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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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Sie beug­te sich ver­trau­lich vor und blies Kim den Rauch di­rekt in die Au­gen. „Das ist mei­ne Le­bens­ver­si­che­rung, vers­tehst du! Da­mit ver­schwin­de ich ins Aus­land, nach Thai­land, dort ist das Le­ben bil­lig, aber zu­vor habe ich noch eine Mis­si­on zu er­fül­len! Hier in Linz, das be­kommst du ex­klu­siv und gra­tis, wenn es so weit ist! Gib mir dei­ne Han­dy­num­mer!“ Während sie die Num­mer spei­cher­te, wink­te sie dem Kell­ner und bes­tell­te noch einen schwar­zen Tee mit ei­ner Ex­tra­por­ti­on Rum. Kim nipp­te an ih­rem Mi­ne­ral­was­ser, dach­te bei dem Rum an die Jä­ger­meis­ter, die in den Un­tie­fen ih­res Ruck­sacks schlum­mer­ten und dar­auf war­te­ten, von ihr in ei­ner schwa­chen Stun­de, wenn sie sich kalt und ein­sam fühl­te, ge­weckt zu wer­den. Warum war sie über­haupt in die­ser sticki­gen Knei­pe? Be­gann sie zu zit­tern? Kehr­ten die Kopf­schmer­zen zu­rück?
    „Ist was? Du bist ja ganz blass! Rauch eine!“ Auf­mun­ternd hielt ihr Lola die zer­knautsch­te Packung ent­ge­gen, klopf­te mit ih­rem ni­ko­tin­gel­ben Zei­ge­fin­ger eine Kip­pe her­aus. „Ich weiß doch, dass du rauchst! Man sieht’s an dei­nem Fin­ger!“ Lola tipp­te auf den gel­ben Fleck an Kims Mit­tel­fin­ger.
    Was war das? Wo­her kam der wi­der­li­che Ni­ko­tin­fleck? Rauch­te sie? Ja, wahr­schein­lich, aber im Mo­ment war Kims Kopf völ­lig leer, nein, nicht völ­lig leer, eher das Ge­gen­teil. Zu­ge­stopft mit Ängs­ten, die sich im­mer wei­ter aus­brei­te­ten wie eine Seu­che, be­setzt von Sam­sa, dem In­sekt, das ge­schäf­tig in ih­ren Ge­hirn­win­dun­gen um­her­krab­bel­te und mit Mil­lio­nen von Sta­cheln an den Bein­chen an der In­nen­sei­te ih­res Schä­dels kratzte, ein un­end­li­ches und un­auf­hör­li­ches Scha­ben, ge­gen das sie hilf­los war, ge­nau­so wie ge­gen den Kopf­müll. Ihr Kopf war an­ge­füllt mit un­ko­or­di­nier­ten Er­in­ne­run­gen, die wild um­her­pur­zel­ten, eine ga­lak­ti­sche Milch­straße vom Dun­kel ins Licht, ein Kopf­da­ten-Highway ohne Maß und Ziel, im­mer im Blitz­licht­ge­wit­ter, aber das Licht lösch­te alle Kon­tu­ren der Bil­der aus, die Er­in­ne­run­gen ver­blass­ten, so wie alte Fo­tos ver­gil­ben, bis nur noch das rei­ne Weiß üb­rig bleibt – das wei­ße Rau­schen.
    „Ah, das tut gut!“ Kim saug­te hin­ge­bungs­voll an der Zi­ga­ret­te, un­ter­drück­te den Hus­ten­reiz und bes­tell­te bei dem täto­wier­ten Knei­pen­be­sit­zer einen Pro­sec­co. Lang­sam wie­der das Le­ben hoch­fah­ren, nahm sie sich vor, als die Rea­li­tät wie­der klar und deut­lich wur­de: die über­hei­zte Knei­pe, an­ge­füllt mit Mu­si­kern, Stu­den­ten, Wer­bern und Me­dien­leu­ten. Lola, die ihr ge­gen­über­saß und mit ih­ren zer­zaus­ten schwarz ge­färb­ten Haa­ren und der blei­chen Haut einen leicht ver­rück­ten Ein­druck auf sie mach­te. Lola, die, wenn sie nicht rauch­te, stän­dig ner­vös die prot­zi­ge Uhr an ih­rem Hand­ge­lenk dreh­te. Vor sich sah Kim das schlan­ke Stiel­glas auf dem 50er-Jah­re-Nie­ren­tisch, das be­reits leer war, den Pro­sec­co hat­te sie so­eben mit ei­nem Schluck ge­leert, und drau­ßen den Ne­bel, bei des­sen Trost­lo­sig­keit sich Kims Herz zu­sam­men­zog.
    „Hast du die­se Aus­set­zer öf­ter?“ Lola sah sie von un­ten her­auf an und in ih­rer Mie­ne lag et­was Lau­ern­des. „Ist mir ja auch egal!“, mein­te sie schnip­pisch, als von Kim kei­ne Ant­wort kam. „Also, ich will hun­dert­tau­send Euro für die In­for­ma­tio­nen. Dann er­hältst du alle Da­ten, Na­men und na­tür­lich auch Fo­tos von der Event­vil­la und Fi­les. Wir kön­nen das Ge­schäft noch die­se Wo­che ab­wickeln.“
    „Ich spre­che mit mei­nem Chef dar­über, das ist klar. Aber ich brau­che na­tür­lich zu­vor einen Be­weis, dass dei­ne Be­haup­tun­gen auch stim­men.“ Kim leer­te das zwei­te Glas Pro­sec­co und bes­tell­te das nächs­te. „Warum bist du mit dei­ner Sto­ry aus­ge­rech­net zu mir ge­kom­men? Zu ei­ner Lin­zer Zei­tung?“
    „Ich habe eine, sa­gen wir, emo­tio­nel­le Be­zie­hung zu Linz. Und dein Foto auf der Ho­me­pa­ge eu­rer Zei­tung hat mir ge­fal­len, ich hät­te

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