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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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ver­haf­te ich sie!“, brüll­te er. Als sie den Mund auf­mach­te, hielt der völ­lig ver­dat­ter­ten Ver­käu­fe­rin sei­nen Po­li­zei­aus­weis un­ter die Nase und schob sei­nen Sohn Rich­tung Bahns­teig. Jim­my riss sich los, stapf­te mit trot­zig ge­senk­tem Kopf durch die Hal­le, konn­te erst im letzten Au­gen­blick ei­nem großen dunklen Schrank­kof­fer aus­wei­chen, der mit­ten in der Hal­le stand. Wütend ver­setzte er dem Kof­fer einen Tritt und setzte sich mit dem Rücken zu sei­nem Va­ter auf eine der War­te­bän­ke.
    „Ruf mich an, wenn du an­ge­kom­men bist“, sag­te Braun und klopf­te Jim­my auf­mun­ternd auf die Schul­ter, doch die­ser rea­gier­te nicht, son­dern fisch­te ein Com­pu­ter­spiel aus der Ta­sche sei­ner Bag­gy-Jeans und be­ar­bei­te­te ver­bis­sen die Kon­so­le. Re­si­gnie­rend hob Braun die Hän­de in die Luft und fuhr mit der Roll­trep­pe ins Foy­er. Oben dreh­te er sich noch ein­mal um und sah sei­nen Sohn mit ge­krümm­tem Rücken auf der Bank sit­zen und knapp da­hin­ter den rie­si­gen Schrank­kof­fer, des­sen Schat­ten auf den blank ge­putzten Bo­den­flie­sen bei­na­he sei­nen Sohn be­rühr­te.
    *

    Kurz vor sechs Uhr mor­gens wuch­te­te Mar­tha Mar­gu­lis die Zei­tungs­stöße auf den Tre­sen ih­rer klei­nen Ta­bak­tra­fik am Haupt­bahn­hof. In der Schal­ter­hal­le dreh­te der hy­per­mo­der­ne Putztrak­tor mit ei­nem halb schla­fen­den Fah­rer trä­ge sei­ne Run­den, die ble­cher­ne Stim­me auf den Bahns­tei­gen mel­de­te die An­kunft des Früh­zugs und in Se­kun­den­schnel­le war die schläf­ri­ge At­mo­sphä­re ei­ner hek­ti­schen Be­trieb­sam­keit ge­wi­chen, als sich ein ers­ter Schwall von Pend­lern in die Hal­le er­goss. Jetzt herrsch­te Hoch­be­trieb in ih­rem klei­nen La­den und sie hat­te nicht ein­mal Zeit, ih­ren mit vier Löf­feln Zucker ver­süßten Mor­gen­kaf­fee zu trin­ken, der in ei­ner schwar­zen Ghost­bus­ter-Tas­se lang­sam aus­kühl­te.
    Als sich der Tru­bel ein we­nig ge­legt hat­te, kam sie zum Durch­at­men und blick­te zur Bäcke­rei ge­gen­über, wo sie mit der Ver­käu­fe­rin ger­ne einen kur­z­en Schwatz hielt, wenn nicht so viel zu tun war. Aber im Au­gen­blick war auch drü­ben jede Men­ge Kund­schaft und ge­ra­de woll­te sich Mar­tha wie­der dem Sor­tie­ren der Zeit­schrif­ten wid­men, als sie den un­för­mi­gen Kof­fer be­merk­te, der mit­ten in der Hal­le stand und der an­schei­nend nie­man­dem zu ge­hören schi­en, denn die Pend­ler und Rei­sen­den gin­gen acht­los dar­an vor­über. Hin­ten bei den Roll­trep­pen sah sie eine Ge­stalt in ei­nem hel­len Man­tel nach oben ins Foy­er fah­ren und für einen kur­z­en Au­gen­blick bil­de­te sie sich ein, dass die­se Per­son kurz zu­vor den Kof­fer ab­ge­s­tellt hat­te, aber das war si­cher ein Irr­tum in dem gan­zen Tru­bel ge­we­sen.
    Sie hat­te be­reits wie­der völ­lig auf den Kof­fer ver­ges­sen, als ein ar­mer, an­schei­nend kopf­o­pe­rier­ter Ju­gend­li­cher in den La­den stürm­te und von ei­nem Mann wie­der un­sanft nach drau­ßen be­för­dert wur­de. Miss­bil­li­gend schüt­tel­te sie den Kopf, über­leg­te, ob sie die Se­cu­ri­ty über Not­ruf ver­stän­di­gen soll­te, als der Mann zu schrei­en an­fing, von Fest­nah­me re­de­te und mit ei­nem Po­li­zei­aus­weis vor ih­rem Ge­sicht her­um­fuch­tel­te.
    Was für ein Tag!, dach­te Mar­tha und wäre am liebs­ten wie­der nach Hau­se ge­gan­gen, hät­te sich ins Bett ge­legt oder noch bes­ser, sie wäre un­ter ir­gend­ei­nem Vor­wand zu Ka­rim, dem Haus­meis­ter, ge­gan­gen und ge­mein­sam mit ihm un­ter die Decke ge­schlüpft. So aber be­ob­ach­te­te sie den Jun­gen, dem auf ei­ner Sei­te kom­plett die Haa­re fehl­ten, wie er dem rie­si­gen Kof­fer einen Tritt ver­setzte und sich dann auf eine der War­te­bän­ke lüm­mel­te. Der an­geb­li­che Po­li­zist ball­te die Fäus­te, ging dann mit wüten­den Schrit­ten zur Roll­trep­pe und fuhr mit fins­te­rer Mie­ne nach oben. Zu­rück blie­ben der Jun­ge und na­tür­lich der Kof­fer, der plötz­lich wie­der ins Zen­trum von Mar­thas In­ter­es­se rück­te.
    *

    Dein Rät­sel, mein Freund: Dun­kel, kom­pakt,

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