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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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ver­spie­gel­te Son­nen­bril­le. Sein Le­ben pen­delt zwi­schen dem 11. Juli und dem 1. Sep­tem­ber 1972 hin und her. Die rest­li­che Zeit spielt für ihn kei­ne Rol­le.“
    „Wie­so 1972? Da war er ja noch über­haupt nicht auf der Welt?“, warf Braun ein.
    „In die­sem Zeit­raum war die Schach­welt­meis­ter­schaft in Rey­kja­vik.“
    „Laut Ih­rem Gut­ach­ten hal­ten Sie Pesta­lo­z­zi also für schul­dig? Kön­nen Sie die­se Tat­sa­che bei der Pres­se­kon­fe­renz auch ganz ein­fach be­grün­den?“, frag­te Braun. „Sie verste­hen schon, kein ab­ge­ho­be­nes Kau­der­welsch.“
    „Na­tür­lich! Ver­trau­en Sie mir, Chef­in­spek­tor Braun.“ Gold­mann lächel­te nach­sich­tig. „Von Fi­scher wur­de im­mer wie­der ge­sagt, dass er sehr jäh­zor­nig wer­den konn­te, wenn er auf der Ver­lie­rer­straße war. Ge­nau­so ist es mit Pesta­lo­z­zi.“
    „Wie mei­nen Sie das?“ Braun run­zel­te die Stirn und fi­xier­te die Sty­ro­por­ku­gel auf Gold­manns Schreib­tisch, die das ein­zi­ge Schmuck­stück in dem funk­tio­nel­len Büro war. Kei­ne Bil­der an den Wän­den, nicht ein per­sön­li­cher Ge­gen­stand auf dem Bord an der rück­wär­ti­gen Wand.
    „Ich habe den Ab­schluss­be­richt der Mord­kom­mis­si­on ge­le­sen. Lau­ra Pesta­lo­z­zi woll­te das Penthou­se los­wer­den und sich in Spa­ni­en eine Fin­ca kau­fen.“
    „Rich­tig. Ent­spre­chen­de Un­ter­la­gen hat mein Kol­le­ge Gru­ber in der Woh­nung si­cher­ge­s­tellt“, stimm­te Braun zu, der sein Ver­lan­gen nach ei­ner kühlen Dose Bier fast nicht mehr un­ter­drücken konn­te. „Sie hat auch einen Platz in ei­nem Sa­na­to­ri­um in Mar­bel­la für ih­ren Bru­der re­ser­viert“, er­gänzte er und kon­zen­trier­te sich wie­der auf sein Ge­gen­über.
    „Das war der Aus­lö­ser! Men­schen mit sei­ner Krank­heit wol­len über­haupt kei­ne Ver­än­de­rung. Das macht sie häu­fig ag­gres­siv.“ Gold­mann kratzte mit ei­nem sei­ner lan­gen Fin­ger­nä­gel eine ima­gi­näre Li­nie über die Glas­p­lat­te sei­nes Schreib­tischs.
    „Das war die dün­ne wei­ße Li­nie – the thin whi­te line – die er über­schrit­ten hat.“ Gold­mann fuhr sich mit der Hand­kan­te ele­gant über den Hals. „Dann hat er sei­ne Schwes­ter ge­killt, da­mit er wie­der die Kon­trol­le hat.“
    „Klingt al­les ziem­lich ein­leuch­tend.“ Nach wie vor wun­der­te sich Braun, dass Gold­manns Büro kein ein­zi­ges Fens­ter hat­te. Es gab zwar einen Vor­hang und einen Ra­dia­tor dar­un­ter, aber kei­ne Fens­ter­öff­nung, nur eine nack­te Wand.
    „Das mensch­li­che Den­ken ist nun ein­mal ein­fach ge­strickt. Chef­in­spek­tor“, sprach Gold­mann wei­ter. „Es dreht sich im­mer um Sex und Sie­gen. Je­der will ein Win­ner sein, nie­mand ein Lo­ser. Wenn sie erst ein­mal rea­li­sie­ren, dass sie ih­ren Le­bens­in­halt ver­lo­ren ha­ben, dann wer­den die Men­schen zu Psy­cho­pa­then.“
    Nach die­sen Wor­ten stand Gold­mann ab­rupt auf.
    „Aber so geht es uns doch al­len von Zeit zu Zeit. Dann wer­den auch un­se­re Hand­lun­gen ir­ra­tio­nal, denn sind wir nicht alle ein we­nig Psy­cho?“

9. Ein Sieg wird ge­fei­ert

    „Brin­gen Sie den Herr­schaf­ten die ge­wünsch­ten Er­fri­schun­gen“, sag­te Nora, eine ger­ten­schlan­ke, groß ge­wach­se­ne Blon­di­ne, zu den bei­den sehr jun­gen Mäd­chen, rich­te­te ih­nen noch die Hals­bän­der und öff­ne­te dann die Flü­gel­türen, die in den Kon­fe­renz­saal führ­ten. Ele­gant, so als wür­de sie über einen Lauf­s­teg schrei­ten, um­run­de­te sie den rie­si­gen Be­spre­chungs­tisch, die bei­den Mäd­chen mit den Ge­trän­ken im Schlepp­tau. Auf dem Kon­fe­renztisch sta­pel­ten sich Pa­pie­re, Ord­ner und Ak­ten. Über die Bild­schir­me der Lap­tops flim­mer­ten die Kur­se der wich­tigs­ten Bör­sen­plät­ze und die Män­ner an dem Tisch hat­ten ihre Na­del­streifs­ak­kos ab­ge­legt und saßen dick­bäu­chig mit ver­schwitzten, auf­ge­dun­se­nen Ge­sich­tern in ih­ren wei­ßen Hem­den am Tisch und starr­ten auf einen enor­men Flats­creen an der Wand. Auf dem Bild­schirm war ein ähn­li­cher Kon­fe­renzraum mit ähn­lich häss­li­chen Män­nern zu se­hen,

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