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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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in­ten­siv in dem grel­len Licht, dass von den Spots an der Decke in den Raum strahl­te und die Bluts­trop­fen dar­auf hät­ten auch ein Mus­ter sein kön­nen.
    Sein brei­ter Schä­del wur­de ganz rot von der Hit­ze und von dem auf­ge­stau­ten Zorn, in den ihn die stocken­den Ver­hand­lun­gen ver­setzt hat­ten. Grun­zend dreh­te er sich um, stapf­te auf den Pa­ra­vent in der Ecke zu. Mit sei­nen rie­si­gen Hän­den warf er das fi­li­gra­ne schwar­ze Lack­ge­s­tell zu Bo­den, tram­pel­te mit sei­nen glän­zen­den Maß­schu­hen dar­auf her­um, doch auch hin­ter dem Pa­ra­vent war al­les leer, nur die zer­fetzten Klei­der, die zer­ris­se­ne Un­ter­wä­sche und blu­ti­ge High-Heels la­gen über dem Bo­den ver­streut.
    Er ball­te die Fäus­te und sei­ne Au­gen zogen sich zu win­zi­gen Schlit­zen zu­sam­men, als er in das Bad stürm­te. In der Whirl­pool-Wan­ne plus­ter­te sich der Schaum auf wie ein zar­tes Ge­bir­ge, doch Nur­sul­tan zer­stör­te mit ei­nem Pran­ken­hieb die­se ver­meint­li­che Idyl­le. Ohne sich um den Är­mel sei­nes Maß­an­zugs, die Man­schet­ten oder die 120.000 Euro teu­re Arm­band­uhr zu sche­ren, schau­fel­te er mit sei­nem Arm durch das Schaum­bad, doch auch die Ba­de­wan­ne war leer. Schnau­fend stand er vor dem Spie­gel, stützte die Hän­de auf das Wasch­becken, dach­te an die Ver­hand­lun­gen und starr­te in sein fla­ches run­des Ge­sicht mit der brei­ten Nase und den has­s­er­füll­ten Au­gen. An ei­nem Ha­ken hing noch die Cin­de­rel­la-Mas­ke, die er ab­ge­nom­men hat­te, weil sie ihn beim Schla­gen be­hin­dert hat­te. Jetzt setzte er sie wie­der auf und ver­wan­del­te sich in eine dicke Co­mic­fi­gur, die aber so gar nichts Lieb­li­ches an sich hat­te.
    Dann hör­te er das Ge­räusch. Es war nicht mehr als ein Wis­pern, aber in dem mo­no­to­nen Rau­schen der Hei­zstrah­ler klang es wie ein fer­ner Pau­ken­schlag und ein bö­ses Lächeln um­spiel­te sei­ne Lip­pen. Schnell und laut­los, wie man es ihm bei sei­ner Lei­bes­fül­le gar nicht zu­ge­traut hät­te, husch­te er zu­rück in das Schlaf­zim­mer, riss mit ei­ner wüten­den Hand­be­we­gung die schwe­re Ma­trat­ze vom Bett­ge­s­tell, pack­te den Lat­ten­rost mit bei­den Hän­den, knick­te die Tei­le wie Zahn­sto­cher und hol­te das zit­tern­de Mäd­chen un­ter den zer­trüm­mer­ten Holz­tei­len her­vor, warf es in einen Stuhl wie eine fe­der­leich­te Pup­pe. Sie sah wirk­lich noch ge­nau­so aus wie am Mor­gen, nach­dem er sich vor den ner­ven­zer­mür­ben­den Ver­hand­lun­gen in eine ag­gres­si­ve Al­pha-Stim­mung ver­set­zen hat­te müs­sen. Ihr lin­kes Auge war mitt­ler­wei­le kom­plett zu­ge­schwol­len, doch der brei­te Riss auf ih­rem ho­hen Wan­gen­kno­chen – den ihr sein Sie­gel­ring, den er für sei­ne Ver­diens­te um die Gleich­be­rech­ti­gung der Frau­en in Turk­me­ni­stan er­hal­ten hat­te, zu­ge­fügt hat­te – blu­te­te nicht mehr. Da­für spiel­ten die Hä­ma­to­me auf ih­rem zer­brech­li­chen Kör­per alle Far­ben und er­in­ner­ten ihn an die Re­gen­bo­gen­sa­ge sei­ner Hei­mat.
    Das Mäd­chen schrie plötz­lich laut auf, so als wäre es erst jetzt aus ei­nem schlim­men Traum er­wacht und hät­te fest­ge­s­tellt, dass die Wirk­lich­keit mit Cin­de­rel­la erst der rich­ti­ge Alp­traum war. Die­ses Schrei­en mach­te ihn zor­nig und er ver­pass­te ihr wie­der einen kräf­ti­gen Schlag, dass der Riss er­neut auf­platzte und das Blut über ihre Wan­ge tropf­te. Jetzt wuss­te er auch wie­der, warum er sich aus­ge­rech­net für die­ses Mäd­chen ent­schie­den hat­te, als ihm Falk We­ber, der Vor­stands­vor­sit­zen­de der Krell Hol­ding, die Mäd­chen zur Be­gut­ach­tung vor­ge­führt hat­te. Die­ses Mäd­chen mit den blon­den Haa­ren und den fast lila Au­gen er­in­ner­te ihn an sei­ne Ju­gend­lie­be, die ihn so schmäh­lich ver­las­sen hat­te. Als er sich die­se Schmach wie­der ver­ge­gen­wär­tig­te, war er in sei­nem Ele­ment, und während er auf sie ein­schlug, ima­gi­nier­te er die Ver­hand­lungs­run­de, die EU-Kom­missa­re, den Vor­stand der Krell Hol­ding, den ös­ter­rei­chi­schen Mi­nis­ter, in­ter­na­tio­na­le Ban­ken und

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