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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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früher doch so ein bril­lan­ter Stra­te­ge ge­we­sen war. Während er so nach­dach­te, war der Auf­zug end­lich da und er schob das Kof­fe­run­ge­tüm hin­ein, an­de­re Rei­sen­de, die zu ih­ren Bahns­tei­gen woll­ten, zwäng­ten sich dazu und jetzt be­merk­te er auch wie­der die schee­len Blicke und das lei­se Ge­tu­schel hin­ter sei­nem Rücken, wenn die Leu­te zu­fäl­lig einen Blick auf die Schul­tern sei­nes Man­tels war­fen, der über und über mit Vo­gel­schei­ße be­schmiert war, ein Ac­tion­pain­ting­mus­ter hat­te und nach ech­ter Schei­ße stank. Wenn die dicht an dicht ste­hen­den Rei­sen­den die­se Saue­rei ent­deck­ten, hat­te sich der Ge­stank be­reits in ih­ren Köp­fen ein­ge­nis­tet.
    Na­tür­lich war er jetzt auf­ge­fal­len, aber aus Er­fah­rung wuss­te er, dass Zeu­gen sich nie­mals er­in­nern kön­nen, er konn­te das bei sei­nem ei­ge­nen Pro­zess feststel­len, nicht ein­mal die „Rit­ter der Ta­fel­run­de“ konn­ten sich an die Ge­schäfts­part­ner sei­ner Fi­nanztrans­ak­tio­nen er­in­nern, ob­wohl sie sich alle Sei­te an Sei­te durch die teu­ers­ten Hau­ben­lo­ka­le der Stadt ge­fres­sen hat­ten.
    End­lich un­ten an­ge­kom­men, die un­gläu­bi­gen und an­ge­ekel­ten Blicke der grau­ge­sich­ti­gen Frühauf­ste­her igno­rie­rend, bahn­te er sich sei­nen Weg durch das früh­mor­gend­li­che Ge­wirr von Kof­fern, Ta­schen und Lei­bern der Rei­sen­den, die alle den Blick starr nach vor­ne ge­rich­tet hat­ten, wie die New Yor­ker in der U-Bahn, aber die New Yor­ker U-Bahn wür­de er wohl nie wie­der se­hen, denn in Ame­ri­ka war­te­te der Staats­an­walt auf ihn. Wie ge­plant stell­te er den Kof­fer mehr oder we­ni­ger ge­nau in die Mit­te der Hal­le und fuhr dies­mal mit der Roll­trep­pe wie­der nach oben, denn von dort hat­te er den op­ti­ma­len Blick auf den Kof­fer.
    Ge­ra­de als er sich an die Ba­lus­tra­de leh­nen woll­te, um den Kof­fer bes­ser im Auge zu be­hal­ten, hör­te er eine wüten­de Stim­me hin­ter sich, die ihm be­kannt vor­kam. Als er sich lang­sam um­dreh­te, sah er zwei Per­so­nen durch die hin­te­re Glas­tür in die Hal­le stür­men, drau­ßen ro­tier­te ein Blau­licht auf ei­nem schrott­rei­fen Ran­ge Ro­ver, der halb auf dem Gehs­teig park­te, und das be­deu­te­te Ge­fahr!
    Doch die bei­den Per­so­nen küm­mer­ten sich we­der um ihn noch um den Kof­fer, son­dern ges­ti­ku­lier­ten wild mit den Hän­den und war­fen sich mit hoch­ro­ten Ge­sich­tern und wut­ver­zerr­ten Mie­nen Schimpf­wör­ter an den Kopf. Ei­ner der bei­den war wohl Mit­te vier­zig mit schwar­zen, län­ge­ren Haa­ren, der trotz der Käl­te nur ein T-Shirt un­ter sei­nem An­zug trug, der an­de­re war we­sent­lich jün­ger, ei­gent­lich noch ein großer, schlak­si­ger Jun­ge, der die Haa­re auf ei­ner Sei­te ab­ra­siert hat­te. Die­ser Jun­ge kam ihm be­kannt vor und wenn er rich­tig tipp­te, dann woll­te er ihm hier auf gar kei­nen Fall be­geg­nen. Vor­sich­tig steu­er­te er auf einen ent­fernt lie­gen­den Sei­ten­ein­gang zu, hör­te ir­gend­wie halb ver­schluckt durch den all­ge­mei­nen Lärm, Durch­sa­gen und Klin­gel­tö­ne je­man­den „War­te! Bist du das?“ ru­fen, doch da war er schon blitzschnell drau­ßen und hat­te sich un­ter die Fahr­gäs­te ge­mischt, die auf die Bus­se war­te­ten, die sie in die Stadt und den Ha­fen brin­gen wür­den.
    Das war knapp!, dach­te er, als er im Ne­bel an der Do­nau­län­de ent­langspa­zier­te und Hun­de ver­scheuch­te, die von sei­nem Ge­stank ma­gisch an­ge­zogen wur­den und ihm hin­ter­her­schnüf­fel­ten. Trotz­dem fand er es scha­de, dass er sei­nen Be­ob­ach­tungs­pos­ten im Bahn­hof hat­te auf­ge­ben müs­sen und na­tür­lich jetzt nicht mehr mit­be­kam, was rund um die­sen un­heim­li­chen Kof­fer pas­sier­te.
    *

    „Du siehst aus wie ein Ir­rer!“, brüll­te Braun und krach­te mit dem Ran­ge Ro­ver über die Bord­s­tein­kan­te, um den Wa­gen zu par­ken. Er knall­te das Blau­licht auf das Dach und lief sei­nem Sohn hin­ter­her, der auf die Ein­gangs­tür des Haupt­bahn­hofs zu­rann­te.
    „Lass mich ein­fach in Ruhe!“, schrie ihn Jim­my an, als Braun ihn wütend am Arm

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