Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
Vom Netzwerk:
Be­richt­er­stat­tung, egal wie! Ich ver­las­se mich auf dich!“ Ohne sich zu ver­ab­schie­den, hat­te der Bür­ger­meis­ter den Hö­rer auf die Ga­bel ge­knallt und der Nach­hall der kurz­at­mi­gen, un­an­ge­nehm ho­hen Stim­me schrill­te noch im­mer in den Oh­ren von Wag­ner.
    Die schlech­ten Vor­zei­chen häuf­ten sich.
    Seuf­zend dreh­te sich Wag­ner auf sei­nem Stuhl vom Schreib­tisch weg hin zum Fens­ter und fuhr sich durch die fei­nen röt­li­chen Haa­re, während er in das trost­lo­se Grau hin­aussah und mit dem Ge­dan­ken spiel­te, sich aus dem Fens­ter in das Wat­te­grau zu stür­zen, weich zu fal­len und schmerz­frei wie­der auf­zu­wa­chen.
    Noch konn­te er die­sen Wunsch un­ter­drücken und auch den an­de­ren: zu sei­nem stil­vol­len Ak­ten­schrank zu ge­hen, der sich ge­gen­über vom Schreib­tisch ne­ben der Tür be­fand, und die­sen zu öff­nen. Noch ge­lang es ihm, die­ses Ver­lan­gen zu un­ter­drücken und das schlech­te Ge­wis­sen zu igno­rie­ren, hat­te er doch Cor­du­la, sei­ner Frau, ge­schwo­ren, nie wie­der dar­an zu den­ken und ein Le­ben zu führen, als hät­te nie et­was an­de­res exis­tiert.
    „Herr Po­li­zei­prä­si­dent, die Ein­satz­be­spre­chung in der schwar­zen Hal­le be­ginnt gleich!“ Klein, sein Fah­rer, stand wie im­mer plötz­lich laut­los mit­ten in sei­nem Büro, ein be­schränk­ter Mensch, der aber trotz­dem ehr­gei­zig war und im­mer al­les rich­tig ma­chen woll­te und dem De­müti­gun­gen nichts aus­zu­ma­chen schie­nen, wo­für ihn Wag­ner aber gründ­lich ver­ach­te­te.
    „Kön­nen Sie nicht an­klop­fen!“, herrsch­te er ihn des­halb auch an und lehn­te sich an die mit­ten in sei­nem Büro für den Um­zug ge­sta­pel­ten Kis­ten. Wag­ner war ei­ner der Letzten, die das Po­li­zei­prä­si­di­um ver­las­sen wür­den.
    „War­ten Sie ge­fäl­ligst drau­ßen! Ich kom­me so­fort!“ Mit ei­ner fah­ri­gen Hand­be­we­gung scheuch­te er Klein aus sei­nem Büro, straff­te die Schul­tern, rück­te den Kra­wat­tenk­no­ten zu­recht und schlüpf­te wie­der in die Rol­le des er­folg­rei­chen Po­li­zei­prä­si­den­ten, des­sen öf­fent­lich zur Schau ge­stell­tes Le­ben von al­len be­wun­dert und be­nei­det wur­de.
    Doch so ein­fach ließ sich die Er­in­ne­rung nicht wegsper­ren, schon gar nicht, wenn er ohne sei­ne Ta­blet­ten da­stand. Es war to­tal lach­haft, sich ein­zu­bil­den, ohne die­se Ta­blet­ten zu exis­tie­ren, es war lach­haft, zu glau­ben, er sei eine ge­fes­tig­te Exis­tenz. Und ge­nau­so, wie er den Lau­nen des Bür­ger­meis­ters oder den Wün­schen der Krell Hol­ding nach­gab, ge­nau­so gab er auch den Wi­der­stand ge­gen die Er­in­ne­rung auf.
    Mit schlot­tern­den Kni­en stand er vor dem lee­ren Ak­ten­schrank und starr­te auf das Mö­bel, als wären dar­in die Schät­ze ei­nes ge­hei­men Kul­tes ver­bor­gen. Zwar zö­ger­te er noch ein we­nig, aber ins­ge­heim wuss­te er na­tür­lich, dass er den Kampf längst ver­lo­ren hat­te, und re­si­gniert öff­ne­te er den Schrank, griff un­ter das Me­tall­bord und lös­te die dort an­ge­kleb­te schma­le Map­pe, die er vor den gie­ri­gen Fin­gern sei­ner Frau ge­ret­tet hat­te, als sie den Plan ent­wor­fen und bein­hart um­ge­setzt hat­te, jede Er­in­ne­rung an ihr frühe­res Le­ben ra­di­kal aus­zu­lö­schen. Mit po­chen­dem Her­zen schlug er die Map­pe auf, die nichts wei­ter ent­hielt als drei Fo­tos, auf de­nen ein strah­len­des zehn­jäh­ri­ges Mäd­chen und die Gäs­te ei­ner Ge­burts­tags­fei­er zu se­hen wa­ren, und Trä­nen stie­gen ihm in die Au­gen.
    *

    In der schwar­zen Hal­le herrsch­te eine ziem­li­che Hek­tik, denn mitt­ler­wei­le war der Be­richt der Spu­ren­si­che­rung ein­ge­trof­fen und alle Po­li­zis­ten, die mit dem „Tau­ben­mäd­chen­mord“ zu tun hat­ten, wa­ren wie vor den Kopf ge­sto­ßen. Der von Paul Adri­an durch­ge­führ­te DNA-Schnell­test hat­te min­des­tens vier un­ter­schied­li­che DNA-Strän­ge im In­ne­ren des Kof­fers er­ge­ben, was im Klar­text be­deu­te­te, dass die Po­li­zis­ten es wahr­schein­lich mit vier Lei­chen zu tun hat­ten.
    „Schei­ße!“, fluch­te Braun, als er die

Weitere Kostenlose Bücher