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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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sei­nen drecki­gen Snea­kers schlurf­te er über­trie­ben vor­sich­tig in die Kü­che, ent­deck­te so­fort das Post-it auf der Kühl­schrank­tür: „Pi­zza ist im Eis­fach. Kom­me spät am Abend. XXX Tony.“
    Jim­my knall­te die Pi­zza in die Mi­kro­wel­le und ging ins Wohn­zim­mer, wo der Ge­ruch noch stär­ker war als im Flur. Mit hän­gen­den Schul­tern strich er an den Plat­ten­re­ga­len ent­lang, ent­deck­te ei­ni­ge LPs, die schräg in den Re­ga­len stan­den. Das war un­ge­wöhn­lich, ab­so­lut nicht nor­mal. Sein Va­ter war zwar un­or­dent­lich bis zum Ab­win­ken, aber sei­ne Plat­ten­samm­lung hielt er in Schuss, da wäre je­der spießi­ge Buch­hal­ter vor Neid erb­lasst.
    Plötz­lich schrill­te die Mi­kro­wel­le und Jim­my zuck­te zu­sam­men, doch als er die Pi­zza vor sich sah, war ihm ir­gend­wie der Ap­pe­tit ver­gan­gen. Was jetzt? Das Ge­fühl, dass et­was nicht stimm­te, war im­mer noch da, ver­stärk­te sich wie­der, als Jim­my auf sein Zim­mer zus­teu­er­te, und er blieb un­schlüs­sig ste­hen. Ge­gen­über war das Schlaf­zim­mer sei­nes Va­ters. Viel­leicht soll­te er sich dort ver­krie­chen wie ein klei­ner Jun­ge, der sich vor der Dun­kel­heit fürch­tet? Wäre das eine gute Idee? Sich im Bett sei­nes Va­ters vers­tecken und war­ten, bis die­ser wie­der da­heim war. Wäre ja fast wie da­mals, als er noch ein klei­ner Jun­ge ge­we­sen war und sein Va­ter ihn be­schützt hat­te.
    Ja, warum nicht! Brauch­te ja nie­mand zu wis­sen, das war ein­fach eine gute Idee, dach­te Jim­my und mach­te sich auf den Weg. Ge­ra­de als er die Tür zum Schlaf­zim­mer öff­nen woll­te, schrill­te das alt­mo­di­sche Te­le­fon im Flur, das sein Va­ter aus nost­al­gi­schen Grün­den ein­fach nicht ab­mel­den woll­te.
    „Hier Jim­my Braun.“
    „Hal­lo, mein Sohn, wie geht es dir? Ich bin in Bra­tis­la­va, kom­me aber schnells­tens zu­rück. Wie war der Schul­aus­flug?“
    „Geht so“, mur­mel­te Jim­my ein­sil­big, fass­te aber dann Mut. „Tony, hör mal zu. Hier stimmt et­was ...“ Er brach ab, Gott was bin ich doch für ein Feig­ling!, stöhn­te er.
    „Jim­my, Jim­my, was stimmt nicht, was meinst du?“, hör­te er die be­sorg­te Stim­me sei­nes Va­ters.
    „Ach nichts, es ist nichts, Tony. Es ist nur so ein Ge­stank im Trep­pen­haus, wahr­schein­lich hat ei­ner mit al­ten Fet­zen die Trep­pe ge­rei­nigt, riecht echt krass! Ja, ist mir echt zu krass!“
    „Jim­my, ist sonst al­les in Ord­nung? Du hast ein we­nig gest­resst ge­klun­gen! Brauchst du Hil­fe? Soll ich dei­ne Mut­ter an­ru­fen?“
    „Oh, Gott, nein! Bloß nicht, Tony, mir geht es gut, ehr­lich! Es ist nichts, über­haupt nichts!“ Jetzt hat­te Jim­my wie­der zu sei­ner al­ten Stär­ke ge­fun­den, war wie­der rich­tig mu­tig und kein Feig­ling mehr.
    „Also Tony, dann bis später! Ich fut­te­re jetzt die Pi­zza und sehe dann noch ein­mal kurz zu ei­nem Freund, we­gen ei­nes Tests die­se Wo­che!“ Er hör­te Äther­rau­schen und die Stim­me sei­nes Va­ters, weit weg.
    „Na­tür­lich, mein Jun­ge! Pass auf dich auf! Du hast ja mei­ne Num­mer. Ruf so­fort an, wenn et­was ist! Al­les klar, Part­ner?“
    „Al­les klar, Part­ner!“, ant­wor­te­te Jim­my und leg­te auf. Die­se Flos­keln hat­te sein Va­ter aus dem Fern­se­hen, dort sag­ten die Väter auch im­mer „Al­les klar, Part­ner!“ zu ih­ren Söh­nen und box­ten sich dann ge­gen­sei­tig auf die Fin­ger­knöchel.
    Ob er es zu­ge­ben woll­te oder nicht, das Ge­spräch mit sei­nem Va­ter hat­te ihn tat­säch­lich be­ru­higt, der ko­mi­sche Ge­ruch und die An­span­nung wa­ren ver­schwun­den. Als sich Jim­my an den Kü­chen­tisch setzte, merk­te er, dass er einen rie­si­gen Hun­ger hat­te und er ver­drück­te die lau­war­me Pi­zza auf einen Sitz.
    Da­nach ging er zu­rück ins Wohn­zim­mer. Er ging nach dem Plan vor, den er sich auf der Heim­fahrt zu­recht­ge­legt hat­te. Sei­nem Va­ter hat­te er ge­sagt, dass er einen Freund be­su­chen wür­de, er hat­te also ei­ni­ge Stun­den zur frei­en Ver­fü­gung und die­se Stun­den woll­te er nüt­zen. Schließ­lich hat­te er ein Ver­spre­chen ab­ge­ge­ben. Jim­my hock­te sich auf den Bo­den und zog vor­sich­tig ei­ni­ge

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