rem Schreib­tisch und be­merk­te nicht, dass Ri­chard Marx schon ei­ni­ge Mi­nu­ten an der Wand lehn­te und sie ver­stoh­len be­trach­te­te.
    Da Ri­chard Marx der ein­zi­ge fes­te An­ge­s­tell­te der Agen­tur war und Mary nur halb­tags ar­bei­te­te, füll­te er alle Funk­tio­nen vom Emp­fang bis zur Art­di­rec­ti­on aus. An­nas Te­le­fon schrill­te, doch sie rea­gier­te nicht.
    „Hier riecht es ja very in­ten­si­ve“, mein­te er und deu­te­te auf die Scher­ben und den dunklen Fleck an der Wand. Doch sie rea­gier­te noch im­mer nicht.
    „Ist was mit Marc?“, frag­te er sanft und blies einen wun­der­schö­nen Rauch­ring in die Luft.
    „Ex­tra für dich!“, ver­such­te er sie auf­zu­hei­tern. Ri­chard wuss­te Be­scheid über An­nas emo­tio­na­le Ach­ter­bahn­fahrt. Ei­nes Abends hat­te sie sich voll­lau­fen las­sen, jeg­li­che Kon­trol­le über Bord ge­wor­fen und ihm von ih­rer Lie­be ohne Zu­kunft erzählt. Er hat­te sie nach ei­nem Heul­krampf in den Arm ge­nom­men und ihr ins Ohr ge­flüs­tert: „Lass es ein­fach so, wie es ist, ge­nie­ße den Au­gen­blick, dann bist du glück­lich und nur die­ses Glück zählt.“
    Lang­sam schau­te sie auf und sah Ri­chard di­rekt in die Au­gen.
    „Nein, das hat nichts mit Marc zu tun, das war mein Va­ter. Er hat uns einen lu­kra­ti­ven Auf­trag für die Agen­tur ver­mit­telt und das Geld kön­nen wir gut ge­brau­chen. Wir müs­sen al­ler­dings ohne Ste­fan Sz­abo ar­bei­ten.“
    „Das schaf­fen wir schon!“, mun­ter­te sie Ri­chard Marx auf.
    *

    Nach sei­nem täg­li­chen Ri­tu­al mit Ke­bab und Bier

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