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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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wur­de wie­der en­ger und die gus­sei­ser­nen Stu­fen im­mer schmä­ler. Mehr­mals schramm­te Braun schmerz­haft an den be­to­nier­ten Wän­den ent­lang, doch jetzt war un­ten ein schma­ler Licht­strei­fen zu er­ken­nen, der rasch größer wur­de. Durch einen Rund­bo­gen ge­lang­te er in einen großen Raum, der zur Do­nau hin of­fen war. Von dort kam eis­kal­te Luft her­ein und durch den star­ken Wind wur­de Schnee her­ein­ge­trie­ben. Der Bo­den war mit bläu­lich schim­mern­dem Eis be­deckt, in dem sich un­deut­lich Fackeln spie­gel­ten, die zu bei­den Sei­ten ei­nes Ge­wöl­be­gangs hin­gen und un­ru­hig flacker­ten. Vor dem Ge­wöl­be la­gen auf ei­nem ver­rot­te­ten Tre­sen, der zur Hälf­te im Eis ver­sun­ken war, ein ro­tes Tuch, das neu aus­sah und wohl erst kürz­lich hier­her ge­legt wor­den war.
    Mit ent­si­cher­ter Glock ging Braun vor­sich­tig und ganz lang­sam zum Tre­sen, um auf dem spie­gelblan­ken Eis nicht aus­zu­rut­schen. Es herrsch­te eine an­ge­spann­te Ruhe, nur das Klat­schen der Wel­len an den be­to­nier­ten An­le­ger und das ver­ein­zel­te Gur­ren von auf­ge­schreck­ten Tau­ben war zu hören. End­lich stand er vor dem Tre­sen und das Eis un­ter sei­nen Füßen knack­te. Acht Mi­nu­ten blie­ben ihm noch, um Ma­rus­has Tod hof­fent­lich noch zu ver­hin­dern. Denn Braun mach­te sich kei­ne Il­lu­sio­nen. Klein wür­de das Mäd­chen töten, wenn ihn Braun nicht dar­an hin­der­te. Doch im Au­gen­blick hielt er sich noch an Kleins Spiel­re­geln und später wür­de ihm schon noch ein Aus­weg ein­fal­len, das hoff­te er we­nigs­tens. So ein­fach woll­te er es die­sem Ver­rück­ten nicht ma­chen.
    Auf dem Tuch wa­ren Fe­ti­sche aus­ge­brei­tet: ein gol­de­ner Lip­pens­tift, den er so­fort er­kann­te, denn „For Lola“ war auf die Spie­gel­fläche ge­schrie­ben. Ein ro­tes Band, das um eine wei­ße Haar­sträh­ne ge­bun­den war. Fast iden­tisch mit dem Band und der Haar­sträh­ne, die er in sei­ner Woh­nung ge­fun­den hat­te. Als sein Blick auf den letzten Fe­tisch fiel, muss­te er schlucken und der letzte Rest Hoff­nung, dass Klein nur ge­blufft ha­ben könn­te, ver­puff­te in der kal­ten Luft. Es war Ma­rus­has zer­knüll­tes Hei­li­gen­bild der Schwar­zen Ma­don­na von Kiew. Wütend strich er mit der Hand über das Bild und schwor sich, dass er Ma­rus­ha die­ses Bild zu­rück­ge­ben wür­de. Und zwar der le­ben­den Ma­rus­ha. Er leg­te die Glock auf die ge­bors­te­ne Plat­te des Tre­sens, nahm das Hei­li­gen­bild und steck­te es ganz vor­sich­tig in sei­ne Man­tel­ta­sche, sah das zer­schla­ge­ne Ge­sicht von Ma­rus­ha vor sich, hör­te hin­ter sich das Eis knacken, riss die Glock vom Tre­sen und wir­bel­te her­um. Es war nichts zu se­hen und doch hat­te sich die At­mo­sphä­re ver­än­dert, Braun spür­te, dass er nicht al­lei­ne war.
    „Mein Freund, du lässt die Mi­nu­ten un­ge­nützt ver­strei­chen!“, rief eine Stim­me aus dem mit Fackeln er­leuch­te­ten Ge­wöl­be. „Mi­nu­ten un­ge­nützt ver­strei­chen!“, hall­te es von den Wän­den zu­rück. Selbst das Echo schi­en Braun zu ver­höh­nen.
    „Was soll die­ses gan­ze Thea­ter, Klein?“, schrie Braun und rutsch­te mit an­ge­leg­ter Pi­sto­le vor­sich­tig über den spie­gel­glat­ten Bo­den auf das Ge­wöl­be zu. „Glaubst du wirk­lich, du kannst auf die­se Art mein Freund wer­den, in­dem du Men­schen tötest?“
    Er be­kam kei­ne Ant­wort, nur sei­ne ei­ge­nen Wor­te wur­den als lei­ses Echo zu­rück­ge­wor­fen.
    „Was ist mit dir? Freund­schaft muss man sich ver­die­nen!“ Brauns wüten­de Stim­me kreis­te die Wän­de ent­lang und wur­de vom Sturm nach drau­ßen ge­fegt. Lang­sam be­weg­te er sich wei­ter, doch plötz­lich be­gann das Eis un­ter sei­nen Füßen zu knacken.
    „Schei­ße!“ Jetzt hat­te Braun be­merkt, dass der Ge­wöl­be­gang nicht ver­eist war, son­dern un­ter Was­ser stand.
    Er blieb ste­hen und starr­te in das dunkle, fast schwar­ze Was­ser. Noch drei Mi­nu­ten zeig­te ihm sei­ne Uhr und er wuss­te, dass er eine Ent­schei­dung tref­fen muss­te. Lang­sam zog er das Hei­li­gen­bild aus sei­ner Man­tel­ta­sche und schob es in die Brust­ta­sche sei­ner Jacke. Dann

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