Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
Vom Netzwerk:
Schall­plat­ten aus dem Re­gal, leg­te sie in der­sel­ben Rei­hen­fol­ge auf den Bo­den, um nichts durch­ein­an­der­zu­brin­gen. Dann öff­ne­te er den Safe da­hin­ter, hol­te die Pi­sto­le, eine Be­ret­ta 92, her­aus, griff nach der Schach­tel mit den Pa­tro­nen und ließ das Ma­ga­zin aus dem Griff glei­ten. In der Schach­tel wa­ren zwar nur fünf Pa­tro­nen, aber im­mer­hin. Er stell­te sie in ei­ner Li­nie auf dem Bo­den auf. Manch­mal zahl­te es sich eben aus, wenn man einen Po­li­zis­ten zum Va­ter hat. Zum Bei­spiel was Waf­fen an­geht, Jim­my konn­te da­her die Be­ret­ta 92 pro­blem­los la­den. Jetzt war die Waf­fe scharf.
    Ge­ra­de als er die Waf­fe wie­der si­chern woll­te, hör­te er drau­ßen auf dem Flur ein Ge­räusch, das über­haupt nicht in die Woh­nung pass­te und wie lei­se Schrit­te klang. Jim­my zö­ger­te einen Au­gen­blick, sei­ne Hand­flächen wa­ren mit ei­nem Mal schweißnass, dann gab er sich einen Ruck und rann­te mit der ent­si­cher­ten Pi­sto­le aus dem Zim­mer. Doch im Flur war nichts, nur ein kal­ter Luft­zug, der von der of­fe­nen Ein­gangs­tür zu ihm her­über­weh­te.

37. Sie­ben­und­vier­zig Tau­ben und fünf Pa­tro­nen

    Die Be­ret­ta 92 war eine halb au­to­ma­ti­sche Selbst­la­de­pi­sto­le, mit ei­ner Si­che­rung in Form ei­nes He­bels am Griff­stück. In dem dop­pel­rei­hi­gen Ma­ga­zin hat­ten fünf­zehn Schuss Platz, doch auch die fünf Pa­tro­nen muss­ten rei­chen.
    Jim­mys Zei­ge­fin­ger spiel­te mit dem Ab­zugs­hahn und sein Dau­men strich über den Si­che­rungs­he­bel. Jetzt fühl­te er sich ir­gend­wie un­ver­wund­bar und hat­te vor nichts und nie­man­dem Angst. Un­auf­fäl­lig sah er sich in dem Ge­lenk­bus um, der im Schnecken­tem­po Rich­tung Ha­fen un­ter­wegs war. Drau­ßen war es in­zwi­schen fast so dun­kel wie um Mit­ter­nacht und die Schein­wer­fer des Ge­lenk­bus­ses fraßen sich durch den im­mer dich­ter fal­len­den Schnee­re­gen, der die schwar­ze Welt in win­zi­ge Strei­fen zer­fräs­te.
    Als der Bus end­lich die Sta­ti­on er­reicht hat­te und Jim­my aus­ge­s­tie­gen war, raub­ten ihm Käl­te, schnei­den­der Wind und der na­dels­tich­schar­fe Schnee­re­gen den Atem. Er schob die Ka­pu­ze sei­nes Hoo­dys un­ter die Strick­hau­be, häng­te sich den Ruck­sack über die Schul­ter und stapf­te los. Die Be­ret­ta in sei­ner Ta­sche fühl­te sich kalt an und je län­ger er un­ter­wegs war, de­sto käl­ter wur­de das Me­tall und manch­mal glaub­te er, sei­ne Fin­ger wür­den dar­an kle­ben blei­ben. End­lich hat­te er das Lo­gis­tik-Cen­ter er­reicht und schlurf­te rund um das lang ge­streck­te Ge­bäu­de her­um, bis er den ver­müll­ten Park­platz an der rück­wär­ti­gen Sei­te er­reich­te, mit der Feu­er­lei­ter, die halb nach oben ge­klappt im ei­si­gen Wind klap­per­te.
    Mit ei­nem Stock schob er die Lei­ter nach un­ten und klet­ter­te hin­auf, auf hal­ber Höhe hör­te er trotz des pfei­fen­den Win­des das halb lau­te Ge­schimp­fe von Phil, das in un­ver­ständ­li­chen Brocken zu ihm her­un­ter­weh­te.
    „Hal­lo Phil“, sag­te er schüch­tern, denn Phil hat­te ihm den Rücken zu­ge­kehrt und brab­bel­te wir­res Zeug zu ei­ner Tau­be, die auf sei­ner aus­ge­streck­ten Hand­fläche saß. Die Tau­be neig­te den Kopf und be­weg­te manch­mal ganz leicht die Flü­gel, so als wür­de sie verste­hen, was Phil so da­her­re­de­te. Des­halb moch­te er den al­ten Mann auch so ger­ne. Phil war ein Tau­ben­flüs­te­rer, je­mand, der wuss­te, wie die­se Vö­gel ticken, und der sie mit dem rich­ti­gen Ver­ständ­nis zu Höchst­lei­stun­gen mo­ti­vie­ren und dres­sie­ren konn­te.
    „Hal­lo Phil!“, rief Jim­my nun, da­mit Phil ihn trotz des heu­len­den Win­des hören konn­te.
    „Hal­lo, mein Jun­ge! Schön dich zu se­hen! Jetzt ha­ben wir erst An­fang No­vem­ber und schon so ein Sau­wet­ter.“ Phil schüt­tel­te sei­nen rie­si­gen ro­ten Schä­del wie eine Co­mic­fi­gur. „Wie wird das erst zu Wei – Wei – Weih­nach­ten!“, sang er über­trie­ben leb­haft und mach­te da­bei den En­ten­tanz, doch sei­ne ro­ten Triefau­gen erzähl­ten eine an­de­re Ge­schich­te. Die­se

Weitere Kostenlose Bücher