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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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EU-Po­li­ti­ker – re­cher­chie­ren“, stand da, hat­te Lola über EU-Po­li­ti­ker ge­spro­chen? Sie war sich nicht si­cher, ab­so­lut nicht si­cher.
    Plötz­lich wur­de die Luft schwe­rer und im­mer un­durch­sich­ti­ger, das konn­te nicht an dem Zi­ga­ret­ten­qualm lie­gen, da war sich Kim si­cher, son­dern es lag an der an­schwel­len­den, über­wich­ti­gen Hek­tik, die den Ha­fens­tern im­mer stär­ker auf­bläh­te, zu ei­nem raum­grei­fen­den Rau­schen wur­de, das Kim an die Wand drück­te. Die­ses Sum­men und Vi­brie­ren von tau­sen­den wich­ti­gen und un­wich­ti­gen Ge­dan­ken und Ide­en, die aus den Köp­fen der Gäs­te in die At­mo­sphä­re ent­wi­chen und die­se ver­gif­te­ten und sich in der Knei­pe auf­blie­sen wie ein ent­fes­sel­ter Lärm­bal­lon drück­te Kim rück­sichts­los ge­gen die Wand. So wie sie oft in der Re­dak­ti­on an die Wand ge­drückt wur­de, wenn sie in der Kan­ti­ne mit ei­nem Ta­blett in der Hand in ei­ner Rei­he mit den an­de­ren stand und alle gleich­zei­tig re­de­ten und dach­ten und scho­ben und zerr­ten und Kim sich aus­ge­schlos­sen fühl­te und nur hoff­te, durch über­trie­be­nes La­chen dem wei­ßen Rau­schen zu ent­kom­men. Doch das Aus­ge­schlos­sen­sein und das wei­ße Rau­schen wa­ren da so wie jetzt und blie­ben für im­mer.
    Drau­ßen brems­te ein schrott­rei­fer Ran­ge Ro­ver di­rekt vor dem Lo­kal und die Schei­be auf der Fah­rer­sei­te wur­de her­un­ter­ge­las­sen. Ein Mann beug­te sich aus dem Wa­gen, kniff die Au­gen zu­sam­men und sah su­chend in das Lo­kal. Im Licht, das aus den Fens­tern der Ha­fens­tern-Knei­pe nach drau­ßen auf die Straße drang, war sein Ge­sicht we­gen des star­ken Ne­bels nur un­deut­lich zu er­ken­nen. Nach ei­ni­ger Zeit gab er Gas und der Wa­gen ver­schwand in der grau­en Ne­bel­wand. Ab­we­send starr­te Kim noch lan­ge nach drau­ßen und ver­such­te das längst ver­schwun­de­ne Ge­sicht mit ei­nem Na­men zu ver­bin­den. Der Fah­rer er­in­ner­te Kim ir­gend­wie an den Po­li­zis­ten Tony Braun und trotz ih­res be­denk­li­chen Al­ko­hol­pe­gels und des Brumm­tons im Ohr wähl­te sie nach dem nächs­ten Glas Pro­sec­co sei­ne Num­mer.

18. Die Kö­ni­ge von Bra­tis­la­va sind wir

    Mit ei­nem zufrie­de­nen Grin­sen klapp­te Sher­ban sei­nen Lap­top zu. Er hat­te die Mail ab­ge­schickt und sie mit ei­nem Code ver­se­hen, dass sie nicht so ein­fach zu­rück­zu­ver­fol­gen war. Jetzt nahm al­les sei­nen Lauf und schon bald wür­de er reich sein. Er hat­te al­les do­ku­men­tiert, fo­to­gra­fiert und sehr dar­auf ge­ach­tet, dass man die Ge­sich­ter klar er­ken­nen konn­te. Das war sein Ka­pi­tal, sei­ne Le­bens­ver­si­che­rung.
    Er zün­de­te sich eine Zi­ga­ret­te an und starr­te den Rauch­krin­geln nach, die sich an der Decke ver­flüch­tig­ten. „Ma­don­na Mo­dels“ ge­hör­te bald der Ver­gan­gen­heit an, dann wür­de er in Pa­ris ar­bei­ten, wür­de sich nicht mehr mit dritt­klas­si­gen Mo­dels ab­ge­ben müs­sen, son­dern wäre ein wirk­li­cher Mo­de­l­agent. Wäre wie­der reich, könn­te die Ver­gan­gen­heit ver­ges­sen, das Ge­fäng­nis ver­ges­sen, vor al­lem aber die Er­in­ne­rung aus­ra­die­ren und die bö­sen Träu­me: Das end­lo­se Nach­hal­len der Schreie nachts in den Zel­len, das ihn im­mer noch ver­folg­te, ihn im­mer noch hoch­schrecken ließ, wenn er da­von träum­te, wie sei­ne Tat­toos ent­stan­den wa­ren. Wie er Nacht für Nacht die Hän­de sei­ner Mithäft­lin­ge spür­te, die ihn auf den Bo­den drück­ten, während gro­be Fe­dern und Mes­ser sei­ne Haut ritzten. Wie sein Kör­per glüh­te un­ter dem Schmerz, ei­nem Schmerz, der die an­de­ren Häft­lin­ge noch mehr an­sporn­te und die Wär­ter noch gleich­gül­ti­ger wer­den ließ, da sie ihn ja doch nur für eine Schwuch­tel hiel­ten. Nacht für Nacht war er in der Zel­le sei­ner Er­in­ne­rung, wur­de ein­ge­schlos­sen, war hilf­los ge­gen die­se Ge­dan­ken, da hal­fen we­der Dro­gen noch Wod­ka, ir­gend­wann, zwi­schen Mit­ter­nacht und Mor­gen, kam der Zeit­punkt, an dem sei­ne Ge­dan­ken in die zwei mal zwei Me­ter große Zel­le zu­rück­wan­der­ten und er wim­mernd

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