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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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Scho­ko­la­de ge­füllt hat­ten, be­gann er ihn aus­zuf­ra­gen und woll­te al­les über die Tau­ben­zucht wis­sen. So hat­te sich zwi­schen den bei­den in­ner­halb kür­zes­ter Zeit eine Freund­schaft ent­wickelt, die für Jim­my so wich­tig wur­de, dass er sich mit im­mer neu­en Aus­re­den von zu Hau­se loseis­te oder ein­fach ta­ge­lang die Schu­le schwänzte.
    „Komm, las­sen wir noch eine Tau­be flie­gen. Ich zei­ge dir auch, wie sie von dei­ner Schul­ter star­ten kann. Wir neh­men Da­mi­an, die Schwar­ze! Nimm sie, aber sei zärt­lich zu ihr“, riss ihn Phils sanf­te Stim­me aus sei­nen Ge­dan­ken. Ge­hor­sam nahm Jim­my die schwar­ze Tau­be, die ihm hin­ge­hal­ten wur­de, in sei­ne Hän­de, drück­te das wei­che Ge­fie­der an sei­ne Wan­ge, spür­te das klei­ne Herz in ih­rer flau­mi­gen Brust hek­tisch po­chen.
    „Jetzt bin­de ihr die klei­ne Rol­le ans Bein!“ Das war gar nicht so ein­fach und Jim­my muss­te die Tau­be im­mer wie­der strei­cheln, um sie zu be­ru­hi­gen und ihr die Rol­le mit ei­nem dün­nen Bind­fa­den an das Bein zu bin­den.
    „Er­kennst du sie wie­der, wenn sie zu­rück­kommt? Sie hat ja kei­nen Ring um das Bein.“
    „Da­mi­an ist ein­zig­ar­tig. Da­mi­an er­ken­ne ich un­ter tau­sen­den. Sie kommt im­mer zu mir zu­rück. Los, wirf sie in die Höhe!“
    Jim­my streck­te bei­de Arme in die Höhe, öff­ne­te die Hän­de und die Tau­be flat­ter­te in den grau­en, ne­bel­ver­han­ge­nen Him­mel, dreh­te ei­ni­ge Krei­se, um dann ziel­ge­rich­tet die Stadt­au­to­bahn zu über­que­ren und auf den Pöst­ling­berg zuzus­teu­ern.
    „Wo fliegt sie hin?“
    „Zu mir nach Hau­se!“
    „Ich dach­te, du wohnst hier, wo du dei­ne Tau­ben züch­test und ih­nen die Kunst­stücke bei­bringst? Du musst doch auf das ver­las­se­ne Cen­ter auf­pas­sen, hast du mir er­klärt! Du bist Tag und Nacht im Ein­satz, da­mit nichts pas­siert!“
    Phil grunzte et­was Un­ver­ständ­li­ches und schraub­te den Flach­mann auf.
    Nach­denk­lich run­zel­te Jim­my die Stirn. „Wer küm­mert sich dann um die Tau­ben, wenn das nicht dein Zu­hau­se ist?“
    „Hier ist mein Zu­hau­se und auch nicht! Was soll’s, erzähle mir von dir. Dei­ne Mut­ter hat dich weg­ge­ge­ben? So einen hüb­schen Jun­gen, ich verste­he das nicht! Du hast kein Zu­hau­se mehr?“, lenk­te Phil das Ge­spräch ge­schickt in eine an­de­re Rich­tung.
    „Nein, so ist das nicht. Ich habe bei mei­ner Mut­ter ge­wohnt. Sie ist nur ein we­nig pa­ra­no­id. Mir geht die­ser gan­ze Frau­en­zir­kus to­tal auf den Keks. Ab jetzt woh­ne ich bei mei­nem Va­ter. Der ist zwar ein gren­zen­lo­ser Ego-Typ, aber mal se­hen, hof­fent­lich dreht er nicht wie­der durch.“
    Jim­my kniff die Lip­pen zu­sam­men und fuhr mit ei­nem Fin­ger an dem Draht der Kä­fi­ge ent­lang. Es war ein häss­li­ches Ge­räusch. Well­pap­pe hat­te sich vom Flach­dach ge­löst und knat­ter­te im Wind, das gleich­mäßi­ge Rau­schen der Au­tos auf der Stadt­au­to­bahn drang durch den im­mer dich­teren Ne­bel. Das rote Neon-Logo des rie­si­gen Baumark­tes ge­gen­über glüh­te, färb­te die graue Ne­bel­sup­pe in ein fah­les Rot, so als wäre dort drü­ben das Tor zur Höl­le. Von fern war das durch­drin­gen­de Quiet­schen der Ver­schub­wag­g­ons vom Con­tai­ner­ha­fen zu hören. Hier oben auf dem Dach nur Knat­tern und Gur­ren.
    „Wie­so? Schlägt er dich?“
    „Kei­ne Spur! Er ist ein­fach ein Kämp­fer, der al­les um sich ver­gisst, wenn er je­man­dem auf der Spur ist! Hat­te ganz dar­auf ver­ges­sen, dass er mich da­bei hat, als den Dro­gendea­lern das Hirn weg­ge­pus­tet wur­de! Coo­le Ak­ti­on, Mann, coo­le Ak­ti­on!“
    Jim­my mach­te eine Pau­se, drück­te den Kloß im Hals weg, als die Er­in­ne­rung zu­rück­kehr­te, wie ein Blitz durch sei­nen Kopf zuck­te und ihm die Trä­nen in die Au­gen trieb. Das Trau­ma hat­te die su­per­klu­ge The­ra­peu­tin nicht weg­be­kom­men, noch im­mer be­kam er die­se blö­den Zu­stän­de, wenn er dar­an dach­te, so wie jetzt: An der Hand sei­nes Va­ters nach oben in die Woh­nung in der Alt­stadt, sein Va­ter mit ge­zoge­ner Pi­sto­le, mit dem Fuß hat­te er die Tür auf­ge­tre­ten und Jim­my war vor dem

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