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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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liebs­ten so­fort ent­sorgt hät­te, stell­te sie be­hut­sam in den Kof­fer­raum des Dod­ge, nicht ohne zu­vor ein Putz­tuch dar­un­ter­ge­legt zu ha­ben.
    „Gib mir dei­nen Pass, Ma­rus­ha.“ Noch im­mer lächelnd, hielt ihr Sher­ban die of­fe­ne Hand ent­ge­gen, doch Ma­rus­ha zö­ger­te und eine klei­ne, kaum sicht­ba­re Nach­denk­fal­te mach­te sich auf ih­rer Stirn be­merk­bar. Noch ehe sie eine Fra­ge stel­len konn­te, gab Sher­ban auch schon sei­ne vor­be­rei­te­te Er­klärung ab.
    „Wir sind jetzt in Eu­ro­pa, Ma­rus­ha! Da gibt es Büro­kra­tie und For­ma­li­täten. Es muss al­les sei­ne Rich­tig­keit ha­ben, du willst doch nicht wie­der zu­rück in die Ukrai­ne, oder?“
    Mit Pa­nik im Blick schüt­tel­te Ma­rus­ha ver­nei­nend den Kopf. Ihre großen grau­en Au­gen färb­ten sich leicht ins Lila, schie­nen eine ima­gi­näre Gren­ze, die in ih­rem Kopf ge­we­sen war, zu über­schrei­ten, schie­nen ihre tris­te Her­kunft end­gül­tig zu ver­ges­sen und woll­ten sich voll auf das neue, das bes­se­re Le­ben ein­las­sen. Ge­hor­sam öff­ne­te sie ihre klei­ne Um­hän­ge­ta­sche, auf der mit Fa­ser­schrei­ber ver­sucht wor­den war, das Guc­ci-Logo zu ko­pie­ren, und streck­te Sher­ban zö­gernd ih­ren Pass ent­ge­gen.
    „Na­tür­lich nicht, Herr Sher­ban! Na­tür­lich nicht! Bit­te ent­schul­di­gen Sie! Es tut mir leid! Ich gebe mein Bes­tes!“
    „Bra­ves Mäd­chen! Du wirst es noch weit brin­gen! Fah­ren wir!“ Ga­lant öff­ne­te er ihr die Tür auf der Bei­fah­rer­sei­te, doch Ma­rus­ha blieb vor dem schnit­ti­gen schwar­zen Wa­gen ste­hen, strich vor­sich­tig mit ih­rer Hand­fläche über den Lack.
    „So ein Auto ken­ne ich nur aus den Ma­ga­zi­nen“, flüs­ter­te sie er­grif­fen und tipp­te vor­sich­tig auf den ver­senk­ba­ren Tür­griff.
    „Ein Dod­ge V8 mit 450 PS. Be­schleu­nigt von 0 auf 100 in 4,3 Se­kun­den“, er­wi­der­te Sher­ban nicht ohne Stolz. Ma­rus­ha starr­te ihn zu­nächst nur ver­ständ­nis­los an, be­gann dann zu strah­len, ihre Zäh­ne wa­ren weiß und eben­mäßig, ein Glücks­fall, so konn­te er sich fürs Ers­te den Zahn­arzt spa­ren.
    „Ma­don­na Mo­dels“, hauch­te sie und wies mit ih­rem aus­ge­streck­ten Arm auf die Küh­ler­hau­be mit dem Air­brush-Ge­mäl­de der wei­nen­den Ma­don­na.
    „Los jetzt, wir ha­ben es ei­lig!“ Lang­sam ging Sher­ban das kin­di­sche Ge­tue auf die Ner­ven, des­halb ging er auch nicht näher dar­auf ein, son­dern bug­sier­te Ma­rus­ha in den Wa­gen und trat dann voll aufs Gas. Der Mo­tor heul­te mit sei­ner gan­zen Kraft auf, die Rei­fen dreh­ten kurz durch und schleu­der­ten eine Dreck­fon­tä­ne auf die Häu­ser­front. Mit Ge­nug­tu­ung stell­te Sher­ban fest, dass sich Ma­rus­ha pa­nisch an den Tür­griff klam­mer­te und den Mund fest zu­sam­men­press­te, aber kei­nen Laut von sich gab. Er be­schleu­nig­te noch mehr, ob­wohl die Straße in ei­nem ka­ta­stro­pha­len Zu­stand war und er muss­te den Wa­gen in Bra­tis­la­va so­fort ei­ner Spe­zi­al­wä­sche un­ter­zie­hen.
    Nach knapp 50 Ki­lo­me­tern, als sie end­lich auf dem Au­to­bahn­zu­brin­ger wa­ren, hielt er plötz­lich vor ei­ner ab­ge­wirt­schaf­te­ten Rast­sta­ti­on, lang­te nach hin­ten auf den Rück­sitz und warf Ma­rus­ha eine Plas­tik­tüte auf den Schoß.
    „Ich habe mich nach dei­nen An­ga­ben ge­rich­tet. Klei­der­größe 36, Schuh­größe 40, das stimmt doch?“
    Ver­wirrt nick­te das Mäd­chen, öff­ne­te dann vor­sich­tig den Sack und stieß einen Schrei des Ent­zückens aus, als sie De­si­gner­jeans, Pail­let­ten-T-Shirt, Leo-Print-Jacke und Mar­ken-Snea­kers nach­ein­an­der her­aus­fisch­te. An al­len Klei­der­stücken bau­mel­te noch das Preis­schild, auch das ge­hör­te zur Stra­te­gie von Sher­ban. Sol­len die Mäd­chen doch ru­hig wis­sen, was in sie in­ve­s­tiert wird!
    „Zieh das an!“, for­der­te er Ma­rus­ha auf und beug­te sich über ih­ren Kör­per, um die Bei­fahrer­tür zu öff­nen. „Dei­ne al­ten Sa­chen kannst du gleich in den Müll wer­fen!“, rief er ihr noch hin­ter­her.
    Un­ge­fähr zwei Stun­den später hat­ten sie die Stadt­au­to­bahn von Bra­tis­la­va er­reicht, der

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