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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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nur be­fand sich die­ser Kon­fe­renzraum in Hong­kong. Die Vi­deo­kon­fe­renz hat­te den Zweck, zu er­fah­ren, ob eine ge­plan­te Fir­men­über­nah­me durch die Wett­be­werbs­be­hör­de in Brüs­sel und das Kar­tell­amt ver­hin­dert wur­de oder nicht und des­halb war man auch noch te­le­fo­nisch mit Brüs­sel ver­bun­den.
    Die bei­den sehr jun­gen Mäd­chen ver­teil­ten die Ka­raf­fen mit wa­li­si­schem Quell­was­ser und die Fla­schen Ro­e­de­rer-Cham­pa­gner auf dem Tisch, ohne dass ir­gend­ei­ner der Män­ner von ih­nen No­tiz nahm. Alle schwie­gen und starr­ten ge­bannt auf einen Mann mit blon­den Haa­ren, der ein Ver­tu-Han­dy an sein Ohr press­te und an­schei­nend je­man­dem zu­hör­te. Als sich Nora zu ihm hin­un­ter­beug­te, um ihm et­was zu sa­gen, wink­te er nur un­wirsch ab und so­fort ver­schwand sie nach hin­ten und stell­te sich ker­zen­ge­ra­de zu den bei­den sehr jun­gen Mäd­chen, die ver­schreckt an der Wand lehn­ten, ohne die­se je­doch ei­nes Blickes zu wür­di­gen.
    Nach quälen­den Mi­nu­ten, in de­nen so­wohl die Män­ner in dem Kon­fe­renzraum als auch auf dem Flats­creen an­ge­spannt schwie­gen, ließ der blon­de Mann end­lich das Han­dy sin­ken und sah in die Run­de. Jetzt war die An­span­nung bei­na­he greif­bar und der Blon­de kos­te­te die­se Span­nung bis zur Nei­ge aus.
    „Brüs­sel und das Kar­tell­amt ha­ben zu­ge­s­timmt! Die Fir­men­über­nah­me ist be­wil­ligt!“, schrie er dann und streck­te die Faust tri­um­phie­rend in die Höhe. Wie auf Kom­man­do spran­gen alle von ih­ren Stühlen, der blon­de Mann streck­te nun bei­de Fäus­te in die Luft, die Män­ner um­arm­ten sich, tram­pel­ten mit den Füßen, brüll­ten viels­tim­mig und in grau­en­haft falschem Sings­ang „We are the cham­pi­ons of the world“.
    Als die Vi­deo­kon­fe­renz be­en­det war, gab Nora den bei­den sehr jun­gen Mäd­chen ein Zei­chen und die­se tra­ten nach vor­ne, um ihre Ar­beit zu tun. Cham­pa­gner­kor­ken knall­ten, Glä­ser klirr­ten und die Män­ner um­fass­ten sich jetzt im Freu­den­tau­mel an den Schul­tern, form­ten einen Kreis und dreh­ten sich schnell und im­mer schnel­ler in der Run­de und schwitzten und lach­ten mit ih­ren feis­ten hoch­ro­ten Ge­sich­tern und freu­ten sich auf die zu­künf­ti­gen mör­de­ri­schen Ge­win­ne durch die­ses Ta­keo­ver. Während ei­ni­ge das her­vor­ra­gen­de ko­lum­bia­ni­sche Koks mit ih­ren schwar­zen Kre­dit­kar­ten zer­teil­ten, um nicht vor­zei­tig schlapp zu ma­chen, sof­fen an­de­re gie­rig den Cham­pa­gner aus der Fla­sche als gäbe es kein Mor­gen, und die be­son­ders Wit­zi­gen un­ter ih­nen hiel­ten sich die Fla­sche wie einen Pe­nis in den Schritt, während sie in alle Rich­tun­gen spritzten.
    Im­mer schnel­ler dreh­te sich eine Run­de Män­ner im Kreis, feu­er­te laut­stark einen kor­pu­len­ten Glatz­kopf in ih­rer Mit­te an, der mit her­un­ter­ge­las­se­ner Hose und ei­ner Zi­gar­re im Mund hin­ter den bei­den sehr jun­gen Mäd­chen stand, die nackt bis auf die Hun­de­hals­bän­der auf sam­te­nen Bet­sche­meln knie­ten und von ihm im Takt der tram­peln­den Füße und der ge­brüll­ten An­wei­sung „Links, rechts, links, rechts“ ab­wech­selnd von hin­ten ge­fickt wur­den.
    Nora, die ne­ben ei­ner kur­z­en Kar­rie­re als Mo­del auch einen aka­de­mi­schen Ti­tel in So­zio­lo­gie vor­wei­sen konn­te und, wie sie sich ein­re­de­te, nur we­gen des enor­men Ge­halts den Job von Lau­ra Pesta­lo­z­zi über­nom­men hat­te, ging, als die Schmer­zens­schreie der Mäd­chen das Ge­brüll der Män­ner über­tön­ten, lang­sam zu der rie­si­gen Fens­ter­front, die eine gan­ze Breit­sei­te des Kon­fe­renz­saals ein­nahm und starr­te hin­un­ter auf die Stadt, ohne eine Mie­ne zu ver­zie­hen.

10. Der Ver­fall hat be­gon­nen

    „Ich kann Ih­nen sa­gen, warum Lau­ra er­mor­det wur­de!“ Ein schnel­ler Blick auf das hoch­ge­klapp­te Dis­play ih­res Te­le­fons zeig­te Kim Klin­ger, dass die ver­zerr­te Frau­ens­tim­me von ei­ner un­ter­drück­ten Num­mer kam. Vor­sich­tig drück­te sie die „Re­cord“-Tas­te, um das Ge­spräch auf­zu­zeich­nen, ehe sie

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