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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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Ka­mel­haar­man­tels. „Aber ich bin noch nicht fer­tig mit mei­ner Ge­schich­te. Du musst dich um die Tau­ben küm­mern, Jim­my. Vers­tehst du?“
    „Und du, Phil?“, stot­ter­te Jim­my.
    „Ich ma­che eine Rei­se ans Ende der Nacht“, mur­mel­te Phil.
    „Ka­pie­re ich nicht.“ Jim­my run­zel­te die Stirn und sah Phil fra­gend an. Doch die­ser ging nicht auf die Fra­ge ein, son­dern re­de­te ein­fach wei­ter.
    „Es gibt mit­ten in der Stadt ein Tau­ben­haus. Da­hin bringst du alle mei­ne sie­ben­und­vier­zig Lieb­lin­ge. Dort sind hun­der­te von Tau­ben, die sich in dem Ge­bäu­de ein­ge­nis­tet ha­ben. Ich habe es zu­fäl­lig bei mei­nen Streif­zü­gen durch die Stadt ent­deckt. Da wer­den sich mei­ne Lieb­lin­ge wohl­fühlen.“ Er leck­te sich die Lip­pen und blick­te ver­son­nen zu dem nur sche­men­haft er­kenn­ba­ren Baumarkt, des­sen ro­tes Logo den Schnee­re­gen blut­rot be­leuch­te­te.
    „Wo ge­nau ist die­ses Tau­ben­haus? Ich habe noch nie da­von ge­hört“, frag­te Jim­my zö­gernd.
    „Es ist das Ge­bäu­de der ehe­ma­li­gen Stadt­büche­rei. Du weißt schon, schräg ge­gen­über vom Mu­se­um. Du wirst es schon fin­den. Da­mi­an wird dir den Weg wei­sen. Er hat mich im­mer dort­hin be­glei­tet.“ Mit schwe­ren Schrit­ten ging Phil wie­der auf die Tau­ben­kä­fi­ge zu und riss einen Stoff­fet­zen von ei­nem der Git­ter. Lang­sam band er sich das bun­te Tuch über den Kopf, um sich so vor dem Schnee­re­gen zu schüt­zen. Auf Jim­my wirk­te er jetzt wie die Hexe aus ei­nem sei­ner Kin­der­bücher. Phil öff­ne­te die Tür des Kä­figs und nahm eine schwar­ze Tau­be her­aus, die sei­nen aus­ge­streck­ten Arm ent­lang bis zu sei­ner Schul­ter spa­zier­te. Als sie auf sei­ner Schul­ter an­ge­kom­men war, zupf­te sie mit dem Schna­bel Fä­den aus dem Stoff­fet­zen auf Phils Kopf.
    „Da­mi­an, das ist Jim­my, du kennst ihn ja schon“, sag­te er dann und dreh­te sein Ge­sicht zu der Tau­be. „Du wirst ihm das Tau­ben­haus in der Stadt zei­gen und ihn be­glei­ten. Wei­che nie von sei­ner Sei­te. Hast du ver­stan­den!“ Zu Jim­mys Ver­blüf­fung nick­te die Tau­be und be­gann laut zu gur­ren. Phil lächel­te glück­lich und sei­ne ver­quol­le­nen blut­un­ter­lau­fe­nen Au­gen füll­ten sich wie­der mit Trä­nen.
    „Jetzt mach, dass du ver­schwin­dest, mein Jun­ge! Es ist ver­dammt kalt hier oben. Los, weg, du er­käl­test dich sonst noch! Komm in den nächs­ten Ta­gen wie­der vor­bei! Da­mi­an wird dir zei­gen, was zu tun ist. Jetzt hau ab!“
    Mit ge­senk­tem Kopf ging Jim­my über das Flach­dach, vor­bei an den Kä­fi­gen, die mit ih­ren Pla­nen, Tep­pi­chen und Stoff­fet­zen wie trau­ri­ge Flücht­lings­camps aus ei­nem längst ver­gan­ge­nen Jahr­hun­dert aus­sa­hen. Durch den Mo­to­ren­lärm der na­he­ge­le­ge­nen Stadt­au­to­bahn und dem Heu­len des Win­des hör­te er die Tau­ben gur­ren. Die­ses Gur­ren hat­te er noch im Ohr, als er über den ver­müll­ten Park­platz zur Bus­sta­ti­on lief, um nach Hau­se zu fah­ren.

38. So­wjets­ter­ne auf Brust­war­zen

    Die Wucht der Beats traf Tony Braun di­rekt im Ma­gen und für einen kur­z­en Au­gen­blick blieb ihm die Luft weg. Durch die La­ser­blit­ze und das Stro­bo­skop­licht bahn­ten sich Kim Klin­ger und er einen Weg durch die tran­ce­ar­ti­gen Tän­zer, hin zu den auf Po­des­ten ste­hen­den Kä­fi­gen, in de­nen halb nack­te Mäd­chen tanzten oder auf Stan­gen auf­rei­zend akro­ba­tisch ih­ren Kör­per zur Schau stell­ten.
    Im Sub Club, in ei­ner ehe­ma­li­gen so­wje­ti­schen Schiffs­werft im al­ten In­dus­trie­ha­fen von Bra­tis­la­va, tanzten schon am frühen Abend an die 1.000 Men­schen zu den don­nern­den Beats, die aus turm­ho­hen Laut­spre­chern in die Hal­le dröhn­ten. In gut zehn Me­tern Höhe jag­ten be­leuch­te­te Krä­ne über die Tan­zen­den, an de­nen große Kä­fi­ge mit aus­ge­stopf­ten Bären und Wöl­fen hin­gen. Ein Was­ser­becken an der Sei­ten­wand mit ei­nem ori­gi­nal so­wje­ti­schen Pa­trouil­len­boot reich­te di­rekt in die Do­nau hin­aus und war mit Un­ter­was­ser­schein­wer­fern in al­len Far­ben taghell er­leuch­tet. An ei­ner fast dreißig Me­ter

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