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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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at­me­te er ein we­nig schnel­ler. Er war nie­man­dem be­geg­net, aber das war auch nicht wei­ter ver­wun­der­lich, denn um die­se Zeit wa­ren die meis­ten Be­woh­ner noch in der Ar­beit. Im Trep­pen­haus ver­misch­te sich der Au­tolärm der Stadt­au­to­bahn mit der Tech­no­mu­sik aus dem Fit­nesscen­ter ne­ben­an und die har­ten Bäs­se trie­ben sein Herz jetzt vor sich her und dräng­ten es, noch schnel­ler zu schla­gen. Doch die­ses wil­de Po­chen konn­te na­tür­lich auch an sei­ner An­span­nung lie­gen, denn als er sein klei­nes hand­li­ches Etui öff­ne­te und sein Werk­zeug her­vor­hol­te, trat ihm der Schweiß auf die Stirn. Hin­ter sei­nen Schlä­fen pul­sier­te das Blut, als er end­lich die Tür öff­nen konn­te und in die Woh­nung trat. Mi­nu­ten­lang blieb er re­gungs­los im Flur ste­hen, ließ die Ein­drücke auf sich wir­ken. Er sah eine Kom­mo­de, auf der sich Post und Re­kla­me­sen­dun­gen sta­pel­ten, und einen Klei­der­stän­der aus Me­tall, auf dem Jacken und Män­tel wild über­ein­an­der hin­gen. Re­gis­trier­te Sprin­gers­tie­fel und Snea­kers, die auf aus­ge­brei­te­tem Zei­tungs­pa­pier auf den Die­len stan­den. Einen an den Ecken ein­ge­ris­se­nen Pos­ter von ei­ner Band mit dem merk­wür­di­gen Na­men „The Smit­hs“, die er nicht kann­te.
    Mit sei­ner Hand be­rühr­te er einen schwar­zen Man­tel, der nach­läs­sig über den Klei­der­stän­der ge­wor­fen war, strich über den Stoff, hat­te aber mit sei­nen schwar­zen Le­der­hand­schu­hen kein Ge­fühl für die Struk­tur. Links war das Ba­de­zim­mer, das er nur kurz be­sich­tig­te, die nächs­te Tür führ­te in die Kü­che, in der sich schmut­zi­ge Tel­ler und Tas­sen im Spül­becken sta­pel­ten, und auch der Müll­ei­mer quoll be­reits über. Auf dem Kühl­schrank kleb­te eine Nach­richt, die aber nicht für ihn bes­timmt war.
    Mit ei­ner Fin­ger­spit­ze stieß er eine an­ge­lehn­te Tür auf, blick­te in einen großen Raum, der nur mit Schall­plat­ten an­ge­füllt war. Vom Bo­den bis zur Decke wa­ren alle Wän­de mit Re­ga­len zu­ge­s­tellt, in de­nen wahr­schein­lich tau­sen­de von Schall­plat­ten ar­chi­viert wa­ren, über­all nur wei­ße Re­ga­le und Schall­plat­ten – die­se un­glaub­li­che Samm­ler­wut mach­te ihn so ner­vös, dass er leicht zu zit­tern be­gann.
    Als er das vor­hang­lo­se Fens­ter ent­deck­te, be­ru­hig­te er sich ein we­nig. Jetzt war auch der Au­tolärm deut­lich zu hören, denn auf dem Zu­brin­ger zur Stadt­au­to­bahn hat­te sich ein Stau ge­bil­det. Lang­sam zog er sei­ne Hand­schu­he aus und steck­te sie in sei­ne Jacken­ta­sche. Vor­sich­tig zog er dann ver­schie­de­ne Plat­ten aus den Re­ga­len, strich mit den Fin­ger­spit­zen über die Hül­len, las die Ti­tel, be­trach­te­te die Band­fo­tos, kann­te aber nicht einen ein­zi­gen Na­men.
    Nach ei­nem Blick auf sei­ne Arm­band­uhr setzte er sich lang­sam auf die Couch, be­trach­te­te die bei­den ge­öff­ne­ten Bier­do­sen, die auf dem Tisch stan­den. Er be­merk­te die be­reits ein­ge­trock­ne­ten Glas­rän­der auf der Tisch­plat­te, ent­deck­te eine hel­le­re Stel­le, wo das Bier ver­schüt­tet wor­den war. Schließ­lich lang­te er nach ei­ner der Bier­do­sen und schlürf­te genüss­lich den ab­ge­stan­de­nen lau­war­men Rest. Mit ei­nem lei­sen Schmat­zen wisch­te er sich über die Lip­pen und ver­such­te den Ge­schmack auf sei­nem Gau­men zu kon­ser­vie­ren. Es war das Bier sei­nes Freun­des, das durch sei­ne Keh­le ge­flos­sen und jetzt in sei­nem Kör­per war und da­durch rück­te er sei­nem Freund noch ein Stück näher. Ge­stärkt vom Bier sei­nes Freun­des stand er auf, stell­te sich in die Mit­te des Wohn­zim­mers, um die At­mo­sphä­re ein­zus­au­gen, doch dann hör­te er durch den Straßen­lärm das wi­der­li­che Gur­ren der Tau­ben auf dem Fens­ter­brett und der Hor­ror be­gann. Pa­nisch drück­te er sei­ne Zei­ge­fin­ger an die Schlä­fen, um die Bil­der zu ver­trei­ben, die sich auf­dräng­ten, um ihn her­um­flat­ter­ten wie auf­ge­scheuch­te Vö­gel, wie Tau­ben, von de­nen er doch the­ra­piert wor­den war.
    Den Atem kon­trol­lie­ren, lang­sam den Puls­schlag wie­der

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