Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)
Lieferwagens. Er war völlig desorientiert, wollte sich aber auf keinen Fall einschüchtern lassen, doch als er die seitliche Schiebetür öffnen wollte, erhielt er einen Schlag in den Nacken, der ihn der Länge nach auf die Ladefläche beförderte, und ein Stiefel landete schwer auf seinem Rücken.
„Hallo Bauer!“, hörte er eine unbekannte Stimme und der Druck auf seinen Rücken verstärkte sich. „Fassen wir uns kurz, es ist ja schon spät!“
„Ich habe keine Ahnung, was Sie von mir wollen“, ächzte Bauer und versuchte den Kopf zu drehen, um wenigstens das Gesicht des Angreifers zu erkennen, ließ es aber bleiben, als sich der Druck weiter verstärkte. Keuchend lag Bauer im Zwielicht und sah vor sich nur eine schmierige Matratze, die den halben Laderaum ausfüllte. Vor der Matratze stand ein niedriger Tisch, der mit Brandlöchern übersät war. Ein großer Messing-Aschenbecher war durch den Schwung umgekippt und verschrumpelte Kippen rollten auf den verdreckten gewellten Boden direkt vor Bauers Gesicht.
Noch ehe sich Bauer von seinem Schrecken erholen konnte, stieß der Angreifer den Tisch mit einem Fußtritt zur Seite, packte Bauer wieder am Genick und hob ihn wie eine Marionette in die Höhe.
„Du weißt, warum ich hier bin?“, flüsterte er und schlug Bauers Kopf gegen die Blechwand des Transits. Der Mann war schwarz gekleidet und trug eine Sturmhaube, die sein Gesicht verbarg.
„Ich, ich habe keine Ahnung. Das muss eine Verwechslung sein“, winselte Bauer und versuchte verzweifelt, sich aus dem Griff des Mannes zu befreien. Sein Puls raste und die Angst packte ihn wie eine Welle. Es war diese direkte und ungefilterte Gewalt, die ihn lähmte, gegen die er keine Abwehrmechanismen hatte.
„Bei uns gibt es keine Verwechslung!“, sagte der Mann mit einem höhnischen Unterton und gab Bauer blitzschnell links und rechts eine Ohrfeige, dass ihm die Ohren dröhnten.
„Ich weiß nicht, was Sie von mir wollen“, ächzte Bauer und versuchte sich vergeblich aus dem Griff des Maskierten zu befreien.
„Streck deine linke Hand aus!“ Als Bauer zögerte, zog der Mann eine Pistole aus seiner Jackentasche und hielt sie Bauer an die Stirn. „Deine linke Hand, halte sie nach vorn“, zischte er und spannte den Hahn. Panisch streckte Bauer seine Hand nach vorn, konnte aber ein Zittern nicht unterdrücken.
„Na also!“ Anscheinend zufrieden steckte der Mann die Pistole wieder weg, griff blitzschnell mit behandschuhten Fäusten nach Bauers Hand und knickte seinen kleinen Finger ab wie ein Streichholz. Eine noch nie gekannte Schmerzwelle raste durch Bauers Körper, heulend ging er in die Knie und hielt seine pochende Hand.
„Hör zu. Ich sage das nur ein einziges Mal: Wenn du die DVD von deiner neugierigen Journalistin bekommst, wirst du damit in die Tiefgarage fahren und sie hier in den Lieferwagen legen. Natürlich wird auch kein Sterbenswörtchen darüber in deiner Zeitung erscheinen. Sonst mache ich das mit allen deinen Fingern!“
„Ich habe verstanden. Natürlich mache ich alles genau so, wie Sie es gesagt haben.“ Ängstlich schüttelte Bauer den Kopf und zitterte wie Espenlaub, so sehr fürchtete er sich vor weiteren Schmerzen.
„Das wär’s auch schon! Mehr brauchst du nicht zu tun. Den Rest erledigen wir!“
Dann wurde mit einem Ruck die Schiebetür aufgerissen und ein Fußtritt beförderte Frank Bauer auf den vom Gummiabrieb der Autos fast schwarzen Boden der Tiefgarage.
„Ach ja, wenn du zur Polizei gehst, bist du tot!“ hörte er noch die Stimme des Maskierten, dann startete der Lieferwagen und Bauer blieb auf dem Boden liegen, bis das Motorengeräusch verklungen war. Dann richtete er sich langsam auf und wusste, dass er niemals den Mut aufbringen würde, sich gegen diese Macht zur Wehr zu setzen.
27. Der
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