Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
Vom Netzwerk:
auf ihr Kinn tropf­te. Ir­ri­tiert drück­te Braun die Frau zur Sei­te, die Si­tua­ti­on war mehr als pein­lich, doch da kam ihm auch schon Gold­mann zu Hil­fe.
    „Ist schon in Ord­nung, Ca­mil­la! Hal­te den In­spek­tor nicht auf, er hat noch zu ar­bei­ten!“
    „Sind Sie Po­li­zist?“, hauch­te die Frau und woll­te sich en­ger an Braun schmie­gen, doch Gold­mann fass­te sie re­so­lut um die Hüf­te und schob sie auf den Gang.
    „Hau ab, du Schlam­pe!“, zisch­te Gold­mann.
    „Na­tür­lich, Herr Dok­tor. Na­tür­lich“, sag­te die Frau ge­hor­sam wie eine Schü­le­rin und stöckel­te hys­te­risch la­chend lang­sam den glä­ser­nen Gang hin­un­ter.
    Als Braun in Gold­manns Büro trat, lag auf dem Schreib­tisch noch ein schwar­zer Slip, den Gold­mann wütend pack­te und da­mit hin­aus auf den Gang lief.
    „Ca­mil­la!“, hör­te ihn Braun ru­fen. „Du hast schon wie­der dei­nen Slip ver­ges­sen!“
    Im­mer wenn er bei Gold­mann war, ver­spür­te Braun ein un­glaub­li­ches Ver­lan­gen nach ei­nem kühlen Bier. Das konn­te zwar an dem über­hei­zten Raum lie­gen, aber Braun wuss­te na­tür­lich, dass er Gold­mann ger­ne ge­sagt hät­te, dass ei­ni­ge Do­sen Bier we­sent­lich klü­ger wa­ren als das ner­vi­ge Ana­ly­sie­ren und die Ta­blet­ten.
    „Wer war die Frau?“, frag­te Braun neu­gie­rig, als Gold­mann wie­der hin­ter sei­nem Schreib­tisch Platz ge­nom­men hat­te und mit der rech­ten Hand­fläche über die Tau­ben­fe­dern strich, die in der Sty­ro­por­ku­gel auf sei­nem Schreib­tisch steck­ten.
    „Das war Ca­mil­la, eine Pri­vat­pa­ti­en­tin von mir“, er­wi­der­te Gold­mann ein­sil­big und streif­te im­mer schnel­ler über die Fe­dern.
    Gold­mann hol­te dann eine dün­ne Map­pe aus ei­ner Schub­la­de sei­nes Schreib­ti­sches. „Das Gut­ach­ten über Gre­gor Pesta­lo­z­zi. Des­we­gen sind Sie doch hier!“
    Ge­schäf­tig schlug er sei­ne Map­pe auf.
    „Gre­gor Pesta­lo­z­zi lei­det an dem Asper­ger-Syn­drom. Das wis­sen Sie ja be­reits.“ Er sah Braun fra­gend an und die­ser nick­te zus­tim­mend.
    „Pesta­lo­z­zi zieht sich in sei­ne ei­ge­ne Welt zu­rück und ent­wickelt Wahn­vors­tel­lun­gen.“
    Gold­mann mach­te eine kur­ze Pau­se, zupf­te ge­dan­ken­ver­lo­ren an ei­ner Fe­der in sei­ner Sty­ro­por­ku­gel, während er in dem Gut­ach­ten blät­ter­te. Für Braun war Gold­mann der ty­pi­sche Kli­nik­lei­ter, der sich um die be­tuch­te Kli­en­tel küm­mer­te. Er war um die sech­zig, hat­te kur­ze graue Haa­re und ein Raub­vo­gel­ge­sicht mit an­griffs­lus­tig vor­sprin­gen­der Ha­ken­na­se und pech­schwar­zen Au­gen, die Braun an glim­men­de Koh­le­stücke er­in­ner­ten. Wie alle Män­ner in sei­ner Po­si­ti­on be­vor­zug­te er einen un­auf­dring­li­chen Busi­ness­look, über dem er jetzt aber einen wei­ßen Ärz­teman­tel trug. Das ein­zi­ge Ir­ri­tie­ren­de an Gold­mann wa­ren sei­ne klo­bi­gen Schu­he, die Braun auch früher schon auf­ge­fal­len wa­ren. Jetzt be­merk­te er, dass bei dem lin­ken Schuh der Ab­satz deut­lich höher war als bei dem rech­ten. Gold­mann hat­te ein kür­ze­res Bein.
    „Ein Un­fall in mei­ner Ju­gend. Ich war da­mals in Ne­pal auf ei­ner Trek­king-Tour und bin in eine Schlucht ge­stürzt. Die Sher­pas ha­ben mich her­aus­ge­zerrt, aber das Bein war zer­schmet­tert und dort oben gab es kei­ne or­dent­li­che me­di­zi­ni­sche Ver­sor­gung, wie Sie sich den­ken kön­nen.“ Gold­mann war Brauns Blick na­tür­lich auf­ge­fal­len. Nach der la­pi­da­ren Er­klärung räus­per­te er sich und sah Braun fra­gend an.
    „Wel­che Wahn­vors­tel­lun­gen mei­nen Sie?“, kam Braun wie­der auf das ei­gent­li­che The­ma der Be­spre­chung zu­rück.
    „In sei­ner Welt ist er Bob­by Fi­scher, der frühe­re Schach­welt­meis­ter.“
    „Na­tür­lich!“, rief Braun und pfiff zwi­schen den Zäh­nen durch. „Des­halb die merk­wür­di­gen Buch­sta­ben und Zah­len, die er stän­dig auf­ge­sagt hat. Er spielt in Ge­dan­ken die Par­ti­en von Fi­scher nach.“
    „Sie sind ein klu­ger Kopf, Chef­in­spek­tor.“ Gold­mann nick­te an­er­ken­nend. „Wie Fi­scher trägt Pesta­lo­z­zi jetzt ein Rin­gels­hirt und eine

Weitere Kostenlose Bücher