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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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auf das Bett ge­schleu­dert wur­de, Ta­schen­tücher in die Hand ge­drückt be­kam, um sich kräf­tig zu schnäu­zen, die Trä­nen ab­zu­wi­schen und um über­haupt zu ka­pie­ren, was ge­ra­de ab­ging.
    „Schau auf mei­ne Tat­toos! Die stam­men di­rekt aus der Höl­le!“, brüll­te er. Das hat­te sie schon ein­mal er­lebt. Schon ein­mal hat­te sich Sher­ban wütend das Hemd auf­ge­ris­sen, sich vor ihr auf­ge­pflanzt, auf sei­ne Täto­wie­run­gen ge­deu­tet und ihr mit ir­rem Blick erzählt, dass sie aus der Höl­le stam­men, aus ei­nem ru­mä­ni­schen Ge­fäng­nis in den Kar­pa­ten.
    „Lola hat mich ver­las­sen! Das ist eine große Ent­täu­schung für mich! Ich habe al­les für sie ge­tan! Und jetzt bist auch du nicht dank­bar und hast kei­nen Re­spekt! No re­spect!“, brüll­te er und drück­te ih­ren Kopf auf sei­ne nack­te Brust, auf die wuls­tig vorste­hen­den Täto­wie­run­gen, drück­te ihre von den Schlä­gen blu­ti­gen Lip­pen auf die ver­narb­te Haut, die sich wie ein zer­klüf­te­tes Ge­bir­ge quer über sei­nen Brust­korb spann­te, wo glühen­de Ei­sen das Ge­we­be zer­stört und flam­men­de Kreu­ze und Zwie­bel­tür­me in sei­nen Kör­per ge­brannt hat­ten.
    „Ist das ein Pro­blem, wenn dich je­mand ficken will?“
    „Nein, das ist kein Pro­blem!“, gab sich Sher­ban gleich selbst die Ant­wort.
    „Sag es: Das ist kein Pro­blem!“, da­bei pack­te er Ma­rus­ha mit ei­ner Hand am Kinn, drück­te ihr Ge­sicht zu­sam­men, so­dass sich ihr hüb­scher, vol­ler Mund zu ei­nem klei­nen häss­li­chen Schwei­nerüs­sel ver­form­te und sie, aus Angst vor wei­te­ren Schlä­gen, me­cha­nisch wie eine Pup­pe mit dem Kopf nick­te.
    „Ge­hor­che!“, zisch­te er und hielt den Fin­ger wie eine Pi­sto­le auf ihre Stirn ge­rich­tet. „Du ver­reist mit den an­de­ren Mäd­chen nach Ös­ter­reich. Ich bin in ei­ner Stun­de wie­der da, denn du fährst noch heu­te Abend.“
    Weit ent­fernt und wie in ei­nem si­che­ren Ko­kon im Weltall schwe­bend, hör­te Ma­rus­ha sei­ne tram­peln­den Schrit­te auf der Trep­pe, hör­te wie der V8 ge­st­ar­tet wur­de. Sie muss­te an die Baba Yaga und ihr Stel­zen­haus den­ken, an die un­heim­li­che Baba Yaga, die ihr eine großar­ti­ge Zu­kunft vor­her­ge­sagt hat­te, muss­te sich ein­ge­ste­hen, dass wahr­schein­lich al­les nur Lüge war, dass hin­ter dem Spie­gel kein Mär­chen­schloss mit Prinz, son­dern die Höl­le mit Sher­ban lau­er­te.

    Drun­ten am In­dus­trie­ha­fen von Bra­tis­la­va war es zu­gig und fürch­ter­lich kalt. Der Ne­bel kroch wie ein ekel­haf­ter, feuch­ter, glit­schi­ger Fisch durch die Klei­der der Mäd­chen, die auf das Schiff war­te­ten, das sie nach Ös­ter­reich brin­gen wür­de.
    „Los, komm, mei­ne Klei­ne“, flüs­ter­te Dari­ja und zerr­te Ma­rus­ha in den Schat­ten ei­nes ros­ti­gen Con­tai­ners. „Hier tei­len wir uns den Schuss! Dann wirst du locke­rer und we­ni­ger ängst­lich. Ich habe ge­hört, die Kun­den in Ös­ter­reich ste­hen auf ängst­li­che Mäd­chen, mit de­nen ma­chen sie dann schlim­me Sa­chen, vers­tehst du?“
    „Ich verste­he über­haupt nichts“, hauch­te Ma­rus­ha bei­na­he ton­los und ihr Herz klopf­te wie ver­rückt. „Ei­ni­ge Mäd­chen sind nicht mehr zu­rück­ge­kom­men.“
    „Das ist doch bloß ein Ge­rücht. Das pas­siert nur den Schwa­chen.“ Dari­ja press­te ih­ren Mund fest auf Ma­rus­has Ohr. „Nur die Schwa­chen blei­ben am Bo­den. Wir aber sind stark.“ Lang­sam ließ Dari­ja ihre Zun­ge in Ma­rus­has Ohr krei­sen. „Mit uns kön­nen die Ös­ter­rei­cher ma­chen, was sie wol­len, denn wir sind stark!“
    „Dür­fen wir schö­ne Klei­der tra­gen?“, re­de­te sich Ma­rus­ha den Hor­ror schön und ihre Hän­de be­gan­nen zu zit­tern, sie klap­per­te mit den Zäh­nen und das Zit­tern brei­te­te sich auf den gan­zen Kör­per aus und ließ sich nicht stop­pen. Sie zit­ter­te wie der Spas­ti vom Schrott­platz in Ter­no­pol und konn­te erst auf­hören, als Dari­ja ihr eine Ohr­fei­ge ver­pass­te und einen schnel­len Schuss setzte.
    „Das soll un­ser Schiff sein? Bist du ver­rückt!“ Dari­ja schüt­tel­te ihre wei­ßen Haa­re, die sich elek­tri­sie­rend sträub­ten und

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