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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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mo­no­li­thisch teilt er den Strom der Hoff­nun­gen und Sehn­süch­te, be­hin­dert durch sei­ne Größe den ste­ti­gen Fluss von Ab­rei­se und An­kunft, doch un­be­wusst wagt es nie­mand, den ab­ge­wetzten Griff zu neh­men und ihn bei­sei­te­zu­schie­ben, er ist ein ar­chai­sches Re­likt, ein ver­lo­re­nes Kunst­werk, das sei­ne Schät­ze tief im In­ne­ren ver­birgt. Im grel­len Licht der Ne­on­lam­pen spie­geln sich sei­ne bös­ar­tig ver­zerr­ten Um­ris­se in den blank ge­putzten Mar­morflie­sen der Hal­le, ein schat­ten­haf­ter Fremd­kör­per, der
    Un­heil ver­strömt ...
    Braun starr­te auf die Mail, die mit ei­nem pe­ne­tran­ten Rülp­ston auf sei­nem Smart­pho­ne ein­ge­langt war.
    Dein Rät­sel, mein Freund, las er und einen voll­kom­men blöd­sin­ni­gen Text. Er leg­te den Kopf auf die ver­schlis­se­ne Nacken­stüt­ze und ver­such­te mit dem lin­ken Arm das Blau­licht zu er­rei­chen, das noch im­mer auf dem Dach sei­nes zer­beul­ten Ran­ge Ro­vers ro­tier­te, als je­mand hef­tig an die Wind­schutz­schei­be klopf­te.
    „Bahn­hof-Se­cu­ri­ty, Sie ste­hen auf dem Gehs­teig mit ei­nem ro­tie­ren­den Blau­licht. Schal­ten Sie den Mo­tor aus.“ Der vier­schröti­ge Se­cu­rity­mann war jetzt näher­ge­tre­ten und lehn­te sich for­mat­fül­lend in die Fens­ter­öff­nung. Ge­nervt griff Braun in sei­ne Sak­ko­ta­sche, woll­te den Aus­weis her­vor­ho­len, da schnell­te der Se­cu­rity­mann zu­rück, riss eine Pi­sto­le aus dem Hols­ter, mit der er vor Brauns Ge­sicht her­um­fuch­tel­te.
    „Stopp! Bei­de Hän­de auf das Lenk­rad! Ge­sicht ge­ra­de­aus!“, brüll­te er mit vor Pa­nik über­kip­pen­der Stim­me und am liebs­ten hät­te Braun ihm die Au­to­tür in den Bauch ge­rammt, die­sem Idio­ten. Aber er be­herrsch­te sich.
    „Ich bin Po­li­zist. Mein Aus­weis ist in der Sak­ko­ta­sche“, sag­te er so ru­hig er konn­te und blies da­bei klei­ne Atem­wölk­chen ge­gen die Wind­schutz­schei­be, die sich auch so­fort be­schlug.
    „Von we­gen Po­li­zist, die Frau vom Ta­bakla­den hat uns in­for­miert, Sie ha­ben ver­sucht, einen kran­ken Jun­gen zu ver­prü­geln oder zu ent­führen!“
    Zack! Die Tür des Ran­ge Ro­vers knall­te dem völ­lig über­rasch­ten Se­cu­rity­mann so stark vor die Brust, dass er die Ba­lan­ce ver­lor und schwer zu Bo­den ging. Braun war so­fort über ihm und hielt ihm sei­nen Po­li­zei­aus­weis un­ter die Nase.
    „Schau ge­nau hin, du Ko­mi­ker, das ist ein Po­li­zei­aus­weis und wenn du nicht so­fort ver­schwin­dest, dann ver­bringst du den heu­ti­gen Tag auf dem Re­vier. Al­les klar?“
    Er stieg wie­der in sei­nen Wa­gen und fuhr ins Po­li­zei­prä­si­di­um, ohne den mit schmerz­ver­zerr­tem Ge­sicht am Bord­s­tein sit­zen­den Se­cu­rity­mann wei­ter zu be­ach­ten. Lang­sam fuhr er durch die jetzt schon im­mer stär­ker ver­stopf­ten Straßen des Bahn­hofs­vier­tels und war froh, dass die häss­li­chen Hoch­häu­ser lang­sam im wat­ti­gen Ne­bel ver­schwan­den. Im dif­fu­sen Licht ei­ner Straßen­la­ter­ne zit­ter­te eine Frau mit ver­schränk­ten Ar­men und ein klei­ner Hund piss­te mit­ten auf den Gehs­teig. Ein Zei­tungs­aus­trä­ger knie­te in ei­ner Haus­ein­fahrt und schlug mit den Fäus­ten auf ein auf­ge­weich­tes Bün­del Zei­tun­gen. Nur Ver­rück­te, wo­hin man auch sah! Die Mor­gens­how war noch im­mer auf Sen­dung und im Ra­dio fa­sel­te ein pe­ne­trant auf­ge­weck­ter Mo­de­ra­tor über die Stra­te­gie des Lächelns als Heil­mit­tel ge­gen Herbst­de­pres­sio­nen. Braun biss sich auf die Un­ter­lip­pe, um nicht laut los­zuf­lu­chen.
    Was hat der Typ für eine Ah­nung! Herbst­de­pres­si­on, dass ich nicht la­che! Die Men­schen brin­gen sich aus viel ba­na­le­ren Grün­den um!
    In der In­dus­trie­zei­le stand er wie üb­lich im Stau, da end­los lan­ge Züge die Con­tai­ner von den Schif­fen an die Fir­men im Ha­fen­ge­biet ver­teil­ten. Als es schließ­lich wie­der zü­gi­ger wei­ter­ging, wur­de der Ne­bel im­mer dich­ter und bald war au­ßer den wie glühen­de Irr­lich­ter wip­pen­den Rück­lich­tern über­haupt nichts mehr zu er­ken­nen. Braun muss­te hef­tig brem­sen, als

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