Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)
Fotograf“, flüsterte der Mann und drückte Braun den Zeigefinger wie eine Pistole fest an die Schläfe. „Peng!“, rief er und formte einen Kussmund. Als er Kims entgeisterte Miene bemerkte, begann er laut zu lachen und ließ seine ebenmäßigen, strahlend weißen Zähne blitzen. „Vogue-Redakteurin! Das ist ein großer Spaß! Wir sind hier in Bratislava und genießen das Leben auf unsere Art! Lass uns Party machen!“
Dimitri from Moscow mixte in der VIP-Area „Bela Lugosi’s Dead“ mit einem knüppelharten Techno, Sherban thronte noch immer in seinem russischen Zobelpelzmantel auf seinem Madonna-Model-Sofa und ließ sich von Katja seine vernarbte Brust ablecken, zwei der Mädchen tanzten jetzt völlig nackt auf Tischen, die von den Anzugträgern in die Höhe gehalten wurden und dankend lehnte Kim die Wodkaflasche ab, die man ihr entgegenhielt. Sie sah müde aus, resigniert, fertig und frustriert. Es war nicht so gelaufen, wie sie gedacht hatte, aber Braun wollte nicht aufgeben, wollte ihr helfen.
Er hielt die Kamera hoch wie eine Pistole, zoomte Sherbans Kopf ganz nah heran und drückte mehrmals ab. Sherbans linkes Augenlid begann leicht zu zucken, doch er war zu professionell, um die Fotos zu verweigern. Stattdessen lächelte er breit, ohne dass dieses Grinsen jedoch seine Augen erreichte. Hinter seiner Kamera verschanzt, schrie Braun gegen den brutalen Technobeat an, während er wieder den Auslöser drückte.
„In Österreich hat es vor einiger Zeit einen spektakulären Todesfall gegeben. Eine Miss World wurde ermordet. Die hat doch früher auch für Madonna Models gearbeitet?“
Ohne auf Brauns Frage einzugehen, drehte Sherban den Kopf zu Katja und küsste sie widerlich aufreizend. Ganz langsam wandte er sich dann zu Kim, ließ sie nicht aus den Augen.
„Wer soll das gewesen sein?“ Sherbans Stimme klang spröde wie Eis.
Mit der Kamera zoomte Braun Sherbans Gesicht näher heran. Er hatte richtig geraten, auch Sherbans Augen wirkten plötzlich wie eingefroren.
„Laura Pestalozzi. Stand in allen internationalen Zeitungen. Natürlich auch bei uns in der Vogue.“ Braun konnte einfach nicht den Mund halten und irgendwie ahnte er, dass diese Reise ein böses Ende nehmen könnte. Auch Kim war aufgefallen, dass die Stimmung gekippt war und sich eine unterschwellige Aggression an dem Tisch breitmachte.
„Ach ja, Laura. Jetzt erinnere ich mich wieder! Ist aber schon eine Weile her.“ Sherban legte den Kopf schief, als würde er nachdenken. Gedankenverloren spielte er mit Katjas Brustwarzen. „Wie Sie sehen, Madonna Models hatte sogar eine Miss World, die schönste Frau der Welt, unter Vertrag“, sagte er dann und knipste wieder sein Eisblocklächeln an.
Schnell und immer schneller drehten sich die Mädchen auf den Tischen, die Männer brüllten und der DJ erhöhte die Schlagzahl, dann kam der Break und die Männer warfen die Tische mitsamt den Mädchen über die Bar. Die Mädchen kreischten vor Schmerz, als sie auf den Boden mit den zersplitterten Flaschen stürzten, die ihre dünne Haut wie Papier aufschlitzten. Fassungslos starrte Braun hinter die Bar, wo die Mädchen blutend und zitternd zwischen den Scherben umherkrochen, eines der Mädchen war Jana, das sah er jetzt, doch als er sich über die Bar lehnen wollte, um ihr aufzuhelfen, packten ihn Fäuste an den Schultern und wirbelten ihn herum. Plötzlich stand Sherban ohne den langen Pelzmantel vor ihm und schlug ihm in den Bauch.
„Wer bist du?“, hörte Braun Sherbans Stimme durch das Technogewitter. „Was willst du von mir?“
Braun atmete tief durch. Arschloch!, schoss es ihm durch den Kopf. Du gottverdammtes Arschloch! Hast alles vermasselt! Bringst Kim in Gefahr! Wo war sie eigentlich? Braun reckte den Kopf in die Höhe, versuchte sich aus
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